Kapitel 12

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"Darf ich um diesen Tanz bitten.", fragte er höflich.

"Gerne.", erwiderte ich genauso höflich, auch wenn ich lieber abgelehnt hätte.

Meine Füße fingen an zu schmerzen und ich hatte riesigen Durst und auch mittlerweile etwas Appetit.

"Bei eurem Anblick kann ich verstehen, wieso vor tausenden Jahren Millionen für die damalige Luna, Helena von Troja, in die Schlacht zogen."

Erneut errötete ich bei den ganzen Komplimenten. Es war mir wirklich unangenehm und wirkte übertrieben gewollt.

"Helena von Troja war die letzte Auserwählte?"

"In der Tat. Nachdem sie von dem Alpha Paris geraubt wurde, war die Göttin auf der Seite der Griechen und führte sie zum Erfolg.
Das griechische Rudel um Alpha Menelaos erreichte seinen Höhepunkt und bis heute sind die Erfolge aus dieser Zeit maßgebend.
Durch diesen Sieg haben sich alle europäischen Rudel von den asiatischen ab. Durch den Segen fanden alle ihren Mate und die Rudel vermehrten sich schlagartig. Deswegen ist Alpha Tian um so mehr daran interessiert, dass Alpha Henry bei euch keinen Erfolg hat.", erklärte Mohammed.

"Das ist interessant. Ich kannte die Geschichte bisher in leicht abgewandelter Form."

"Nach diesem verheerenden Krieg und der fast gänzlichen Auslöschung der asiatischen Rudel, wurde beschlossen, dass die Luna zu nichts gezwungen werden darf."

"Wie ironisch."

"Wie meint ihr das?"

"Na ich bin hier nicht freiwillig.", erwiderte ich lächelnd.

"Das ist gar nicht gut. Verzeiht uns bitte. Wer hat euch gezwungen?", fragte er ehrlich erschrocken.

"Naja genaugenommen die Werwölfe. Mir wurde gesagt, dass ich mich unter den Schutz der Gemeinschaft stellen soll, damit nicht wilde Werwölfe mich beanspruchen. Außerdem wurde es mir verboten einen Menschen zu wählen."

Zähneknirschend musterte er mich.

"Nunja... für die Rogues können wir nichts und die sind in der Tat ein Problem. Aber ihr steht auch unter dem Schutz der Gemeinschaft, wenn ihr keinen wählt. Was einen Menschen als Partner jedoch angeht, wird es wohl auch zu Problemen kommen.... Aber ich bin mir sicher sobald ihr euren Mate gewählt habt, wollt ihr gar keinen Menschen mehr. Die Verbindungen der Werwölfe gehen weit über das hinaus, was Menschen empfinden können."

"Das heißt ich kann auch einfach mein Leben lang Single bleiben?", fragte ich überrascht.

"Natürlich, wenn ihr das wollt. Ihr werdet zu nichts gezwungen, auch wenn das natürlich eine Verschwendung wäre...", sagte er absolut nicht begeistert.

Für mich waren das jedoch gute Nachrichten.

Bei meinem dritten Tanz, beherrschte ich die Schritte schon deutlich besser.

Dennoch löste ich mich nach dem Lied von Mohammed und wandte  mich zu dem bereits wartenden Dustin.

"Wir können gleich gerne tanzen, aber ich benötige erstmal eine Pause und etwas zu trinken.", sagte ich atemlos und eilte direkt zu einem angrenzenden Stuhl, der an einem runden Tisch stand.

Dustin holte uns sofort zwei Gläser Sekt und gesellte sich zu mir.

"Danke.", sagte ich und stürzte das Glas Sekt hinunter.

Dustin betrachtete mich überrascht.

"Vielleicht wäre Wasser besser gewesen.", sagte ich schmunzelnd.

"Ich hole sofort ein Wasser.", bot er an und stand direkt wieder auf.

"Nein schon gut, ich gehe mir jetzt sowieso etwas zu essen holen. Dann hole ich mir auch direkt noch Wasser, aber danke."

Lunas Chosen OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt