Elize
Maxwell hilft seiner Great-Granny Anna aus dem Wagen auszusteigen und hält dann seine Jacke wieder als Regenschutz über sie.
›Das sieht wirklich richtig süß aus, wie er versucht seine Ur-Grandma trocken zu halten, während seine eigenen langen Haare, die zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden wurden, schon ganz durchgenässt sind und auch sein weites Sweatshirt saugt sich weiter mit Wasser voll!‹
Maxwells Great-Granny benötigt einiges an Zeit, um zum schützenden Vordach zu laufen.
An der Haustür versucht Granny Anna mit ihrem Schlüssel aufzuschließen aber sie zittert so stark, dass sie das Schlüsselloch nicht trifft. Maxwell schnappt sich schnell den Schlüssel und hilft ihr beim aufschließen, damit wir endlich ins trockene können.
„Huch, da denkt man ja, das die Welt untergeht, bei soviel Wasser“, lächelt Granny Anna mich sanft an und ich bemerke in diesem Moment, dass Maxwell seine leuchtend grauen Augen wahrscheinlich von ihr geerbt hat.
Genau diese grauen Augen von Granny Anna wandern geradewegs zu meinem Babybauch. Dieser ist jetzt im stehen, nun doch deutlich sichtbar. „Da hat mein Urenkel aber ganze Arbeit geleistet mit seiner Nachhilfe! Kein Wunder, das er heute zu spät kam“, grinst mich die alte Dame verstohlen an und ich muss kurz auflachen. ›Sie erinnert mich so stark an meine eigene Grandma, vor ihrem furchtbaren Schlaganfall.‹
„Das war nicht ihr Urenkel, Mrs. Beaver“, antworte ich ihr während Maxwell seiner Great-Granny auf eine Sitzbank im Flur hilft und sich vor ihr hinkniet, um ihr die Straßenschuhe auszuziehen und die Hausschuhe anzuziehen.
„Och, ich hatte dir doch schon das ›DU‹ angeboten. So alt bin ich nun auch wieder nicht. Mrs. Beaver war meine Schwiegermutter! Mich kannst du ruhig Anna nennen!“, fordert sie mich auf und ich lächle sanft zurück.
Als Maxwell seiner Great-Granny noch ihren Mantel ausgezogen hat, begeben wir uns in die Küche.
Die Küche ist klein und sehr rustikal gehalten, sie grenzt an ein ebenfalls kleines Wohnzimmer. In der Mitte des Raumes befindet sich ein großer runder Tisch mit vier Stühlen. Great-Granny Anna setzt sich auf einen der gepolsterten Stühle, dies ist wohl ihr Stammplatz, denn der Stuhl besitzt noch eine zusätzliche weiche Erhöhung und davor steht ein Schemel, auf dem sie ihre Füße abstellen kann. Ich setze mich ihr gegenüber und dann höre ich auch schon ein bekanntes Fauchen unter dem Tisch, denn dort befindet sich ein Körbchen und darin sitzt der graue Kater Plagg. Sofort begibt sich das Tier in Kampfstellung und stellt seine Nackenhaare auf.
„Plagg, was ist denn nun schon wieder los mit dir?“, meint Maxwell erneut irritiert während er den Kater aus seinem Körbchen nimmt.
›Mich hingegen wundert Plaggs Verhalten ganz und gar nicht. Er spürt, dass ich ein Werwolf bin und reagiert mit Aggression darauf. Katz und Wolf sind nicht unbedingt die besten Freunde!‹
Der Kater lässt sich nur schwer beruhigen, so das Maxwell ihn erstmal aus dem Raum trägt und vermutlich in seinem Zimmer einsperrt, danach stellt er uns zwei Gläser und eine große Flasche Wasser auf den Tisch. „Fühl dich wie Zuhause! Ich zieh mir nur schnell ein paar trockene Sachen an“, sagt Maxwell noch zu mir, bevor er in sein Zimmer verschwindet.
Ich wende mich wieder seiner Great-Granny zu und schenke uns beiden etwas von dem Wasser ein.
„Wie alt bist du denn, Anna?“, frage ich neugierig.
„Vor kurzem, bin ich stolze 95 Jahre alt geworden!“ Sie macht eine kleine, nachdenkliche Pause. „Ein bisschen muss ich noch durchhalten, um mich weiterhin um meinen Urenkel kümmern zu können! Ich denke, einhundert Jahre wäre doch ein gutes Alter!“, meint Anna und ich frage mich, wer sich hier um wen tatsächlich kümmert muss.
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Mein Nerd, sein Kater & ich
Hombres Lobo(Aus gesundheitlichen Gründen unregelmäßiges Update aber es sind nur noch 4 Kapitel + Epilog zu schreiben) Die einzige Tochter des Alphas vom Yellowstone Rudel hat keinen Bock auf ihre Aufgaben im Rudel oder auf ihre Schule und schon gar keine Lust...