Kapitel 36

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Jorij (einen Tag zuvor)
Ich wusste es! Ich hatte es geahnt! James hatte es mir gesagt! Und ich hatte das Gefühl in meiner Magengegend ignoriert weil ich dachte ich kenne sie. Ich dachte ich hätte sie unter Kontrolle. Aber nein dieses Miststück musste mich belügen. Ich wusste nicht genau was sie geplant hatte, aber ich würde es herausfinden. Auch wenn sie dabei sterben würde. Aber nicht nur sie auch die Prinzessin. 'Beide wunderschön aber leider eine große Klappe die ihnen das Leben kosten wird.'

Ich saß in meinem Büro und ließ mir meine Hand verarzten. Wobei verarzten wohl zuviel gesagt war. Die Prinzessin hatte mich gebissen und nicht gerade sanft. Jetzt saß ich hier und ließ mir einen weißen Verband um die Hand wickeln. Ich wusste, dass Annika zu Lilah gehen würde und ihr erzählen würde was passiert war. Ich hatte mich auf eine wutentbrannte Lilah vorbereitet, die in mein Büro stürmt und mir die Hölle heiß machen würde.

Aber nichts. Keine Lilah, keine Annika und das war es was mich, Lilah gegegenüber, so misstrauisch werden ließ. Lilah würde niemals ihre Freundin einfach im Stich lassen. Die beiden heckten irgendwas aus und ich musste herausfinden was. Aber nicht heute. Heute würde ich beiden, sobald ich sie sehen würde, eine Kugel in den Kopf schießen. Ich war viel zu aufgebracht, um Verhandlungen zu führen und das brachte mich noch mehr auf die Palme. Wütend entzog ich der Schwester meine Hand und schlug vor Frust auf den Tisch.

Sie stieß ein ersticktes Quieken aus und schlich aus dem Büro. Ich wollte nicht warten bis ich Lilah befragen konnte. Aber ich musste. Was ich aber konnte war mit James und Vlad zu reden. Ich langte über den Tisch zu meinem Telefon und schaltete eine Gruppenleitung zu den Beiden. ,,Boss?" fragte James verwirrt. Verständlicherweise, denn ich telefonierte niemals wenn ich auch persönlich sprechen konnte. ,,Wir müssen etwas besprechen. Kommt in 20 Minuten in mein Büro. Es ist wichtig also wehe ihr kommt zuspät." Damit legte ich auf und wickelte mir den Verband zuende.

Lilah
Das erste was ich wahrnahm waren starke Kopfschmerzen. Das Pochen in meinem Schädel wurde auch nicht besser als ich versuchte die Augen zu öffnen. Ich gab ein schmerz erfülltes Stöhnen von mir als ich versuchte mich richtig aufzusetzten. Eine Haarsträhne hing mir feucht ins Gesicht. Angewiedert versuche ich die klebenden Haare mit meiner Hand wegzustreichen. Tja, hätte ich getan wenn meine Hände nicht hinter meinem Rücken an einem Stuhl festgebunden waren. ˋIch bringe diesen Wichser um sobald er die Türschwelle übertritt.' dachte ich und verfluchte ihn so, dass selbst ich in die Hölle kommen würde.

Erst als mich ein helles Licht weckte, merkte ich, dass ich erneut weggedämmert war. Vorsichtig hob ich den Kopf und versuchte Schemen auszumachen. Leider hämmten die Kopfschmerzen mein Sehvermögen so sehr, dass ich nicht mal den Türrahmen erkennen konnte. Doch die Tür wurde von jemandem geöffnet und dieser jemand wollte offensichtlich etwas von mir. Auch wenn meine Sicht eingeschränkt war könnte ich alles hören. Somit auch die schweren Schritte, die langsam auf mich zu kamen.

Erst ganz langsam konnte ich einen groß gewachsenen Mann ausmachen der auf mich zukam. Der Mann schloss die Tür hintersich, wofür ich ihm sehr dankbar war, und stellte sich in irgendeine Ecke. Zumindest vermutete ich das, da durch die geschlossene Tür kein Funken Licht in den dunklen kalten Raum kam. Leichtes Unbehagen breitete sich kribbelnd in meinem Bauch aus. Ich wusste nicht wer er war, wo er stand oder was er wollte.

Die wichtigsten drei Dinge wusste ich nicht und das hasste ich. Erneut schloss ich meine Augen, wenn auch diesmal nicht um meine Kopfschmerzen zu mindern sondern um mein Gehör auf das leiseste Geräusch zu fokussieren das der Mann von sich gab. Ich versuchte sein ruhiges Atmen zu lokalisieren aber in dem leeren Raum hallte alles wieder und ich hatte nicht den Hauch einer Chance herauszufinden wo der Typ stand.

Müde legte ich meinen Kopf auf die andere Seite. Langsam wurden die Schmerzen weniger und mein Verstand klarer. Ich war, erneut, in einem kalten Gefängniszimmer in Jorij's verdammtem Keller, war an einen ungemütlichen Stuhl gefesselt, konnte mich vor Schmerzen nicht einen Millimeter bewegen und irgendwo in der Dunkelheit stand ein, wahrscheinlich, gefährlicher Mann. Der mich wohlgemerkt vielleicht töten oder foltern sollte.

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt