Kapitel 13

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Lilah
16:35
Es waren 3 Tage verganen, seit den ganzen Geständnissen zwischen Maria, Sofía und mir. Meine Zeit hatte ich auf der Krankenstation verbracht und war nur zum Essen oder duschen rausgekommen. In der Zeit hatte ich mich, so gut es ging, von Marcos fern gehalten.

Er hatte zwar immer mal wieder das Gespräch gesucht aber ich hatte ihn glücklicherweise immer abwimmeln können. Entgegen meinen Erwartungen ist er nicht ausgetickt und hat umsich geschlagen. Er hat es (mehr oder weniger freiwillig) akzeptiert.

Ich war gerade im Wohnzimmer und las in einem Buch das ich aus dem Regal gezogen hatte und war sehr vertieft in die Geschichte, bis ein dumpfes Klopfen mich aus den Gedanken riss. Es klopfte erneut.
Da Sofía immoment nicht im Haus war und Maria keine Anstalten machte runter zu kommen, beschloss ich die Tür zu öffnen.

Langsam stand ich auf und ging zur Tür und öffnete diese. Vor mir stand eine Frau, vielleicht mitte 40, und sie hielt ein kleines Mädchen an der Hand, welches den rechten Arm in einer Schlinge trug.

,,Ist Marcos da?" die Stimme der Frau klang streng und ihre Haselnuss braunen Augen funkelten mich wütend an, aber ich wusste die Wut gallt nicht mir.

,, Ähh.. Marcos. Er ist äh.. im Büro." sagte ich stotternd während ich die beiden ins Foyer lies.
Nach ihnen kam Diego, welcher mir unsicher zu lächelte. ,,Diego, bring Angelina und die Koffer hoch in ein Zimmer" befahl Veronika, weil jemand anderes konnte sie nicht sein.

Ich ging mit Veronika ins Wohnzimmer und schenkte ihr ein Wasser ein. ,,Danke Liebes. Das habe ich wirklich gebraucht." sagte sie erleichtert, während wir uns hin setzten.

,,Aber du bist keins der Hausmädchen oder?" fragte sie dann misstrauisch. Mich überraschte diese Frage ein wenig, hatte Marcos nichts von mir erzählt?
,,Also nein, bin ich nicht. Ich bin Lilah." Veronika's Mine wurde schlagartig dunkel, bevor sie zu mitleidig wechselte. Sie nahm meine Hand.

,,Darlin, es hätte mir sofort einfallen müssen. Maria hat mich angerufen und von dir erzählt. Ich kann leider nichts sagen, was das entschuldigen würde, was dir und Sofía passiert ist. Trotzdem hoffe ich das es dir jetzt besser geht."

Ihre Freundlichkeit überraschte mich, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Aber bei ihren Worte wanderte meine Hand unwillkürlich zu der Platzwunde, welche immer noch nicht ganz verheilt war.

,,Ähm.. ja alles gut. Mir geht es gut. Sie sind Veronika oder?" Veronika nickte düster. ,,Ja schon, ich weis auch was er im Büro und auf der Arbeit treibt aber ich dachte immer Respekt hätte er nicht nur vor seinem Vater und mir."

Mit dem spanischen Akzent klangen ihre Worte sehr hart und ich wollte mir nicht vorstellen was passieren würde wenn Marcos heute Abend nachhause kommt. 'Vielleicht sollte ich Veronika fragen, was sie alles über meine Lage weis. Wie ich hergekommen bin und was alles passiert ist.'

,,Mama, etoy abburido!" (Mir ist langweilig)" ertönte eine leise Stimme vom Türrahmen. Mein Blick fiel auf das kleine braun haarige Mädchen, dessen schokoladen braune Augen frech funkelten. Das musste Angelina sein.

Ihre Mutter schaute sie entkräftet an, dann landete Veronikas Blick auf mir und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. ,,Lilah, möchtest du vielleicht mit Angelina spielen?"

Ich sollte bitte was tun?
,,Ähm..also..ich weis nicht? Was wenn Marcos schon um 5 Nachhause kommt?" fragte ich unsicher und bekam angst.

Veronikas wunderschönes Lachen erklang. ,,Darlin, das ist meine Entscheidung oder eher Angelinas. Und solange ich hier bin wird dir oder jemand anderem nichts passieren. Versprochen." Ich schaute zu Angelina, welche schon auf mich zugelaufen kam. Die kleine packte mich am Arm und zog mich Richtung Haustür.

La Mafia - Meine EntführungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt