Ein paar Stunden später ertönte auch schon Lucas Wecker. Verwirrt drehte er sich zu mir herum.
"Schatz, was machst du denn hier?", fragte er verwirrt.
"Mir ging es nicht gut.", murmelte ich verschlafen.
"Dann schlaf weiter. Soll ich früher Feierabend machen, damit ich mich um dich kümmern kann?", fragte er liebevoll.
Ich schüttelte nur den Kopf. Luca war einfach zu lieb und ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Dennoch musste ich mir erstmal darüber Gedanken machen, was ich ihm erzählen konnte.
Ich drehte mich nochmal herum und Luca verließ leise das Schlafzimmer, um sich fertig zu machen.
Ich würde mir später noch eine Krankschreibung besorgen müssen, um meine Ausrede halbwegs plausibel klingen zu lassen.
Aber so wie ich mich fühlte, würde das wohl nicht schwer werden.
Dann schlief ich wieder ein, bis die schrille Klingel ertönte. Völlig aus dem Tiefschlaf gerissen rappelte ich mich auf und lief verschlafen zur Tür, um sie zu öffnen.
Ich betätigte den Türöffner und war bereit schnell ein Paket anzunehmen und dann wieder ins Bett zu verschwinden.
Ich trug meine lange karierte Schlafanzugshose und dazu ein schwarzes Schlafshirt mit einem Pinguin drauf. Meine Haare standen in alle Richtungen ab, aber das war mir egal. Ich bekam kaum meine Augen auf und benötigte dringend noch etwas Schlaf.
"Guten Morgen, Fiona.", sprach Henry als er die Treppen hinauf stieg.
Ich wohnte in der ersten Etage eines Sieben-Familien-Hauses. Völlig überrascht schlug ich ihm die Etagentür vor der Nase zu.
Was machte er hier? Ich kramte in meinen Erinnerungen herum, aber die lagen noch im Dunklen.
"Ich sagte doch, dass ich dich um elf abhole.", sprach er durch die verschlossene Tür.
Langsam kehrten die Erinnerungen zurück.
"Und habe ich zugestimmt?", erwiderte ich ungerührt.
"Jetzt komm schon. Zieh dich um, ich warte."
"Ich will dich nicht sehen. Ich will heute niemanden sehen!"
"Ich setze mich jetzt hier vor die Tür und gehe erst weg, wenn du mitkommst. Bin gespannt, wie du das deinem Freund erklären willst. Luca heißt er doch, oder?"
"Ich hasse dich.", zischte ich leise und gefährlich.
"Bis gleich.", erwiderte Henry nur stoisch.
Er wusste, dass er gewonnen hatte. Auf keinen Fall wollte ich, dass Luca Henry vor unserer Wohnung entdeckte.
Also musste ich wohl oder übel mit Henry kommen. Aber er würde es bereuen, dass er mich so erpresste.
Ich fuhr mir mit den Händen durchs Gesicht und seufzte.
Dann fiel mein Blick auf den Boden und ich entdeckte einen schwarzen Briefumschlag.
Den musste jemand wohl unter der Tür durchgeschoben haben. Langsam bekam ich das Gefühl hier nicht mehr sicher zu sein.
Mit einem mulmigen Gefühl im Magen öffnete ich den Umschlag und entdeckte eine schwarze Kreditkarte, eine Visitenkarte und einen Brief. Er war mit einem goldenen Wachssigel versehen, auf dem der Abdruck eines Wolfes prangte.
Liebe Fiona,
auch wenn du versuchst dem Ganzen zu entkommen, gibt es kein Zurück mehr. Die Göttin hat entschieden und wir alle müssen uns ihrer Entscheidung beugen. Am nächsten Vollmond wird zu deinen Ehren ein Ball in Sizilien stattfinden. Das Flugticket ist bereits gebucht und liegt mit im Umschlag. Du musst nichts mitbringen, vor Ort wird für alles gesorgt sein.
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Lunas Chosen One
WerewolfFiona führt ein perfektes Leben - bis sie auf einer Geschäftsreise zufällig das größte Geheimnis der Menschheit entdeckt: Werwölfe existieren wirklich. Doch das ist erst der Anfang. Fiona erfährt, dass sie von der Mondgöttin Luna auserwählt wurde, u...