Kapitel 44

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Zu allererst möchte ich eine besondere Warnung für dieses Kapitel aussprechen!
Ich beschreibe deutlich wie jemand gefoltert und ertränkt wird. Wenn euch das zu viel ist könnt ihr einfach ans Ende des Kapitels springen.

Viel Spaß beim Kapitel, Leo <3
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Marcos
Ich gab der schweren Tür einen kleinen Schubs und sie schwang ein Stück auf. So leise wie möglich schlichen wir fünf in den dunklen Raum. Jorij verdeckte halb die Sicht auf Lilah. Wir konnten hören, wie er wütend auf sie einredete. ,,Ey schön wach bleiben. Für wen arbeitest du? Sonst hast du doch auch immer so eine große Klappe." maulte Jorij und griff nach ihrem Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. Ob sie ihn wirklich ansah war die große Frage. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie nur halb bei Bewusstsein war.

Lilah's Worte waren gedämpft und kaum verstehbar. ,,Fick dich. Ich sage dir garnichts." hauchte sie ihm mutig entgegen. Er holte aus und schlug ihr mit ganzer Kraft ins Gesicht. Mehr als ein kraftloses Stöhnen gab sie nicht mehr von sich. Ich ballte meine Fäuste und wollte schon auf Jorij zu stürmen doch Mateo hielt mich zurück und machte ein beschwichtigende Handbewegung. Er hatte recht. Ich durfte nichts überstürzen, sonst würde er sie noch umbringen.

Jorij hockte sich vor Lilah und griff nach etwas was in ihrem Bein steckte. Sofort gab sie ein zischenden Laut von sich und kniff die Augen zusammen. ,,Речь!" (Rede!) schnaubte er und begann das Messer langsam zu drehen. Lilah schrie heiser auf und begann zu schluchzen. Als sie ein paarmal rief durchgeatmet hatte sah sie Jorij verbittert an. ,,Tak и не!" (Niemals!) flüsterte sie auf russisch. ,,Умри в аду" (Stirb in der Hölle) presste sie heraus als Horij ihr seine Hand um den Hals legte und zudrückte.

Seit wann konnte mein Engel fließend Russisch sprechen? Jorij stand wieder auf und zog dabei das Messer aus ihrem Bein. Wodurch die in Schwall Blut aus der Wunde auf den Biden tropfte. Er ging hinter ihren Stuhl und schnitt die Kabelbinder an Füßen und Händen durch. Lilah stöhnte vor Schmerzen. Kurz öffnete sie die Augen und blinzelte mich an. Ungläubigkeit zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. 'Du schaffst das mein Engel. Wir retten dich.' dachte ich und drückte mich näher an die Wand. Denn wenn Lilah mich sehen konnte, konnte Jorij das auch.

,,Wie wärs mit einem Bad, *Prinzessin*" fragte Jorij fälschlich freundlich und zog Lilah an ihren Haaren vom Stuhl. Ihre Kraft reichte nicht und sie viel halb zu Boden. Jorij umkrallte eisern ihre Haare und zog die schluchzende Lilah daran in eine Ecke des Raums. ,,Nein Jorij. Bitte nicht." flehte sie doch er führte seinen Weg stumpf fort. Was meinte er mit ,Bad'? Da die Beiden jetzt zu weit weg in der dunkeln Ecke standen konnten wir nicht mehr erkennen, was sie taten oder redeten.

Gerade wollte Mateo sich durch die Schatten an der Wand näher an sie heran schleichen als wir ein Platschen hörten. Abrupt blieben wir alle stehen. Nach dem Platschen folgten Geräusche, die an Wasser spiele erinnerten. Doch alle wussten, es waren keine Wasserspiele. Jorij ertränkte sie. Keine Frage ich nutzte diese Art von Folter selber ziemlich oft, da sie den menschlichen Körper auf kurze oder längere Sicht an seine Grenzen bringt.

Man drückt den Kopf der Person solange unter Wasser, bis ihr langsam die Luft ausgeht. Dann lässt man die Person wieder Luft holen und wiederholt das Ganze so oft bis das Gehirn nicht mehr genug Sauerstoff beim auftauchen bekommt und die Person dir alles erzählt was du willst. Lilah hatte die Taktik anscheinend schon öfter zu spüren bekomen. Mir war klar, dass so etwas traumatisch ist, und ich wünschte es keiner Person die es nicht verdient hatte, aber man tut was man tun muss um das zu bekommen was man will.

In dieser Hinsicht verstand Ich Jorij's Verhalten. Er wollte Informationen und tat alles um diese zu bekommen. Aber er tat das Alles meiner Frau, meinem Engel an und dafür würde er bitter bezahlen. Meine Gedanken wurden von Lilah unterbrochen, welche wir, gierig nach Luft schnappen, hörten. Vorsichtig, da Jorij auf Lilah fokussiert war, drückten wir und an der Wand nach vorne. Wir stoppten circa drei Meter vor ihnen.

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt