Kapitel 14

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Erik:

Ich war verwirrt und sauer auf mich selbst. So hatte ich mich noch nie gefühlt und nichts und niemand hatte mich so aus dem Konzept gebracht wie die blonde Sklavin mit den funkelnden blauen Augen. Mein Blick suchte den ihren unaufhörlich und ich konnte an nichts anderes denken, als sie zu küssen und in mein Zelt zu schleifen. Oder hinter den nächsten Baum. Ganz egal wohin, Hauptsache ich hätte sie für mich allein. Nicht das erste Mal an diesem Tag wurde ich hart nur bei dem Gedanken an ihren nackten, warmen Körper in meinen Händen.

Ich schüttelte den Kopf und trabte mein Pferd an. Ich musste diese Gedanken aus meinem Kopf vertreiben. Ich durfte nicht so an sie denken, denn wenn ich mir ausmalte, wie ich sie berührte, langsam mit meinen Lippen über die ihren Strich und meine Hand behutsam von ihrem Hals, über ihr Schlüsselbein in Richtung ihrer Brüste wanderte und ihr damit eine Gänsehaut und harte Nippel bescherte, dann würde es mir nur immer schwerer gefallen meine Gedanken nicht in die Tat umsetzen. Ich durfte sie nicht wollen, denn wenn ich etwas wollte, dann nahm ich es mir in der Regel. Aber dieses Mal nicht. Ich würde meine Männer nicht um den dicken Gewinn bringen, den uns diese Frau bringen würde.

Ich ritt voraus und konzentrierte mich auf den Weg und verscheuchte alle Gedanken aus meinem Kopf. Zumindest versuchte ich es.

Auf einmal gab es einen Wolkenbruch und es fing an stark zu gießen. Innerhalb von Sekunden waren alle durchnässt und nachdem wir noch eine Weile gegangen waren, fingen viele der Gefangenen an mit den Zähnen zu klappern, weil ihnen so kalt war. Ich konnte nicht verstehen, wie sie so empfindlich sein konnte. Meine Männer und ich waren ganz andere Temperaturen gewohnt. Aber da ich nicht das eingegangene Risiko wollte, dass sich welche von ihnen erkälteten, ordnete ich an, anzuhalten und das Lager für die Nacht etwas früher aufzuschlagen, als wir es normalerweise getan hätten.

Die Gefangenen wurden etwas entfernt von unseren Zelten angepflockt, damit sie nicht fliehen konnten. Was sie sowieso nicht tun sollten, wenn sie weiterleben wollten.

Automatisch suchte ich nach einer bestimmten Person. Sie saß im matschigen Boden. Der durchnässte Stoff ihres hellblauen Kleids klebte an ihrem Körper und ließ erahnen was sich wohl darunter verbarg. Ich ließ meinen Blick unbeobachtet über ihren Körper gleiten und blieb an ihren harten Brustwarzen, die sich gegen den Stoffen pressten, hängen. Wie gern wäre ich von dem Fell vor meinem Zelt aufgestanden, hätte sie gepackt und in den Wald gezerrt.

Anscheinend war ich doch nicht unbeobachtet geblieben, denn als meine Augen wieder bei ihrem Gesicht stoppten, starrte sich mich an. Ihr Gesicht war ganz rot und ihre Augen blitzen vor Zorn. Irgendwie amüsierte mich ihr Ausdruck, und das sie partout nicht wegschauen wollte. Sie forderte mich heraus, das merkte ich. Sie wollte nicht die Erste sein, die wegschaute, um mir zu zeigen, dass sie sich nicht unterwarf.

Die Gefangene des WikingersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt