10. Konfrontation

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Elize

Etwa 2 Wochen später in Bozeman.

›Seit fast zwei Wochen hab ich mich jetzt schon mit dem Gedanken angefreundet, bald Mama zu werden. Und je länger ich Zeit hatte mir darüber bewusst zu werden, desto mehr freue ich mich darauf. Ich weiß nicht, woran es liegt aber ich bekomme jedes Mal ein Kribbeln im Bauch, wenn ich auch nur an meine Babys denke und ich denke eigentlich ständig an meine kleinen Bubbles.‹

Anstatt erneut zu Dr. Foreman zu gehen, bin ich mit meiner Mum wieder zu unserer Rudelärztin gegangen. Dr. Evelyn Cuddy hat mir Blut abgenommen und meine Babys ordentlich ausgemessen, damit sie den Geburtstermin festlegen konnte.

›Ich bin jetzt in der zehnten Schwangerschaftswoche und habe meinen Mutterschafts-Pass immer in meiner Tasche mit dabei. Im Pass befinden sich auch bereits zwei Ultraschallbilder. Eigentlich waren es drei Bilder aber meine Mum hat mir einfach eines geklaut. Ich habe nämlich Evelyn, bereits drei Mal dazu genötigt, mich zu untersuchen und Bilder auszudrucken! Ich wollte auf Nummer sicher gehen, das mit den Babys wirklich alles okay ist und sie von dem ganzen mentalen Stress, dem ich ausgesetzt war, keinen Schaden genommen haben. Aber zum Glück ist alles bestens und meine Blutwerte stimmen auch überein. Nur die ständige Übelkeit macht mir noch zu schaffen. Zwar wollte mir Evelyn ein Medikament dagegen geben aber ich habe dankend abgelehnt. Schließlich bin ich noch im ersten Trimester, wo die meisten Fehlgeburten passieren und ich habe zu viel Angst davor, das den Babys doch noch etwas passieren könnte.‹

In einer Freistunde sitze ich gerade in der Aula bei meiner Clique und mache mir Gedanken über Babynamen, während die anderen sich über die neusten Liebesgerüchte und Mode-Trends austauschen. ›Früher hätte ich interessiert mit gelabert aber jetzt fühlt es sich so kindisch und unwichtig an. Ich versuche die anderen komplett auszublenden und meinen eigenen Gedanken nachzuhängen, bis ein Name fällt, der mich hellhörig werden lässt.‹

Erik Anderson!

„Charlène hat Erik vor zwei Monaten den Laufpass gegeben, nachdem sie einen fremden BH in seinem Zimmer gefunden hatte, aber Erik ist ihr so lange hinterhergelaufen, bis sie die Trennung wieder rückgängig gemacht hat. Charlène ist gerade beim Football-Training und beobachtet ihren Göttergatten. Angeblich haben die beiden schon in der Umkleidekabine herumgeknutscht“, meint Mia voller Stolz, weil sie den neusten Klatsch und Tratsch als erstes verkündet hat.

Plötzlich wird es mir wieder etwas flau im Magen. ›Ich hatte dieses unangenehme Thema, wer denn der Vater meiner Babys ist, die letzten Wochen immer wieder verdrängt aber so langsam werde ich wohl Farbe bekennen müssen, denn mein Bauch wird ja auch immer dicker und das wird irgendwann zu unangenehmen Frage führen.‹

›Mein Dad hat außerdem ausnahmsweise auch mal recht. Ich darf dem Vater meiner Kinder nicht den Kontakt verwehren und in meinem Fall wird der leibliche Vater sogar noch mein Mate sein.‹

Die Frage ist nur, wer es denn ist?

›Wahrscheinlich hatte ich dieses Thema auch so erfolgreich verdrängen können, weil ich Angst davor habe, das es eventuell Erik sein könnte.‹

In Gedanken sende ich ein Stoßgebet zum Himmel. ›Bitte liebe Mondgöttin, lass es nicht Mikropenis Erik sein! Und falls er es doch ist, dann bitte ich dich, dass Intelligenz und Ausstattung nicht weitervererbt wurden!‹

›Ich werde wohl oder übel mit allen potenziellen Kandidaten sprechen müssen und mit Erik sollte ich vielleicht anfangen, um ihn endlich ausschließen zu können.‹

Hoffe ich zumindest!

„Bin gleich wieder da“, sage ich noch zu meinen Freunden und mache mich auf den Weg zum Sportplatz. ›Natürlich ist es nicht gerade klug, die beiden Turteltäubchen jetzt zu stören aber ich muss endlich wissen, ob das Kondom dicht war.‹

Mein Nerd, sein Kater & ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt