(Aus gesundheitlichen Gründen unregelmäßiges Update aber es sind nur noch 4 Kapitel + Epilog zu schreiben) Die einzige Tochter des Alphas vom Yellowstone Rudel hat keinen Bock auf ihre Aufgaben im Rudel oder auf ihre Schule und schon gar keine Lust...
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Elize
Etwa 6 Wochen später in Livingston.
Endlose Tränen scheinen meinen Wangen hinunter zu rollen, während ich meinen Vater dabei beobachte, wie er die brennende Fackel langsam in den Scheiterhaufen hinunter lässt. Eine Stelle nach der anderen zündet er an, bis alles lichterloh brennt. Nicht nur das Holz und das getrocknete Heu fängt Feuer, sondern auch die unzähligen, bunten Blumen und auch Früchte, die alle Rudelmitglieder als Opfergabe, zwischen dem brennbarem Material platziert hatten.
Auch mein Bruder hält eine Fackel in der Hand und hilft unserem Vater dabei, alles ordentlich zu entzünden. An Aidans rechter Hand glitzert der Siegelring, mit dem roten Blutmond-Stein, den er gestern geerbt hatte und von nun an tragen wird.
Mein Vater weint nicht. ›Er lässt es sich nicht anmerken, wie schlecht es ihm geht, aber ich weiß, dass er innerlich zerbrochen ist.‹
Wir befinden uns tief im Custer Gallatin National Forest auf einem kleinen Plateau, wo die Bäume in sicherer Entfernung stehen, denn hier gibt es einen kleinen See. Es ist nur einer der vielen unscheinbaren Seen, die sich über dieses riesige Gebiet des Waldes und der Berge erstrecken. Aber dieser eine See ist etwas besonders für unser Rudel, denn hier bestatten wir unsere Toten. Der See wird von uns besonders geschützt und wir haben ihn Moonshine Lake getauft.
›So heißt er nicht offiziell und ist auch nicht auf irgendwelchen Landkarten so vermerkt aber für uns ist dieser See wie eine Art Himmelspforte zum Reich der Mondgöttin hinauf.‹
Wenn alles und jeder komplett verbrannt ist, wird die Asche in der Mitte des Sees verstreut und von da an geht alles seinen natürlichen Weg. Der See mündet in einen Fluss, der wiederum als Zufluss zu einem größeren Fluss dient bis wir zum großen Boulder River gelangen, der sich wie eine Lebensader durch den Wald schlängelt und schließlich hoch im Norden bei Big Timber in den noch größeren Yellowstone River mündet.
›Mein Grandpa sagte mir gestern noch, das der Tod, der Anfang von neuem Leben sein kann. Jetzt wo ich an diesem See stehe, der düster vom Mondlicht und vom Schein des Feuers erhellt wird, beginne ich langsam zu begreifen, was mir mein Grandpa gestern noch erklären wollte.‹
Rechts neben mir steht meine Patentante Cassy, zusammen mit ihrem Mate und ihren zwei Söhnen. Sie starrt ebenfalls schweigend auf das Feuer und ihr kullern auch mehrere Tränen die Wange hinab. ›Ich habe meine stets immer fröhliche Patentante noch nie zuvor so in sich gekehrt und traurig erlebt.‹
Links von mir steht meine Mum. Sie hält meine Hand ganz fest umklammert und sieht ihrem Mann bei seinem Abschied von seinen Eltern zu.
Die Flammen haben sich bereits zu den leblosen Körpern meiner Großeltern hochgearbeitet. Wie ein gieriges Monster verschlingt, das Feuer noch den letzten Rest, was von ihnen übrig geblieben ist.
›Meine Grandma Elizabeth ist bereits vor fünf Tagen an ihrem zweiten Schlaganfall gestorben. Ihr Herz hörte auf zu schlagen während mein Grandpa sie in seinen Armen hielt. Es ging alles rasend schnell und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Präventionen konnte es mein Grandpa nicht vermeiden, das sie stirbt.‹
