Ich bereute meine Entscheidung nicht, er hatte die Wahrheit verdient. Dennoch wurde die Situation für mich nicht leichter.
Ich hoffte, dass sie wenigstens für ihn nun leichter würde und dass er nichts Dummes tat.
Erschöpft trugen wir die letzten Kartons in mein neues Heim und dann schleppte ich mich mit letzter Kraft auf die Couch und rollte mich dort zusammen.
Erneut stiegen Tränen in mir auf. Ich hatte anscheinend doch noch ein paar über.
Henry stellte wortlos einen Tee auf den Tisch vor mir, den ich dankend annahm.
"Sicher, dass du nichts essen willst?", fragte er besorgt.
Ich schüttelte nur den Kopf. Es sollten mich einfach alle in Ruhe lassen, bis dieser Schmerz verebbte.
"Ich werde dann morgen nochmal nach dir sehen."
Vermutlich meinte er es nur nett, aber mir entging der Unterton nicht. Er hatte Angst, dass ich etwas dummes tun würde.
Aber das würde ich nicht. Zumindest noch nicht. Ich redete mir ein, dass es vielleicht gar nicht so schlimm werden würde.
Dass ich vielleicht wirklich einen Mann finden würde, mit dem ich mir auch etwas vorstellen könnte. Aber vermutlich waren das alles eklige, alte, reiche Säcke. Alleine bei dem Gedanken drehte sich mir wieder der Magen um.
Irgendwann driftete ich wieder in die Dunkelheit. Mein Körper war zu erschöpft und hatte keine Kraft mehr die Schluchzer zu ertragen.
Als ich wieder wach wurde war es hell. Vielleicht hatte ich nur kurz geschlafen, oder aber es war bereits der nächste Tag.
Ich raffte mich auf und machte mir heißes Wasser für einen Tee. Das war das einzige worauf ich Lust hatte.
Ich hatte mich gerade hingesetzt, als es klingelte.
Erschöpft seufzte ich auf und schlurfte zurück zur Tür.
"Guten Morgen.", begrüßte mich Henry.
"Was machst du eigentlich noch hier. Du wohnst hier doch nicht in der Nähe. Musst du nicht arbeiten?", maulte ich ihn an.
"Die kommen auch ohne mich zu recht."
"Ich auch.""Das denke ich nicht. Du siehst nicht aus, als hättest du etwas gegessen."
"Keinen Hunger. Aber ich habe Fragen."
"Und ich habe Essen. Ein Bissen gegen eine Antwort?"
Zögernd legte ich den Kopf schief. Er erpresste mich mal wieder.
"Fein."
Damit schnappte ich mir die Tüte mit dem Sandwich und setzte mich wieder auf die Couch."Du hast auf der Couch geschlafen?", fragte Henry als er eintrat und den Raum musterte.
Die Kisten standen noch genau da, wo wir sie gestern abgestellt hatten und auch meine Koffer hatte ich bisher nicht bewegt.
Ich ignorierte seine Frage und widmete mich meinem Tee. Er seufzte laut.
"Also gut. Was hast du für Fragen."
"Ich habe verschiedene Bücher über Werwölfe gelesen, weiß aber nicht was jetzt genau der Wahrheit entspricht. Bei diesem Mate-ding. Sterbe ich dann, wenn der andere stirbt?"
Abwartend blickte ich zu Henry, der meinen Blick ernst erwiderte.
"Erst essen."
Ich stöhnte auf und befreite dann das Sandwich aus seiner Verpackung.
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Lunas Chosen One
WerewolfFiona führt ein perfektes Leben - bis sie auf einer Geschäftsreise zufällig das größte Geheimnis der Menschheit entdeckt: Werwölfe existieren wirklich. Doch das ist erst der Anfang. Fiona erfährt, dass sie von der Mondgöttin Luna auserwählt wurde, u...