Kapitel 1

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Lilah
Mein Leben war gut, es war ok. Ich hatte meine Clique und war eigentlich zufrieden. Alles war gut so wie es war, bis ich 𝑖ℎ𝑚 begegnet bin.

Alles fing an einem normalen Tag an, als ich von der Schule kam.
Ich kam mit dem Bus. Zwar hatte ich keinen langen Weg von der Schule bis zu mir, aber bei 30 Grad wollte ich nicht quer durch die Stadt laufen. Zudem wog meine Tasche, an dem Tag, um die 15 Kilo.

Ich stöhnte, als ich aus dem Bus stieg. Die Sonne brannte und ich wurde geblendet. Instinktiv setzte ich meine Sonnenbrille auf. Heute hatte ich mich für schwarz weiße Sneaker, ein enges weißes Tanktop und einen kurzen schwarzen Rock entschieden. Erst hatte ich meine hüftlangen gold braunen Haare offen gelassen, sie dann aber genervt zu einem Messi Bun geknotet.

Als ich in die kühle Wohnung kam, wo ich mit meiner Mum wohnte, wurde ich von meinem Labrador Mädchen begrüßt. Sie wedelte mit der Rute und starrte die Leckerchen an. Ich lachte und griff zu dem Glas. ,,Au!" rief ich, als sie mir voller Überschwang in die Finger zwickte. Meine Mum rief aus der Küche, das dass Essen fertig wäre. Schnell legte ich alle meine Sachen in mein Zimmer und beförderte die Schuhe in die Ecke vor meinen Schuhschrank.

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen. 'Es ist erst Dienstag, und ich bin nach 11 Stunden komplett fix und alle.' Mein Handy vibrierte und ich richtete meinen Blick auf das Display. Ca. 100 von WhatsApp. Als ich sah, dass die Nachrichten nur aus einer Gruppe kommen, lächel te ich. Ich ging in die zwölfte Klasse einer (komplett chaotischen) High School und mein Leben außerhalb der Schule spielte sich fast nur in meiner Clique ab. Wir machen jedes Wochenende Party und treffen uns auch so unter der Woche hin und wieder mal. Während ich mir die Nachrichten im Schnelldurchlauf anschaute, grinste ich. Es ging um eine Party! Eine Hausparty!

In der Beschreibung standen alle Infos die ich brauche: ,Wo: bei Leon;Wann: Samstag,18:30' darunter stand noch: ,schicker Dresscode bitte.' Ich grinste wieder, erst vor ein paar Tagen war ich mit meiner besten Freundin Izzi shoppen gewesen und wir hatten (meiner Meinung nach) zu viel Geld für neue Outfits ausgegeben. Eins davon war ein kurzes creme-weißes, enges Kleid. Darauf hatte ich einen dunkelblauen Blazer gekauft, welcher perfekt mit dem Kleid harmonierte. Dazu beschloss ich weiße Sneakers zutragen.
Jetzt wo mein Plan, was das Outfit anging, stand setzte ich mich an die Hausaufgaben.

Fast 1 Stunde hatte ich für das blöde Zeug gebraucht und war immer noch nicht ganz fertig. 'Schule kotzt mich an.' Ich fuhr mir durch die Haare, welche ich dann in einen Dutt formte und mir ein Haargummi von meinem Nachttisch angelte. Nach dem ich tief durch geatmet und etwas getrunken hatte, schaute ich auf mein Handy. 19:06. Warte nein oder?! Ich sprang auf. ,,Mom!!", schrie ich, während ich die Treppen runter rannte. Sie sah mich entgeistert an. ,,Mein Training!" ich lief dabei an ihr vorbei ins Wohnzimmer wo ich schnell meine Schuhe, irgendein Top, die Strumpfhose und meine schwarzen Shorts griff und in meinen Beutel stopfte. Meine Mutter wirft mir die Autoschlüssel zu während ich die Haustür öffnete. Der Weg bis zur Halle dauerte etwa 10 Minuten.

Marcos
,,por favor, ¿ puedes venir a mi entrenamiento?" (kannst du bitte mit zu meinem Training kommen) Ich seufzte und nickte. Angelina kann man einfach nichts abschlagen. Sie tanzte Ballet und war schon ziemlich gut für eine acht Jährige. ,,¡Venir Angelina!" (Komm Angelina) Ich nahm ihren Turnbeutel und sie an der Hand. ,,¡Adiós!" rufe ich noch schnell durchs Haus, ,,llevo a Angelina a entrenar. " (Ich bringe Angelina zum Training.) Dann gehen wir zu meinem Auto.

Ich schaute ihr eine Weile zu bis ich auf mein Handy blickte 20:37. Ich stöhnte. 'Es ist erst knapp eine Stunde vorbei.' Ich setzte meine Kapuze auf und beschloss ein wenig rum zu laufen um mir die Zeit zu vertreiben. In der Halle gab es eine Trebüne, 'wahrscheinlich für Aufführungen oder Wettkämpfe.' Ich setzte mich ganz oben in die letzte Reihe und ließ meinen Blick über die Halle schweifen bis ich an einer Gruppe Mädchen hängen blieb.

Eine von ihnen hatte eine schwarze Shorts und ein weißes Top an. Ihre gold braunen Haare hatte sie in einen Dutt gedreht und sie unterhielt sich gerade mit ihren Freundinnen. 'Wer ist sie?' fragte ich mich. Als sie plötzlich ihre Sachen nahm und in Richtung Umkleide verschwand stand ich auf, ging nach draußen und wartete am Eingang auf sie. (Ok einige Denken sich vielleicht : Boa, was ein Stalker. Aber ehrlich ich will nur wissen wer sie ist.)

Ich wartete geschlagene 10 Minuten auf sie und ich dachte sie würde nicht mehr kommen. Außerdem regnete es Bindfäden und mir war kalt. Gerade als ich entschied zu gehen, hörte ich wie sich eine Tür öffnete und Gelächter zu mir drang. Kurz danach stieß sie die Eingangsatür auf. Sie sah angewiedert aus und murmelte irgendwas von ,,scheiß Regen man." Ich grinste und als sie losgehen wollte, hielt ich meinen Regenschirm über sie.
Erst sah sie mich verwirrt an aber als ihre Augen auf meine fielen wurden ihre Gesichtszüge weich. Ich wusste, dass ich gut aussag, mit meinen fast 1,85 m, meinen dichten dunkelbraunen Haaren und meiner Statur, aber sie schaute mich an, als ob ich vom Mond kommen würde. Deshalb räusperte ich mich, woraufhin sie zusammen zuckte und beschämt auf ihre Schuhe starrte. ,,Ich dachte es wäre besser, wenn du nicht komplett durchnässt nachhause kommst." erklärte ich ihr. Sie starrte mich ein bisschen genervt an. Sie dachte über etwas nach und sagte etwas bissig:,,Danke aber das geht schon."

Ich war ein wenig perplex, denn sie zitterte vor Kälte und offensichtlich war sie nicht besonders scharf drauf durchnässt zu werden. Doch als sie gehen wollte, löste ich mich aus meiner Starre und packe sie am Handgelenk. Ihr Kopf schoss zu mir herum und ihre Augen funkelten mich wütend an. ,,Na na na, nicht so schnell" ich lächel sie selbstbewusst an aber das schien sie auch nicht zu kümmern. Genervt verdrehte sie ihre Augen. Mein Blick traf auf ihren. 'Ihre Augen! Ein leuchtendes pastell Grün.' ,,Und warum?" fragte sie mich trocken.

Ich musterte sie skeptisch und wunderte mich das sie nicht merkte das sie frohr. ,,Weil du nur eine Shorts und ein Top trägst und keine Jake dabei hast. Du zitterst so als ständest du in der Antarktis." Sie wollte wieder sprechen aber ich ließ es nicht zu. Stattdessen fragte ich sie ob sie mit dem Auto hier wäre und sie nickte. Auch ich nickte und nahm dann einen Hoodie aus meinem Beutel, den ich ihr hin hielt. Erst schaute sie nur verwirrt vom Hoodie zu mir und wieder zurück. Dann erhellte sich ihr Gesicht und sie zog endlich den Hoodie über. Vorher hatte sie einen perfekten Dutt gehabt, wo nicht eine Strähne raus hing, jetzt war ihr Haar leicht zerzaust und stand ein bisschen ab.

Ich lächelte und kassierte gleich wieder einen was-ist-denn-jetzt-dein-Problem Blick. Was mich aber nicht weiter störte. ,,Was ist denn?" fragte sie mich harsch. Ich schüttelte nur den Kopf um nicht los zulachen. Dann zog sie mich am Ärmel Richtung Parkplatz. Während wir gingen legte sie sich wärmend ihre Arme um den Körper. Ohne groß nachzudenken ließ ich meine rechte Hand zu ihrer Talie gleiten und zog sie ein Stück näher an mich. Sie anspannte sich an. Ich blickte kurz zu ihr runter und dachte sie würde meine Hand wegschlagen. Aber das tat sie nicht, was mich triumphierend Grinsen ließ. 'Nichtmal 10 Minuten und sie akzeptiert meine Hand auf ihrem Körper.'

Als wir an ihrem Auto waren bückte ich mich zu ihr runter und raunte ,,Adiós mi hermosa" (Auf wiedersehen meine Schöne) in ihr Ohr. Erst zuckte sie zusammen und dann weiteten sich ihre Augen und mit dem was dann kam, hatte ich nicht gerechnet. ,,No me llamas asi." (Nenn mich nicht so.) Ich stutzte. 'Sie kann Spanisch?' Ihre Augen funkelten, aber diesmal nicht wütend sondern amüsiert. Ich merkte auch warum, der verdutzte Ausdruck in meinen Augen. Schnell setzte ich wieder mein selbstsicheres Grinsen auf und antwortete:,,Wie soll ich dich dann nennen?, bonita"(Hübsche). Sie verdrehte die Augen und stieg in ihren Wagen. 'Nein, so nicht. Du lässt mich nicht hier stehen.'

Ich klopfte kurzerhand an ihre Scheibe, welche sie etwas wieder willig runterfuhr und dachte kurz über meine nächsten Worte nach. Ich wünschte ihr einfach eine gute Nacht, in der Hoffnung doch noch ihren Namen zu erfahren. Und tatsächlich wirkten meine einfachen Worte großes. ,,Adiós, bueno noche" sagte sie und dachte kurz nach und sagte mir ihren Namen bevor sie los fuhr.
'Lilah' Ich schaute ihr nach und nahm mein Handy in die Hand während ich zurück zur Halle ging. Nach zweimal Tuten wurde abgenommen. ,,Sí?" kam die Stimme von Miguel. ,,Lilah" sagte ich nur und legte auf.

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Und wie findet ihr das erste Kapitel?

Was haltet ihr von den beiden Charakteren?

Ich wünsche euch viel spaß beim nächsten Kapitel, falls ihr es lesen wollt.

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt