Mein Nerd, sein Kater & ich

23. Schnulleralarm

Maxwell

Etwa 2 Wochen später in Livingston.

›Ich habe die beiden Samstage des Geburtsvorbereitungskurses dann doch noch gut überstanden, ohne das ich ein zweites Mal die Babywanne putzen musste.‹

›Zudem hat mir der Kurs etwas die Nervosität genommen. Ich weiß jetzt wie ich Elize, bei der Geburt beistehen kann. Jetzt muss ich nur noch meinen Magen unter Kontrolle bekommen aber zum Glück war Mrs. Midwife so freundlich und hat mir die Webseite genannt, wo ich diverse Lehrvideos finden kann. Je mehr Geburten ich mir angesehen habe, umso besser ging es mir dabei. Es ist ja eigentlich auch ein ganz natürlicher Vorgang.‹

›Mittlerweile sehen Elize und ich uns fast täglich. Mal gehen wir, nach der Schule, in ihre Wohnung und des Öfteren machen wir auch bei mir zu Hause unsere Hausaufgaben. Ich habe bereits ein schlechtes Gewissen, da ich meine Granny Anna schändlich vernachlässige aber ich kann irgendwie nicht anders, als mich um Elize zu sorgen und ihr zu helfen, wo es nur geht. Zum Glück nimmt mir dies meine Great Grandma nicht übel. Sie meinte sogar, das meine FRAU in ihrem Zustand jetzt besonders viel Liebe bräuchte. Das Elize nicht meine FRAU ist, will Granny Anna einfach nicht hören. Aber zumindest an den Sonntagen bin ich immer noch ganz alleine nur für Anna da.‹

›Auch mein Kater Plagg hat sich in der Zwischenzeit an unseren ständigen Gast gewöhnt. Na ja, zumindest faucht er Elize nicht mehr an und ich kann ihn sogar in meinem Zimmer lassen, ohne das er ihr sofort die Augen auskratzen will. Ich vermute Mal, dass Plagg spürt, dass mir Elize sehr viel bedeutet und er sieht so eine Art Konkurrenz in ihr, denn sonst ist er eigentlich ein friedvoller Kuschelkater, einzig mit einem Hang dazu, an den Möbeln herumzukratzen.‹

›Wir haben nun wieder Wochenende und wir verbringen erneut den Samstag miteinander. Allerdings sind wir nicht ganz alleine. Elize hat mich auf eine Shoppingtour eingeladen, zusammen mit ihren Eltern und ihrer Tante Samantha Blakely, die aber von allen nur HONEY genannt wird. Sie wohnt eigentlich in Kanada aber sie scheint öfters zu Besuch zu kommen, vor allem an Geburtstagen oder eben zum Shopping. Ihr Ehemann ist aber in Kanada geblieben zusammen mit den fünf Mädchen, die die beiden wohl gemeinsam bekommen haben.‹

›Soweit ich das bereits raushören konnte, wohnt Mrs. Blakely mit ihrem Mann auch in einem Wald in der Nähe eines National Parks, und zwar des Pukaskwa National Park. Ich halte dies nicht für einen Zufall, sondern vermute, das dort in Kanada eben auch so eine Art Ableger dieser Mondsekte existiert und Mrs. Blakely, dann dort hineingeheiratet hat.‹

Aber jetzt ist sie mit in ein großes Kaufhaus gefahren und wir stehen alle in der Babyabteilung, um die Strampler, Schnuller und Babyspielzeuge zu begutachten.

›Doch ich habe hauptsächlich nur Augen für Elize und Elize blickt auch ständig zu mir rüber und hat sogar einmal meine Hand genommen, um mit mir gemeinsam, in das obere Stockwerk zu den Spielsachen zu laufen. Das alles unter den ebenfalls wachsamen Augen ihrer Eltern.‹

›Manchmal kommt es mir auch so vor, als würden ihre Eltern dabei miteinander reden, ohne überhaupt die Lippen zu bewegen. Wie als hätten sie so eine Art Geheimsprache durch Körperzeichen oder so etwas Ähnliches, denn ab und zu fängt Mrs. Yellowstone einfach an, zu grinsen und zu lachen, ohne dass überhaupt jemand einen Ton gesagt hätte. In der Theorie wäre dies auch wieder logisch, denn verfolgte Minderheit oder auch kriminelle Gruppierungen, entwickeln öfters mal sprachen, die ein Außenstehender nicht verstehen kann.‹

Heute ist ein sehr sommerlicher, warmer Tag und Elize trägt einen Neckholder Jumpsuit, wo Hose und Oberteil zusammen hängen. Er ist Hellbeige und umspielt perfekt ihren Babybauch.

›Sie sieht einfach umwerfend schön aus und wird auch immer schöner, je weiter die Schwangerschaft voranschreitet. Es ist manchmal so als würde sie von innen heraus strahlen und dabei heißer sein als die stärkste Sonneneruption.‹