Kapitel 27

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Nova

„So... Herzlichen Glückwunsch, Frau Hardwig, Sie haben bestanden."
Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich habe meinen A-Führerschein bestanden!
„Aber Sie müssen wirklich drauf achten, dass Sie auf breiten, übersichtlichen Straßen innerorts, nicht viel schneller als fünfzig fahren. Das war echt knapp."
„Ich weiß."
„Nichtsdestotrotz haben Sie bestanden." Er stieg aus dem Auto. „Ich wünsche Ihnen all zeit gute Fahrt und seien Sie vorsichtig."
„Danke." Ich lächelte ihn an und gab ihm die Hand. „Ah, Nova", kratzte Danos Stimme hinter mir, ehe er mich von hinten umklammerte. „Willkommen in der Welt der Motorräder. Wann fahren wir eine Maschine kaufen?"
„Morgen?"
„Alles klar."
Er küsste mich. „So, Nova. Nochmal von mir herzlichen Glückwunsch. Hast du souverän gemacht. Wir fahren jetzt zurück zur Fahrschule und dann könnt ihr beiden Zuhause anstoßen", beglückwünschte mich mein Fahrlehrer Markus.
Glücklich strahlte ich Dano an. Auch er war unglaublich erfreut. Das letzte Mal, als er so gestrahlt hatte, war auf unserer Hochzeit gewesen.

Ich parkte das Fahrschulmotorrad vor deren Tür und verabschiedete mich von meinem Fahrlehrer. Ich mochte ihn.
Geschwitzt und erleichtert ließ ich mich auf den Beifahrersitz fallen. „Na, meine Bikerbraut?"
„Ey, ich kann's noch gar nicht richtig glauben."
„So ging's mir auch damals. Komm, lass das Zuhause gebürtig feiern." Er nahm meine Hand, küsste sie und sah mir dabei in die Augen. Ich wusste, was er mit „gebürtig feiern" meinte. Jaja.

In unserem trauten Heim angekommen, schälte ich mich zuerst aus meiner Kombi. „Alter, ich muss unbedingt duschen", stellte ich fest und wartete nicht lang. Schnell entflocht ich meine Haare und bürstete sie durch, bevor ich in die Dusche stieg. Das kalte Wasser wusch den ganzen Dreck und Schweiß von mir. Nicht aber meine Euphorie, endlich mit Dano zusammen fahren zu können. Nachdem ich meinen Körper und meine Haare eingeseift und wieder ausgespült hatte, stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in Handtücher. Meine Haare drapierte ich in einen Turban. „Ich habe Essen für uns bestellt", verkündete Dano leise, als er durch die Tür lugte. „Du bist ein Schatz." Ich gab ihm einen Kuss.
Als ich noch mit leicht feuchten Beinen ins Wohnzimmer tapste, saß Dano halb auf der Couch und scrollte auf seinem iPad. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn, genau so, dass der seidene Kimono nichts von meinem Geschlecht preisgab. „Was stellst du dir für eine Maschine vor? So sportlich wie meine, oder was anderes?" Er hielt mir sein iPad hin. Dano suchte bereits nach Motorrädern auf der Internetseite des einen Händlers in unserer Nähe. „Hm, weiß nicht. Bin ja jetzt eine Naked gefahren. Vielleicht bleibe ich da auch bei. Aber eine Sportler wäre auch geil."
„Würde dir beides stehen. Obwohl man bei einer Sportler mehr Arsch sehen würde", überlegte mein Mann.
„Dano!"
„Ich mein ja nur", erwiderte er abwehrend. „Aber ich glaube, dann würde die Unfallrate massiv ansteigen, weil sich kaum noch einer auf den Verkehr konzentriert... Und eklige Männer würden dich noch mehr angaffen, nein. Das will ich nicht."
„Dann fahr ich eben so schnell, dass sie mich nicht sehen können."
Er grinste und hob mein Kinn mit seinem Zeigefinger an, wobei er mit seinem Daumen an meiner Unterlippe entlangfuhr. Sofort wurde mir heiß und mein Puls stieg an. Die erfrischende Wirkung der Dusche war somit hinüber. „Kauf die Maschine, die dir am meisten zusagt. Um alles andere kümmere ich mich, wenn's soweit ist. Du hast ja gesehen, dass ich mich gerne für dich schlage." Ein hauchzarter Kuss bedeckte für wenige Sekunden meine Lippen. „Ja, aber lass dich bloß nicht erwischen. Nachher bist du deinen Job los wegen mir."
Seine Augen taxierten meine. Er hatte eine so unfassbare dominante Ausstrahlung in dem Moment, dass ich Gefahr lief, unter seiner heißen Berührung zu zerschmelzen.
„Nachdem ich dich wegen meines blöden Jobs verloren habe, ist es mir egal, ob ich ihn wegen dir verliere. Niemals würde ich dich wieder gehen lassen." Dano presste seine Lippen auf die meine und kurz bevor er fordernder werden konnte, klingelte es an der Tür.
„Unser Essen", flüsterte er und schlenderte zur Wohnungstür. Als er wiederkam, grinste er von einem Ohr zum anderen. Anscheinend hatte er für uns beide jeweils eine Pizza bestellt. „Hunger?"
„Und wie." Er überreichte mir einen Karton.
„Musst du morgen eigentlich arbeiten?", fragte er mit vollem Mund. „Ja, aber erst am Abend. Calle braucht mich momentan nur um diese Zeit."
„Wollen wir dann morgens direkt hinfahren?"
„Wohin?" Mein Hirn hatte sich für den Tag verabschiedet.
„Na, zum Händler, du Vollidiot."
„Ach so", lachte ich „ja, wann denn sonst? So haben wir wenigstens Zeit."
Ich biss von meinem Pizzastück ab. „Ich bin so aufgeregt."
„Und ich erst." Dano grinste mich liebevoll an.

Forever Teachers Pet (Lehrer x Schülerin) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt