Maxwell
Nach einiger Zeit kommt Dr. Yellowstone wieder herein und legt ein Kissen, eine Decke und etwas zum Anziehen auf die Liege. Ganz oben platziert sie sogar noch einen kleinen Schokoriegel.
Als sie zu mir rüber schaut, wirkt sie besorgt. ›Wahrscheinlich weil ich immer noch an der gleichen Stelle sitze, wie vorhin als sie ging.‹
„Alles okay? Du brauchst dir keine Sorgen mehr um Plagg zu machen, es war zwar sehr kritisch aber es sind zum Glück keine Organe verletzt worden und den Blutverlust konnten wir auch wieder ausgleichen“, meint sie und kommt auf mich zu.
Ohne Vorwarnung, kniet sie sich ebenfalls hin und nimmt mich einfach fest in ihre Arme. Jetzt beginnen bei mir sämtliche Dämme zu brechen und ich Weine bitterlich.
›Ich weine so heftig, wie ich es zuvor nur ein einziges Mal in meinem Leben getan hatte. Ich weinte als meine Mutter mich verließ. Damals war ich alleine in meinem Zimmer aber jetzt ist Dr. Yellowstone bei mir und irgendwie wirkt es, als hält sie schützend ihre Arme um mich.‹ Mit jedem Schluchzer den ich von mir gebe, drückt sie mich noch ein bisschen fester und streichelt sanft über meinen Rücken.
›Ein Gefühl von Geborgenheit überkommt mich als wäre ich da angekommen, wo ich hingehöre! Ich weiß zwar nicht warum ich mich so fühle aber ich weiß, dass es so ist!‹
Es dauert einige Minuten bis ich mich wieder beruhigt habe, danach zieht mich Dr. Yellowstone hoch auf die Beine. Jetzt muss ich sogar zu ihr runter schauen. ›Sie ist zwar wesentlich kleiner als ich, aber trotzdem bin ich derjenige, der sich gerade unendlich klein fühlt.‹
Dr. Yellowstone hat auch ein paar Tränen in den Augen aber sie lächelt mich freundlich an bevor sie zu einem kleinen Erste-Hilfe-Kasten geht, der an der Wand hängt. Sie holt Desinfektionsmittel, ein Tuch, eine Wundauflage und etwas Pflastertape daraus. Dann geht sie zur Liege und deutet mir mit einer Handbewegung an, dass ich mich darauf setzen soll. Ich zögere etwas, folge aber schließlich ihrer Anweisung.
Dr. Yellowstone fängt an das Desinfektionsmittel auf das Tuch zu sprühen, um dann damit meine kleine Platzwunde an der Schläfe zu säubern. ›Diese hatte ich schon ganz vergessen und erst das Brennen auf der Wunde erinnert mich wieder an meine Verletzung.‹
„Au“, entkommt es mir vor Schreck.
„Es ist gleich vorbei“, redet Dr. Yellowstone beruhigend auf mich ein. Nun legt sie die Wundauflage auf meine Schläfe und fixiert alles ordentlich mit dem Pflastertape.
„Bist du Cat Noir?“, fragt sie plötzlich, nachdem ich fertig verarztet wurde. ›Kurz bin ich etwas überrumpelt, denn ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht als Erstes mit dieser Frage gerechnet hatte. Ich hatte eher vermutet, dass sie wissen möchte, wie es zu dem Unfall mit Plagg kam.‹
„Ja, der bin ich, Dr. Yellowstone“, antworte ich kleinlaut.
Aber jetzt wird das Lächeln von Dr. Yellowstone nur noch breiter. „Erstens, nenn mich bitte Amber! Die meisten im Rudel nennen mich entweder Amber oder Luna und so wie ich das sehe, gehörst du nun auch mit zum Rudel.“
Diese Aussage irritiert mich. „Aber ich bin doch gar kein Werwolf, Dr. Yell … ähm, Amber?“, meine ich traurig.
Es kommt ein herzhaftes Lachen von Amber. „Ich doch auch nicht, das ist kein Grund dich nicht in unsere Gemeinschaft aufzunehmen und außerdem weißt du sowieso schon über Werwölfe Bescheid. Du kennst das ‘große’ Geheimnis“, sie deutet ein paar Gänsefüßchen mit ihren Fingern an, als sie das Wort ‘große’ ausspricht. „Du weißt, dass es auch noch eine andere etwas mystischere Welt gibt also gehörst du jetzt auch dazu, ob es dir nun passt oder nicht!“
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Mein Nerd, sein Kater & ich
Werewolf(Aus gesundheitlichen Gründen unregelmäßiges Update aber es sind nur noch 4 Kapitel + Epilog zu schreiben) Die einzige Tochter des Alphas vom Yellowstone Rudel hat keinen Bock auf ihre Aufgaben im Rudel oder auf ihre Schule und schon gar keine Lust...