Kapitel 47

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Lilah
,,Stopp! Nein. Ich.. Nein.. Das das kann nicht sein." stottere ich verzweifelt und mit Tränen erstickter Stimme. Wie konnte ich diese ganzen schrecklichen Sachen erleben? Ich? Ich war nicht mal fertig mit der Schule! Was sich angesichts der Geschichte die mir Marcos gerade erzählt hatte sowieso nebensächlich war. Ich zweifelte stark an der Glaubwürdigkeit der beiden Männer in meinem Krankenhauszimmer. Der andere. Mateo. Er hatte mich beruhigt aber wenn er mit den wütenden verwandt war konnte da ja nichts Gutes bei rum kommen.

Doch als ich ein letztes Mal meinen Blick über die traurigen und hilflosen Gesicher der Brüder schweifen ließ musste ich akzeptieren, dass Alles was Marcos und Mateo erzählt hatten wahr war. Die Entführung, die andere Entführung, meine Liebe zu Marcos und meine tiefe Verbundenheit zu Mateo, der Versuch die Liebe meines Lebens zu beschützen wodurch wir wieder in meiner jetzigen Situation gelandet waren. ,,Ihr.. ihr erzählt mir Märchen richtig?" fragte ich zittrig an niemand bestimmen.

Die Brüder wechselten einen weiteren besorgten Blick und schüttelten dann den Kopf. Zwischenzeitlich hatte ich Mateo fassungslos und verängstigt von meinem Bett geschickt und gemeint er und sein aggressiver Bruder sollten bloß weg bleiben. Inzwischen tat es mir leid. Mateo war wirklich nett. Marcos war- wie soll ich sagen. Ein mental labiler, schnell wütend werdender gebrochener Mann. Ich konnte mich zwar nicht an ihn, beziehungsweise unsere gemeinsame Zeit, erinnern aber er tat mir sehr leid. Vorallem, weil ich nicht viel machen konnte.

Ich schluckte schwer und schloss kurz die Augen um die Geschichte erneut vor meinem inneren Auge abzuspielen. Mateo saß inzwischen wieder neben mir und hielt meine Hand. Marcos stand unsicher an der Wand und traute sich nicht mich anzusehen. Verständlich, denn er hatte mich entführt bevor wir uns verliebten. Ich öffnete meine Augen und musterte Marcos. Ich kannte ihn zwar nicht aber der Arzt meinte, dass mein Gedächtnis bald zurückkommen wird.

Ich drückte sachte Mateo's Hand. ,,Mateo, hilf mir mal." bat ich ihn schwach. Er nickte und kam auf die andere Seite. Als ich die weiße Decke zurück schlug flogen Marcos' Augen auf mich. Als ich dann noch versuchte ein Bein über die Bettkante zu schieben versteifte er sich. Augenblicklich schossen starke Kopfschmerzen in meinen Kopf und helle Blitze erschienen vor meinem Innerenauge. Doch ich musste mit Marcos reden. Mit aller Kraft schob ich mein zweites Bein über die Bettkante. Mateo stützte mich mit einer Hand wobei die andere an meinem Rücken lag.

Vor Schmerzen schloss ich die Augen. ,,Lass das." ertönte Marcos' tiefe Stimme. ,,Hm?" war alles was ich rausbrachte. Verwirrt schaute ich zu Marcos, der sich inzwischen von der Wand gelöst und ein paar Schritte auf mich zu gemacht hatte. ,,Wo willst du hin?" fragte er weiter. Nur halb nahm ich die Worte war, da die Schmerzen meinen kompletten Körper lehmten. ,,Äh ich.." ,,Hey hey hey langsam." wies Mateo mich an, da meine Muskulatur gerade nachgegeben hatte und ich zur Seite gesackt war.

Erschöpft lehnte ich mich gehen Mateo welcher mich sachte zurück ins Bett bevörderte. ,,Okay Mateo du kannst uns alleine lassen. Dann muss es eben so gehen." flüsterte ich, enttäuscht, dass ich noch nicht fitt genug war um aufzustehen. Marcos zog irritiert eine Augenbraue hoch. Mateo nickte stumm und stand auf um aus dem Zimmer zu gehen. Marcos' zweite aktive Handlung war es seinen Bruder an der Schulter aufzuhalten und ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Mateo flüsterte, mit dem Blick auf mir, etwas zurück und schüttelte dann Marcos' Hand ab.

Ich wandte meinen Blick auf Marcos, welcher mich unverwandt anstarrte. Aber nicht unangenehm sondern besorgt. Ich tippte mit meiner Hand leicht auf meine linke Bettseite und rutschte unter Stöhnen ein Stück nach rechts. Unsicher was er mit der Situation anfangen sollte kam Marcos auf mich zu, blieb aber vor dem Bett stehen. Ich seufzte. ,,Setzt dich bitte." Bedächtig ließ er sich auf die Matratze sinken. 

,,Also wir sollten reden meinst du nicht?" fragte ich ihn, mit dem Wissen das es ein etwas merkwürdiges Gespräch werden könnte. Marcos nickte. Ich atmete tief durch. ,,Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Situation sehr schwierig für dich ist. Aber auch ich habe damit zu kämpfen. Es ist zienlich angsteinflößend wenn du dich an fast ein Jahr deines Lebens nicht erinnern kannst. Die Ärztin meinte zwar, dass mein Gedächtnis bald zurück kommt und das es sein kann, dass ich Gefühle oder einzelne Momente behalten habe aber wer weiß wie lang genau das dauert."

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt