Kapitel 14

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"Guten Morgen. Heute steht das Treffen mit Alpha Tian an."

"Klasse.", murmelte ich wenig begeistert. Aber nach gestern konnte es wohl hoffentlich nur noch besser werden, oder?

Ich schälte mich aus meinem Schlafanzug und wählte ein blaues Jeanskleid für den Tag. Hoffentlich entging ich so einer weiteren Kleidungsdiskussion. Das Kleid war recht kurz, hatte aber längere Ärmel.
Ich zog noch eine schwarze Radlershorts zur Sicherheit drunter und band meine Haare zu einem Zopf. Heute blieb ich komplett ungeschminkt. Sollten sie doch von mit halten, was sie wollten. Ich hatte keine Lust mehr mich weiter zu verstellen.

Maria schnalzte zwar verärgert mit der Zunge, unterdrückte aber einen Kommentar.

Als es klopfte öffnete ich dem Dunkelhaarigen die Tür.

"Guten Morgen, Fiona.", begrüßte er mich und grinste frech.

Er trug eine schwarze Anzugshose mit einem Gürtel und ein enges, schwarzen T-shirt.

"Guten Morgen, Tian. Was hast du heute geplant?"

"Lass dich überraschen.", erwiderte er mit einem Augenzwinkern.

"So lange es kein Tanzkurs ist.", murmelte ich missmutig.

Seine Mundwinkel verzogen sich bei meinen Worten zu einem schiefen Grinsen, was ihn unfassbar attraktiv machte.

Beim Frühstück entschied ich mich heute zumindest für ein bisschen Obst zu meinen Pfannkuchen und Donuts.

Tian betrachtete mich belustigt und schnappte sich dann die restlichen Pfannkuchen mit einer einzelnen Erdbeere.

"Also an so ein Frühstück könnte ich mich gewöhnen.", sagte ich.

"Ich kann dir jeden Morgen nach einer langen Nacht Pfannkuchen machen, wenn du das willst.", neckte er mich.

Bei seiner Andeutung wurde ich rot und musste schmunzeln.

"So so. Nur nach langen Nächten also?"

"Ja genau. Danach braucht man eine besondere Stärkung.", entgegnete er frech.

Wir verstanden uns gut und allmählich erlag ich seinem unwiderstehlichen Charme. Nach einem ausgiebigen Frühstück führte er mich zu einem Auto und wir fuhren eine Weile. Endlich konnte ich die Schlossmauern verlassen. Auch wenn das Schlossgelände riesig war, hasste ich es eingesperrt zu sein.

Wir fuhren zu einer Brücke, die über einen Fluss führte und hielten in einer Ausbuchtung.

Es herrschte reichlich Betrieb und ich erkannte auch schnell weshalb.

"Nein. Nein, nein, nein. Das mache ich nicht."

Tian wollte tatsächlich mit mir einen Bungeejump machen.

Zwar fuhr ich gerne Achterbahn, aber das war nochmal ein anderes Level.

"Komm schon, ich bin doch dabei."

"Solltest du mich nicht beschützen und mich nicht in Gefahr bringen?"

"Dir wird nichts passieren. Vertrau mir. Ich passe auf dich auf."

Unschlüssig blickte ich die Brücke hinunter. Es war so tief.

Dennoch ließ ich mich von Tian überreden. Wir standen eine ganze Weile an und meine Nervosität stieg ins Unermessliche. Immerhin trug ich eine Radlerhose unter meinem Kleid.

"Hier. Nimm meine Hand."

Überrascht über diese Worte nahm ich seine ausgestreckte Hand in meine. Sie war angenehm warm und ich fing an mich zu beruhigen.

Lunas Chosen OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt