Am nächsten Morgen wachte ich verkatert mit meinem Wecker auf und bereute die vielen Sektgläser vom Vortag. Aber das würde mich nicht davon abhalten meinen Verpflichtungen vor Ort nachzukommen. Ich hatte einiges von meinem ersten Eindruck auszubessern und musste somit heute bei der Betriebsführung glänzen.
Während ich mich duschte und zu recht machte, ging ich nochmal die Quartalszahlen mit meinen Anmerkungen durch, um auch alles richtig zu machen.
Dann zog ich einen schlichten, aber eleganten schwarzen Hosenanzug mit einer weißen, gerüschten Bluse an und wählte schwarze Pumps dazu. Meine Haare ließ ich offen in langen Wellen über meinen Rücken fallen.
Ich schnappte mir noch meine Tasche und verließ dann das Hotelzimmer. Doch vor der Tür wartete bereits Leo.
"Guten Morgen.", begrüßte er mich und reichte mir einen Kaffee to go. Genervt verdrehte ich die Augen.
"Guten Morgen. Woher wusstest du wann..?"
"Wann du die Betriebsführung hast? Ich kenne deinen Terminkalender und ich meinte das ernst, was ich dir gestern gesagt habe."
"Ist der schwarz?"
"Ja, genauso, wie du ihn gerne trinkst.", erwiderte Leo.
"Woher?", setzte ich erneut an.
"Ich hatte über Nacht genug Zeit, um Informationen über dich zu sammeln."
Zweifelnd zog ich eine Augenbraue hoch. Das war definitiv unheimlich und ich verfluchte jetzt schon die restlichen Tage in Berlin. Brauchte dieser Kerl etwa keinen Schlaf? Er sah definitiv fitter aus, als ich mich fühlte.
"Danke... zumindest für den Kaffee."
An der Rezeption wollte ich gerade ein Taxi rufen, als mich Leo darauf aufmerksam machte, dass wir wohl bereits einen Fahrer hatten. Keine Minute nachdem wir draußen standen fuhr auch direkt eine schwarzes Auto vor und Leo öffnete die Tür."Muss das denn alles sein?", hinterfragte ich.
"Natürlich muss das sein. Das ist die Anweisung von meinem Boss. Ich soll dir jeden Wunsch erfüllen und bestens auf dich Acht geben. Im übrigen hat er dir auch diese unlimited Kreditkarte und ein Flugticket in der 1. Klasse für die Heimreise ausstellen lassen."
"Dann sag deinem Boss bitte, dass ich das nicht brauche und ich nicht käuflich bin. Ich werde mit dem Zug zurückfahren."
"Das hat nichts mit Käuflichkeit zu tun, er will lediglich dein Bestes und das werden auch noch viele Andere wollen. Immerhin erhoffen sie sich von dir auserwählt zu werden."
"Bitte ich will da jetzt nicht drüber reden. Ich will einfach nur meinem Job nachgehen."
Das war definitiv zu viel des Guten, auch wenn es nett gemeint war. Aber ich wollte niemanden von denen auserwählen. Ich hatte bereits einen Partner mit dem ich überaus glücklich war.
In der Zentrale angekommen versuchte ich möglichst unauffällig, soweit das mit meinem gutaussehendem Begleiter möglich war, zur Anmeldung zu gelangen. Daneben erkannte ich schon einige Gesichter vom gestrigen Abend und ein paar Minuten später gesellte sich auch Herr Schröder zu uns. Dieser würde die Führung persönlich leiten und die Niederlassungsleitungen waren diesmal auch nicht dabei. Somit konnte ich mich nun mit meiner Konkurrenz direkt messen.
"Guten Morgen Herr Schröder, haben sie meine Unterlagen bereits gesichtet?", fragte Leo an meinen CEO gewandt.
"Guten Morgen. In der Tat, wenn es dem Wunsch von Herrn Davis entspricht, werde ich dem natürlich folge leisten.", antwortete Herr Schröder etwas steif und argwöhnisch.Leo verließ uns und erleichtert atmete ich aus. Ich hatte wirklich gehofft, dass er mich nicht auch noch bei der Führung begleiten würde und ich wenigstens hier meine Ruhe hatte und mich auf die Arbeit konzentrieren konnte.
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Lunas Chosen One
WerewolfFiona führt ein perfektes Leben - bis sie auf einer Geschäftsreise zufällig das größte Geheimnis der Menschheit entdeckt: Werwölfe existieren wirklich. Doch das ist erst der Anfang. Fiona erfährt, dass sie von der Mondgöttin Luna auserwählt wurde, u...