Kapitel 71

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Erik

Ava war so bezaubernd wie sie so neben mir lag. Allein der Schein des Mondes, der durch ein paar Löcher im Dach der Scheune fielen, erhellte ihren nackten Körper und tauchte ihn in eine silbrige Farbe. Ich konnte nicht fassen, dass ich mit ihr geschlafen hatte. Dass sie sich mir hingegeben hatte und, dass sie es anscheinend genossen hatte. Sie lächelte mich sanft an, während sie mir leicht über meinen Körper strich. Sie ließ ihre Hand so sanft über meine Haut gleiten, dass es auch eine Feder hätte sein können. Mit ihren Augen verfolgte sie den Weg ihrer Hand und ich konnte ihr wunderschönes Gesicht betrachten. Ihre Wangen waren gerötet, genauso wie ihre vollen, leicht geöffneten, Lippen, die von unseren Küssen leicht geschwollen waren. Es schien als würden ihre Augen glänzen und ihre Haut strahlen. Ich musste lächeln. Es war tatsächlich passiert. Und es war atemberaubend gewesen. So wie in dem Moment, in dem ich eins mit Ava geworden war, hatte ich mich noch nie gefühlt. Es schien als wollte mein Körper explodieren und meine Seele gleich mit. Und als ich gespürt hatte wie Ava auf mich reagierte, wie sie sich bewegte, welche Laute sie von sich gegeben hatte, da schien es als würde nichts anderes mehr existieren. Nichts außer ihr und mir. Und ich wollte nicht zurück in die Wirklichkeit. Ich wollte dort bleiben, wo es nichts außer uns gab. Keine Verpflichtungen und Traditionen, Kämpfe und Verhandlungen. Ich wollte einfach nur in meiner kleinen Welt bleiben, und wenn es nur für einen Moment war.

Ich zog Ava an mich und sie schlang ihre Arme um meinen Körper. Als ich einen Kuss auf ihren Scheitel drückte musste sie lächeln und drückte mir ebenfalls einen auf meine Brust, an die sie gedrückt war. Ihre langen blonden Haare lagen wie ein Fächer ausgebreitet auf dem Heu und ich strich sie glatt und eine Strähne hinters Ohr, die sich verfangen hatte. Ich wusste, dass dieser Moment der Zweisamkeit nicht ewig andauern konnte, trotzdem stöhnte ich auf, als Ava sich aus meinem Griff los machte und sich aufsetzte. Sie sah mich so liebevoll an, dass mein Herz abermals anfing schneller zu schlagen.
„Ich befürchte wir müssen zurück." Ava klang genauso enttäuscht wie ich mich fühlte. 
„Wahrscheinlich hast du recht, aber ich will noch nicht zurück. Nur noch ein bisschen. Bitte." Jetzt bettelte ich schon, um in ihrer Nähe bleiben zu dürfen. Was war nur aus mir geworden? Ein liebeshungrige Version von mir selbst, die ich nicht kannte. So eine Seite von mir schien vor Ava nicht existiert zu haben. Ich wusste, dass ich noch nie tiefere Gefühle führ eine Frau entwickelt hatte und hätte mir jemand gesagt, dass es sich so anfühlte, wenn man verliebt war, dann hätte ich mit voller Überzeugung behauptet, dass ich niemals in der Lage wäre mich so zu fühlen. So vollkommen und glücklich, als würde ich schweben. Ich hatte Ava meine Gefühle mitgeteilt. Hatte ihr gesagt, dass ich mich in sie verliebt hatte und ich wusste, dass es in dem Moment um mich geschehen war, in dem ich sie zum ersten mal erblickt hatte. Es war mir vermutlich schon vorher bewusst geworden, aber jetzt war ich mir ganz sicher.
„Komm wieder her" mit großen Augen und vorgeschobener Unterlippe schaute ich in ihr Gesicht und streckte die Hände nach ihr aus.

Leider nur ein recht kleines Kapitel, aber keine Sorge. Das nächste folgt direkt heute noch.

Ich kann es noch gar nicht fassen. Über 51 000 reads hat meine Geschichte schon erreicht. Damit hätte ich nie gerechnet, als ich angefangen habe sie zu schreiben und jedes Mal, wenn die Zahl steigt und ich eure lieben Kommentare lese freue ich mich aufs neue.

Ich hoffe ihr freut euch auf die nächsten Kapitel und wie es mit Ava und Erik weitergeht. Ich bin selbst schon gespannt, denn eigentlich sollte die Story gar nicht so lang werden😅

Eure Nelke🌸

Die Gefangene des WikingersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt