Kapitel 13

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„Und? Alles gepackt?", fragte er mich und legte seine Hände an meine Taille. Aufgeregt und glücklich lächelte er mich an. „Hoffe schon. Habe mir eine Liste gemacht und eigentlich alles abgehakt." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

Am Flughafen hakte ich mich bei ihm unter und wir rollerten mit unseren Koffern zum Check-In. Die Schlange war lang. Zum Glück hatte Dano mich so gehetzt, dass wir frühzeitig losgefahren waren. Ich seufzte und raufte meine Haare. „Was los?", fragte er und streichelte meine Wange. „Bin müde", sagte ich leise und umarmte ihn. Liebevoll streichelte er über meine Haare. „Tja, Madame. Da hättest du wohl früher ins Bett gehen sollen."
„Ich wurde aufgehalten." Wir grinsten uns an. „Aber das war's wert", fügte ich hinzu. Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel.

„Hier sind unsere Plätze", wies mich Dano leise an und schob mich in die Sitzreihe. Zu meinem Unglück saßen wir direkt am Gang. Einziger Vorteil: man musste nicht erst vier andere Leute nerven, dass man durch will, um auf das kleine Klo gehen zu können. Dano hielt meine Hand. Ich sah ihn stumm an.
Mein wunderschöner Mann.
Mit meiner freien Hand richtete ich ihm die paar Strähnen, die ihm lose ins Gesicht fielen. Er nahm meine Hand und küsste meine Fingerknöchel. Der Pilot sprach seine Durchsage, dann kamen die Stewardessen, die uns das richtige Flugverhalten näher erläuterten und wenig später startete auch schon der Flug. Ich lehnte meinen Kopf an Danos Schulter. Ich war erledigt. Aber von was? Ich hatte nichts außergewöhnlich Anstrengendes gemacht. Nun gut, außer die ein oder andere Session mit Dano. Unsere Finger waren verflochten und er legte seinen Kopf auf meinen ab. Er gab mir eine gewisse Sicherheit. Etwas aufgeregt war ich ja schon.

Als wir in Island landeten und das Flugzeug verließen, streckte ich mich erst mal. „Los, bevor die unsere Koffer noch wegschmeißen", scherzte Dano und nahm mich bei der Hand.
Im Flughafen standen wir vor dem Fließband und warteten ungeduldig auf unsere Koffer. Dano sah nervös auf seine Armbanduhr. „In zehn Minuten müssen wir das Auto abholen. Aber ist doch bestimmt nicht schlimm, wenn wir ein bisschen später kommen, oder?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich denke nicht, dass die uns den Kopf abreißen werden."
Unsere Koffer erschienen auf dem Fließband und Dano hievte sie schnell hinunter. Ich joggte ihm hinterher.
Mein Gott, als ob zehn Minuten Verspätung bei einer Autovermietung so schlimm ist.
Völlig verschwitzt kamen wir beim Autovermieter an. Ich sah mich um. Die Straßen sahen nicht viel anders als in Deutschland aus. Es war nur wesentlich kühler, aber trotzdem schönes Wetter. Die Landschaft erstreckte sich so weit das Auge reichte. Es war einfach atemberaubend. Die Berge, die reine Luft, das Wasser...

„Hier sind ihre Schlüssel. Ich wünsche euch viel Spaß und einen schönen Urlaub", lächelte der Mann, als er uns die Schlüssel für unseren Geländewagen gab. Dano verfrachtete unsere Koffer im Kofferraum. Er setzte sich hinters Steuer. „Mal sehen, ob wir unser Ferienhaus finden." Er startete den Motor und fuhr vorsichtig vom Hof.
Die Isländer fuhren sehr... gewöhnungsbedürftig. „Und was soll das Schild da bedeuten?", fragte Dano verwirrt und zeigte auf ein beschriftetes Schild. „Keine Ahnung. Ich bin der isländischen Sprache nicht mächtig."
Während der Fahrt gab Dano einige angestrengte und genervte Seufzer von sich. Er musste sich stark konzentrieren. „Ich glaube... Ich glaub, wir sind gleich da." Wir fuhren über eine Landstraße, die mitten durch die Einöde Islands führte. Die Landschaft war wirklich faszinierend. Die Berge mit den Schneekappen, die kargen Grasflächen, unzählige Pferde und Schafe, die entspannt auf ihren weiten Wiesen standen und grasten. Es war einfach wunderschön.
„Da vorne. Da vorne ist es." Dano fuhr den Mercedes langsam auf den hauseigenen Parkplatz. Erleichtert ließ er seinen Kopf gegen die Lehne fallen. „Geschafft", seufzte er und sah mich an. „Wir sind da. Endlich." Er schaltete das Auto aus.

Aufgeregt schloss ich die Haustür auf. Dano stand mit unserem Reisegut hinter mir. Die Tür ging mit einem Klicken auf und wir traten ein. Es war ein altes Häuschen. Ich hätte gesagt, dass es altmodische, isländische Architektur war. Zumindest von außen. Innen hatte es reichlich an modernen Interieur. Der Fernseher, die moderne Küche mit jeglichem Schnickschnack, das geräumige Bad, dessen Sanitäranlagen definitiv für zwei Personen ausgelegt war, das große Schlafzimmer mit Panorama-Fensterwand auf das Gebirge. Wahnsinn.
„Wow, Dano. Das Haus ist mega." Ich umarmte ihn. „Die Nächte sollen ja auch hier für uns angenehm werden." Er küsste mich. „Lass uns unsere Sachen erst mal auspacken."
Ich schmiss meinen Koffer auf das Bett und verstaute meine Klamotten fein säuberlich in dem Schrank. Dano tat es mir gleich. Immer wieder stießen wir gegeneinander, wenn wir gleichzeitig am Schrank standen. „Ey!", lachte ich und stieß ihm spielerisch in die Seite. „Madame!", ermahnte er mich scherzhaft und gab mir einen kräftigen Klaps auf den Po. Ich schrie lachend auf. „Manno." Er drückte sich grinsend an mich und küsste mich. „Morgen fahren wir los. Bin schon so aufgeregt, wie die Tour wird." Er umschlang seine Arme unterhalb meines Pos und hob mich hoch. Dano warf sich mit mir nach vorne und wir plumpsten aufs Bett. Ich kicherte und streichelte durch seine Haare. „Das wird ein Abenteuer. Sieben Tage in dem Auto." Mein Freund seufzte zufrieden. „Ja, wir werden es schon überleben. Und mit dem Fahren können wir uns ja abwechseln." Er küsste meine Bauchdecke. „Wir müssen auf jeden Fall viele Fotos und Videos von uns und allem einfach machen."
„Ich mache immer heimlich Fotos von dir." Er sah zu mir hoch. „Besonders, wenn du schläfst." Dano fing an zu lachen. „Du siehst einfach so süß aus", rechtfertigte er sich, als er meinen verstörten Blick wahrnahm.

Am Morgen warfen wir unsere kleine Reisetaschen ins Auto. „Haben wir alles?"
Ich checkte unser Reisegut noch mal durch: Powerbanks, Ladekabel, Wechselklamotten, ungefähr zwanzig Liter Trinken...
„Falls uns das Wasser ausgeht, können wir die Flaschen auch in den Bächen wieder auffüllen. Islands Wasser ist klar und sauber genug, um es direkt zu trinken."
Der kleine Gasgrill war auch dabei. Sowie einige Decken und dicke Pullis. Vor Aufregung zitternd kuschelte ich mich gähnend an Dano, der noch sehr konzentriert unsere Packliste durchging und mich gar nicht beachtete. „Hast du deine... ähh... Monatshygiene vorsichtshalber dabei?"
„Ja, ist alles in der Kosmetiktasche. Bei den Zahnbürsten, Haarbürsten und so."
„Okay. Wollte ja nur sicher gehen."

Nachdem wir alles drei mal durchgecheckt hatten, ob alles auch wirklich dabei war, ging es dann auch endlich los. „Bereit?", fragte Dano lächelnd, als wir angeschnallt im Auto saßen und das Navi uns bereits die ersten Kilometer anzeigte.
Sieben Tage. Das war eine lange Zeit.
Ich nickte freudig und Dano fuhr das Auto von dem Parkplatz.

Forever Teachers Pet (Lehrer x Schülerin) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt