Kapitel 11

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Lilah
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Schnell klappte ich das Buch zu und stand auf um die Tür zu öffnen. ,,Bouenos tardes Señora Brand. Hier ist Ihr Mittagessen. Ich dachte das Sie vielleicht in Ihrem Zimmer essen wollen wo der Señore nicht da ist." sagte Sofía freundlich. Mit einer kleinen Geste bedeutete ich ihr ins Zimmer zu kommen. ,,Aber Mittagessen? Wie viel Uhr ist es denn?" fragte ich Sofía verwirrt. ,,13:26" 'Ich habe echt 3 1/2 Stunden gelesen. Wow soviel Zeit dafür hatte ich lange nicht mehr.' Als wir uns aufs Bett gesetzt hatten, kam in mir eine Frage auf. ,,Wo ist Marcos denn?" Sofía blickte mich erst geschockt und dann leicht verlegen an. ,,Also Señorita das darf ich nicht sagen. Es tut mir wirklich leid."

Ich seufzte ergeben. ,,Okay Sofía das verstehe ich. Kannst du mir bitte einen Gefallen tun?" fragte ich sie hoffnungsvoll und Sofía nickte zustimmend. ,,Nenn mich nicht Señorita, dann komme ich mir so alt vor. Ich heiße Lilah. Ich weiß auch, dass du in Anwesenheit von Señore Vasquez nicht mit mir reden darfst. Aber sonst komm immer gerne zu mir ok." sagte ich freundlich und nahm ihre Hand. Erst war sie ein wenig unsicher weil das ja eigentlich verboten war (von dem Dummkopf von Marcos) aber schließlich lächelte sie mich an und drückte meine Hand. ,,Das ist sehr nett von dir Lilah. Ich lasse dich mal in Ruhe essen." Damit ging sie und schloss die Tür hinter sich.

Marcos
Als wir im Krankenhaus ankamen, ging ich gleich zur Anmeldung und fragte nach Viktoria und Angelina Vasquez.  Die Schwester nickte und führte uns zu einem Zimmer. Als ich eintrat, konnte ich nicht glauben was ich sah. Meine Mutter lag mit einem großen Verband um die Bauchgegend und vielen Schrammen im Gesicht in einem Bett. Mein Blick wanderte zu dem Bett daneben. Schnell ging ich darauf zu. Angelina hatte eine Schiene um ihren rechten Arm und überall Blaueflecken und Schrammen. Ich wollte mich zu ihr ans Bett setzen aber meine Mutter stoppte mich. ,,Nicht. Sie schläft." Ihre Stimme klang zerbrechlich, was mein Herz krampfen ließ.

Ich blieb noch ca. eine Stunde, wo ich meine Mutter über alles vom Unfall ausfragte. Dann brauchte sie aber ihre Ruhe und wollte schlafen.

Pablo brachte Diego und mich wieder in die Villa. Dort goss ich mir einen Whiskey ein, obwohl es erst drei Uhr war, und setzte mich auf den Sessel. Meine Gedanken schweiften ab. Ich dachte über Lilah nach. Wie der Unfall passieren konnte. Und ob Mateo es schon wusste. 'Warte mal wenn Mateo es noch nicht weiß. Oh scheiße!' Rasch holte ich mein Handy aus der Hosentasche und wählte Mateos Nummer. Nach zweimal Tuten ging er ran. Ich erzählte ihm alles. Vom Unfall, was ich wusste, und wie es den beiden jetzt geht. Es dauerte eine Weile bis er das verkraftet hatte. ,,ok ich komme. Du bist ja in der Villa." Damit legte er auf.

Ich war so unglaublich sauer und traurig, dass ich kurzer hand das Whiskey Glas gegen die Wand warf. Es zersprang in tausend Teile. Gerade wollte ich nach Sofía rufen, damit sie den Dreck weg machte aber ich hörte eilige Schritte die Treppe runter kommen. Mein Blick flog zu Lilah und gerade noch rechtzeitig konnte ich ihr zu brüllen das sie stehen bleiben sollte. Abrupt blieb sie stehen und ihr Blick schweifte über die ganzen Glasscherben. Ich ging zu ihr und zusammen gingen wir in die Küche.

,,Hey was ist im Wohnzimmer passiert?" fragte Lilah mich besorgt. Meine Augen fanden ihre und sie sah den Schmerz in ihnen. Aber es verwunderte mich auch, dass sie so nett zu mir war. Plötzlich tat sie etwas womit ich, nach ihrem Verhalten mir gegenüber, nicht gerechnet hatte. Sie nahm meinen Arm und trat nah an mich heran. Dabei ließ sie ihre Augen nicht von meinen. Dann stellte sie sich auf die Zehnspitzen und zog mich runter in eine herzliche und warme Umarmung. Erst war ich von so viel Nähe und Körperkontakt geschockt, doch dann gab ich mir ihr hin und genoss die Umarmung. Alles in meinem Körper kribbelte. Ich spürte wie ein Teil meiner Sorgen verflog.

Nach einigen Minuten lösten wir uns von einander. Lilah nahm meine Hand, trat wieder nah an mich heran und sah mich eindringlich an. ,,Marcos, sag mir bitte was passiert ist." Ich seufzte, es hatte ja eh kein Zweck. Lilah war eine sehr hartnäckige Person. ,,Ähm meine Mutter und meine Schwester hatten einen Autounfall." sagte ich noch ein bisschen geschockt da das ganze wirklich passiert war. Lilah drückte meine Hand und fragte mich ob ich schon im Krankenhaus war, darauf nickte ich.

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt