14. Gerüchteküche

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Elize

Etwa 3 Wochen später in Bozeman.

Ich sitze gerade in der Kantine und stochere lustlos in meiner Bockwurst mit Erbsenpüree herum.

›Mittlerweile weiß die ganze Schule, dass ich schwanger bin und alle meiden mich so als ob das etwas Ansteckendes wäre. Kyle hat überall herumerzählt, das ich innerhalb einer Woche mit gleich drei Männer geschlafen habe und jetzt nicht wisse, wer der Vater sei. Was ja im Prinzip der Wahrheit entspricht, aber nicht gerade zu meiner sozialen Integration in der Schule beiträgt. Wahrscheinlich wollte er mich so, doch noch zu einer Abtreibung zwingen, denn immer wenn ich ihm begegne zwinkert er mir zu und flüstert, bis zur 24. Schwangerschaftswoche kannst du alles wieder ungeschehen machen.‹

Aber das kann er vergessen!

›Nur weil ich jetzt offiziell als Schulmatratze gelte und in der Pause alleine sitzen muss, werde ich doch nicht meine Bubbles töten.‹

Was denkt der sich eigentlich?

›Nun ja, nicht alle sind so abweisend zu mir, wie ich an dem Teller vor mir gut erkennen kann. Unsere Kantinenperle Mrs. Norris gibt mir jetzt immer eine größere Portion auf den Teller, seitdem sie weiß, dass ich für ZWEI esse. Ich habe mich noch nicht getraut, ihr mitzuteilen, das ich eigentlich für DREI esse, denn die Portionen schaffe ich ja jetzt schon kaum und das Kantinenessen trifft, trotz der Liebe und Fürsorge von Mrs. Norris, im Grunde auch gar nicht meinen Geschmack.‹

Ich seufze auf. ›Mit meiner Liste an potenziellen Cat Noir Kandidaten komme ich auch nicht weiter. Es ist als wäre KITTEN ein verdammtes Phantom.‹

›Über zwei Wochen hatte ich gebraucht, um die elf Jungs auf der Liste zu überprüfen, aber einige passen von ihrer Körpergröße nicht oder sind zu dick. Auch vier Jungs konnte ich ausschließen, weil ich mit denen schonmal geschlafen hatte und deren bestes Stück passt definitiv nicht zu dem gigantischen Fleischberg von Cat Noir. Es ist frustrierend und ich fange eigentlich wieder bei null an und ohne Plan, wie ich ihn denn jemals finden soll!‹

›Mein Bauch wird auch immer üppiger. So üppig, dass es sogar meinem verpeilten Dad aufgefallen ist und das will was heißen.‹

Ich verstecke mein Bauch auch nicht gerade, sondern trage immer noch meine engen Shirts und kurzen Röcke oder Jeanshosen, wobei der Knopf nicht mehr zugeht und ich jetzt überlanger Oberteile anziehen muss aber so langsam muss ich mich doch Mal nach Umstandsmode umsehen.

„Ist der Platz noch frei?“, fragt mich eine allzu bekannte Stimme und ich blicke hoch. Maxwell steht neben meinem Tisch und zeigt auf den Platz mir gegenüber.

„Nein!“, gebe ich ihm deutlich zur Antwort aber wie schon beim letzten Mal ignoriert er es einfach und setzt sich hin. ›Warum fragt er mich dann überhaupt erst?‹

„Sag Mal, bedeutet ein ›NEIN‹ in deiner Welt eigentlich ein ›JA‹?“, will ich wissen.

„Nein!“, gibt er kühl von sich und irgendwie merke ich jetzt, dass ich mich mit der Fragestellung selbst hereingelegt habe.

„Willst du ernsthaft mit deiner Vergewaltigerin an einem Tisch sitzen?“ Auch wenn ich es nicht zugeben will aber seine Worte, dass ich ihn eigentlich missbraucht hätte, hatten mir dann doch zugesetzt.

„Ach, von mir aus, können wir das gerne nochmal wiederholen! Ich stehe dir zur Verfügung, wenn du dich wieder etwas austoben willst.“ Und bei diesem Angebot, trägt Maxwell ein unverschämtes Lächeln auf seinen Lippen, das ihm äußerst gut steht.

Maxwell holt eine Brotdose aus seinem Rucksack und hält auf einmal zwei dieser köstlichen Pastrami-Sandwiches in den Händen. Er schiebt meinen Teller zur Seite und legt mir eines davon vor die Nase.

Mein Nerd, sein Kater & ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt