Mein Nerd, sein Kater & ich

22. Würgereiz

Elize

Etwa 5 Wochen später in Bozeman.

›Ich kann es eigentlich gar nicht glauben, dass ich mich wirklich von Maxwell, zu einem Geburtsvorbereitungskurs habe überreden lassen.‹

›Er hatte mich gestern einfach überrumpelt als er meinte, das er heute einen Termin in einem Hebammen-Studio gebucht hätte und auch bereits alles bezahlt sei. Irgendwie ist das auch süß von ihm, denn ich weiß genau, das er sich das extra Geld mühevoll abgespart hat. Da ich sowieso nichts am Wochenende vorhatte, was Maxwell auch ganz genau wusste, fiel mir leider auch keine plausible Ausrede ein.‹

›Wobei ich ihm bereits vor ein paar Wochen mitteilte, dass mich meine Mum und meine Ärztin bereits auf die Geburt vorbereiten würden. Aber aus irgendeinem Grund sieht er dem skeptisch entgegen und meinte, ich solle doch noch eine DIFFERENZIERTE Vorbereitung bekommen. Was auch immer er damit meint, denn ich denke, dass alle Babys doch wohl aus ein und demselben Loch gepresst werden.‹

Das hoffe ich zumindest!

›Ich bin jetzt bereits in der 25. Schwangerschaftswoche und der Entbindungstermin rückt unaufhaltsam näher.‹

›In der Schule läuft es ganz gut und dank Maxwells Haushaltsplan, habe ich auch meine Wohnung soweit ganz gut im Griff. Es ist zwar nicht immer penibel sauber aber zumindest ist kein Chaos mehr ausgebrochen, so wie es früher oft war.‹

›Mit meiner alten Clique habe ich kaum mehr Kontakt, nur bin ich mir in diesem Fall noch nicht ganz sicher, ob ich das wirklich gut finden soll. Gerade mit Kate hatte ich mich doch immer ganz gut verstanden aber sie hat seit Bekanntwerden meiner Schwangerschaft, kein einziges Wort mehr mit mir gewechselt.‹

›Kyle geht mir seit zwei Wochen auch komplett aus dem Weg. Ich bekomme nicht Mal mehr einen dummen Spruch an den Kopf geknallt. Er weiß, dass es mittlerweile zu spät ist für eine Abtreibung und ich meine Babys auf jeden Fall bekommen werde. Seitdem ist er irgendwie still geworden!‹

›Inzwischen passt mir auch keine einzige Hose mehr von früher. Geschweige denn einer meiner Mini-Röcke. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen meinen Körper in Szene zu setzen. Die klassische Schwangerschaftsmode ist nichts für mich und die bequemen Oversize-Hoodies kommen nur zu Hause zum Einsatz also habe ich mich für den Geburtsvorbereitungskurs ebenfalls in Schale geworfen und trage eine schwarze Leggings mit einem extrem elastischen und bequemen, breiten Bund sowie ein dunkelblaues, fast transparentes Oberteil, welches in Form eines Babydolls geschnitten wurde und meine megamäßig, angeschwollenen Brüste noch mehr betont.‹

›Maxwell sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen als er mich sah. Tja Pech, er wollte den Kurs machen also muss er da jetzt durch!‹

Nun finde ich mich barfüßig in einem kleinen, sportlich, angehauchtem Raum wieder, dessen Boden über und über mit weichen, bunten Matten ausgelegt wurde. Unsere Kursleiterin nennt sich Mrs. Midwife und sieht aus, wie eine Mischung von Mary Poppins und einer Festivalbesucherin aus Woodstock.

Wir sitzen alle im Kreis auf dem Boden und die Kursleiterin will mit einer Vorstellungsrunde beginnen.

›Zum Glück sind nicht allzu viele Kursteilnehmer dabei!‹

Als Erstes stellt sich ein Pärchen vor, dass bereits seit 3 Jahren zusammen ist und seit einem Jahr verheiratet und jetzt sein erstes Kind erwartet. ›Mir wird fast schlecht, bei soviel Harmonie und Spießigkeit, welches das Pärchen ausstrahlt.‹

Danach ist ein Paar dran, dass nicht die Finger voneinander lassen kann und sich ständig angrapscht als müssten sie der Welt beweisen, wie verliebt sie doch sind. ›Ich bekomme dann doch bald das Kotzen.‹