Kapitel 38

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Marcos
Ich wartete schon den ganzen Tag auf eine sehr wichtige Nachricht die nicht kam. Das machte mich irre, immer zu warten. Ich hatte nunmal keine Geduld. Ich konnte mich schon seit Tagen nicht auf die Arbeit bei V-Tech konzentrieren. Ungeduldig klopften meine Finger auf den Glastisch bis es an der Tür klopfte. Genervt bat ich die Person herrein. Die ganzen Leute die heute etwas von mir wollten oder brauchten nervten mich zutiefst und wenn nochmal jemand mit Abrechnungen oder anderem Scheiß kommt knall ich ihn ab.

Es war meine Sekretärin Nina. Sie kam auf mich zu und legte mir einen Stapel Papiere vor die Nase. ,,Was ist das?" schnauzte ich sie an. Unbeeindruckt zuckte sie mit der Augenbraue. ,,Finanzen und Vertragsanfragen und auf Leitung 3 wartet jemand von der NewYork Times." sagte sie unbeteiligt. Genervt stützte ich meinen Kopf auf meine Hand. ,,Warum hast du die von der Presse nicht abgewürgt? Ich hasse die.  Sag ich bin beschäftigt. Und mit den Finanzen kannst du wem anderes den Tag verderben." fauchte ich wütend, während ich ihr den Papierstapel zurück schob, und die Brünette düster anfunkelte.

Ich seufzte bevor ich weiter sprach. ,,Ich brauche einen Kaffe." grummelte ich erschöpft. Erneut zuckte Nina mit der Augenbraue. ,,Ich glaube Sie brauchen mehr als nur Kaffe im Ihre Laune zu heben." maulte sie und ging aus dem Büro. Ich hatte anscheinend so schlechte Laune, dass es Nina egal war, dass ich ihr Boss war. Das alles war mir aber egal, denn Nina hatte recht. Ich brauchte mehr als nur öllen Kaffe um meine Laune zu heben. Ich brauchte Lilah, hier bei mir. In meinen Armen. Sicher.

Ergeben zog ich den Stapel zurück zu mir und began die erste Seite zu lesen. 'Abrechnungen von Januar 2023' Beim besten Willen wusste ich nicht was ich mit dem Zeug anfangen sollte. Ich drehte mich um und griff nach einem ziemlich leeren Ordner mit der Aufschrift ›Finanzen 1. Quartal 2033‹. Ich legte ihn vor den Papierstapel und began damit, die Zettel nach Finanzen zu sortieren.

Das Klingeln meines Handy's riss mich aus dem finanziellen Papierhaufen, der mich zu begraben drohte. Gähnend langte ich über den Tisch und stutzte. ›Unbekannte Nummer‹ Die Vorwahl kannte ich nicht. Unsicher wischte ich den grünen Button zur Seite und begann das Gespräch mit einen :,,Hallo?" Erst kam keine Antwort und das ziemlich lange. ,,Hallo? Wer ist da?" fragte ich erneut. Kurze Zeit später hörte ich wie sich jemand räusperte.

,,Marcos Vasquez Rameo?" erklang eine zittrige Freuenstimme. Ich konnte eine gewisse Angst darin hören und wollte endlich wissen, was hier los war. Mir gefällt es nicht jemandem Antworten aus der Nase zu ziehen. ,,Wer will das wissen?" fragte ich forsch. Aber wieder bekam ich eine Antwort die mir nicht gefiel. ,,Du kennst mich nicht aber ich kenne Lilah." Die aufgestaute Panik wuchs mit jedem Wort. Eigentlich wollte ich die Frau anschnauzen weil sie mich geduzt hatte aber als Lilah's Name fiel stockte ich.

Wenn nicht Lilah mich anrief sondern eine Freundin von ihr, dann muss etwas passiert sein. Ich atmete tief durch um meine aufwallenden Gefühle zu überspielen. ,,Sag mir deinen Namen." Deutlich hielt ich meine Anspannung zurück. Wenn ich jetzt laut wurde, würde ich aus dem Mädchen gar nichts mehr raus bekommen. Kurzes Schweigen dann wieder die zittrige Stimme. ,,A Annika" ,,Okay Annika. Sag mir warum nicht Lilah mich anruft sondern du."

,,Ähm sie.. sie hat mir deine Nummer für Notfälle gegeben. Falls etwas passiert soll ich dir die Informationen zukommen lassen. Sie meinte, dass du nicht her kommen sollst aber ich glaube wenn du nicht kommst, könnte schlimmeres passieren als nur ein paar Blaueflecken." Zum Schluss redete Annika ziemlich schnell und aufgeregt. Sie machte sich wohl wirklich Sorgen um Lilah. Ich jetzt langsam ebenfalls.

Was wenn Lilah aufgeflogen war?
Was war, wenn Jorij sie foltert?
Was wenn sie da nicht lebend rauskommt?
Was wenn ich sie nie wieder sehe?
Was wenn.. was wenn sie denkt ich wäre nicht für sie da?

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt