Kapitel 2

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Dano

Die nächsten Wochen waren hart. Ich hatte mir die ersten paar Tage nach unserer Trennung Urlaub genommen, um ein bisschen herunterzufahren. Trotzdem nervten mich meine Kollegen und riefen die ganze Zeit an.
„Was willst du denn?", antwortete ich angepisst, als mich meine Kollegin das vierte Mal hintereinander versuchte anzurufen. „Ich habe Urlaub und kein Interesse." Damit legte ich wieder auf und schaltete mein Handy auf stumm.
Erschöpft lag ich im Bett. Die Trauer fraß sich langsam in mich hinein. Sofort fingen wieder meine Augen an zu brennen. Ich bekam ihre Worte nicht mehr aus dem Kopf. Sie hallten in meinen Gedanken die ganze Zeit wider. Wie konnte ich nur so unsäglich versagen? Meine große Liebe einfach gehen lassen.

Seit zwei Monaten versuchte ich sie zu überreden, mir doch endlich zu verzeihen. Aber es war sinnlos. Sie wollte nicht. Sie hatte Angst. Irgendwo verständlich. Doch was sollte ich tun, um es ihr zu beweisen? Materielle Dinge hätten keinen Wert und würde sie auch nicht annehmen. Sollte ich ihr einen aufrichtigen Brief unterjubeln und mit Blumen vor ihrer Haustür auf sie warten? Wäre das zu kitschig für sie oder genau das, was sie erwartete?
Oh, ich habe eine bessere Idee.
Hoffentlich überzeugte sie das. Zumindest so weit, dass sie endlich wieder mit mir redete.

Der nächste Tag brach an und ich schleppte mich in die Schule. Ich verlor Stück für Stück immer mehr Spaß an meiner Arbeit. Vor allem jetzt, wo sie mir einen so wichtigen Teil meines Lebens einfach genommen hatte.
Gelangweilt stand ich in der Pausenhalle und spielte an dem Deckel meines Tafelstiftes herum. Keine Ahnung warum ich den in der Hand hatte. Aber ich hatte ihn nunmal in der Hand. Verträumt starrte ich auf den Boden und öffnete und schloss den Deckel in einem bestimmten Rhythmus. „... ja. Nova kommt by the way auch zur Hausi. Hätte ich nie von ihr erwartet. Wahrscheinlich ist das so eine geheime Säuferin und haut uns alle unter den Tisch!"
Na hör mal einer an. Was ein Zufall.
„Ja nee, die Party ist bei Ben's Haus. Ja. Dieses Wochenende von Samstag auf Sonntag. Montag ist ja noch frei wegen Feiertag."
Danke, Aaron! Ich liebe dich, mein Junge.
Wegen Aarons genauer Beschreibung wusste ich genau, wo sich Nova am Samstagabend aufhielt. Und wo ich sie notgedrungen abholen konnte. Das würde zwar für uns peinlich werden, da es bestimmt einige sahen, aber das war mir ziemlich egal. Denn ich wusste schon, wie ich meine Identität versteckte.

Forever Teachers Pet (Lehrer x Schülerin) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt