Kapitel 27

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Als ich aufwachte, war es bereits mitten am Tag. Mühsam raffte ich mich auf und fuhr dann in die Stadt. Ich brauchte ein neues Handy und musste bei Luca vorbeischauen.

Zuerst ging ich in einen Elektrofachhandel und suchte mir ein günstiges Handy, auf das ich all meine Kontakte übertrug. Dann fuhr ich zu meiner alten Wohnung, Luca sollte jetzt eigentlich schon Feierabend haben, aber dennoch machte mir niemand auf. Ich ging ums Haus herum und versuchte durch die Fenster zu sehen, aber es war niemand da.

Unruhe machte sich in mir breit und ich hatte Angst, dass Logan es wirklich getan hatte. Ich versuchte Luca anzurufen, aber vergeblich.

Also fuhr ich wieder nach Hause.

Dort fing ich an Lucas Namen zu googeln und wurde tatsächlich fündig. Es gab eine Vermisstenanzeige vor über einer Woche. Zu dem Zeitpunkt wo Logan und ich in Ägypten waren. Mein Herz setze aus.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich Logan in etwa von Luca erzählt. Das konnte kein Zufall sein.

Mein altes Handy schaltete ich nun endgültig aus und versteckte es bei meiner Kleidung in einem Karton.

Ich musste hier weg. Logan würde mich hier finden.

Erneut quälte mich ein Heulkrampf, aber ich musste mich zusammenreißen.

Immer wieder wählte ich Henrys Nummer in der Hoffnung, dass er mich hier wegbringen konnte.

Verzweifelt gab ich es auf und warf mich aufs Bett.

Luca war tot. Mit dieser Schuld würde ich mein ganzes Leben weiterleben müssen. Wie hatte er das tun können? Seine schwangere Lexie durfte leben und Luca, der nichts getan hatte, musste sterben. Hatte er nicht schon genug gelitten gehabt.

Ich wurde sauer und schmiss aus Verzweiflung mein neues Handy gegen die Lampe, die daraufhin zerbrach.

Das Handy fing jedoch an zu klingeln. Schnell hechtete ich zu dem am Boden liegenden Telefon und starrte auf das zerkratzte Display.

Es war eine unbekannte, deutsche Nummer.

War es Henry oder Logan? Oder noch jemand anderes?

Ich zögerte, nahm dann aber ab. Wenn es Henry war, hatte ich nur diese Chance.

"Hallo?", fragte ich zaghaft in den Hörer.

"Fiona, hier ist Henry."

Erleichtert atmete ich aus. Logans Stimme hätte mich jetzt völlig aus dem Konzept gebracht.

"Ich habe deine Nachrichten gekriegt. In einer Stunde holt dich jemand ab und bringt dich zu meinem Quartier."

"Danke.", schluchzte ich und fühlte die Erleichterung.

Dort war ich sicher und Logan würde mich nicht mehr finden. Dann könnte ich mir in Ruhe einen neuen Plan ausdenken.

Die Stunde verging quälend langsam und ich nutze die Zeit, um mich nochmal zu duschen und einige Sachen von hier mitzunehmen.

Dann klingelte es endlich und ich ging mit gepackter Tasche hinaus.

Ein mir unbekannter Werwolf grüßte freundlich und hielt mir die Tür auf, während ich einstieg.

Dann fuhren wir Richtung Münsterland und hielten irgendwann vor einer großen Villa, die von einer hohen Mauer umgeben war. Es erinnerte mehr an ein Gefängnis, als ein Haus.

Henry hatte wirkliche die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.

Am Tor hielten wir und zwei Sicherheitsleute inspizierten mit Bombenspürhunden das Auto.

Lunas Chosen OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt