Day and Night | Rodríguez

nueve[9]

Emilio
Es ist 20 Uhr am nächsten Tag, und ich konnte den ganzen Tag über nichts anderes als das heutige Treffen nachdenken.

Gerade hat Chiara, unsere zweite Haushälterin, die Tür geöffnet und unsere Familie hereingelassen.
Wir sitzen nun alle an unserem Esstisch, der vergrößert wurde, und schauen gespannt zu unseren Eltern, die etwas nervös wirken. Immer wieder tauschen die Männer Blicke aus, während unsere Mutter die Frauen der Männer mit Wein befriedigt und sich über den neusten Klatsch und Tratsch unterhält.
Sie wirken entspannt,das muss man ihnen lassen.

"Heute noch?"frage ich nun etwas genervt,denn ewig will ich hier auch nicht sitzen und warten.

"Okay.."beginnt mein Onkel Rodrigo,der der älteste der Männer hier ist.

"Gut..äh"redet auch Onkel Ricardo,der sonst immer locker drauf war,und schaut zu seiner Frau Samira,die ihn Augenrollend ansieht.

"Fangt doch an ihr Pussys,sonst erzähle ich alles"hirscht Tanta Amalia nun nervenlos dazu,und schaut ihre Büder drängend an.
Sie hat seit ich sie kenne ein großes Maul,doch gerade das macht sie so unheimlich sympathisch für mich.

"Schlimmer als Weiber"pflichtet unsere Mutter noch bei, lässt die Männer sauer ausschauen. Gut so.

"Also gut. Alles fing 15 Jahre nach meiner Hochzeit mit Balenciaga an."beginnt unser Vater ruhig und räuspert sich leise

Früher:

15 Jahre sind nach der Hochzeit von Balenciaga und Ramón vergangen.
Jeder lebt glücklich in seiner eigenen Welt,hat Familie,Freunde und Kinder.

Doch Ramón,der neue Chef der mafia españa,bekommt Post.
Keine gute Post,nein.
Negative Post.

Drohbriefe und abgehackte Finger fremder Menschen.
Ramón und seine Brüder nehmen die Post nicht ernst,lachen mit einem Glas Whiskey drüber und denken sie wären die stärkere Mafia,die gegen jeden ankommt.

Doch so ist es nicht, und das beweist der schwächere Klan schon nach kurzer Zeit. Ein riesiger Anschlag auf die Eltern der Männer passierte.

Wachmänner wurden erschossen,das Gebäude gestürmt und die Eltern kurzerhand umgebracht.
Als Ramón mit seinen Brüdern ankam, war es zu spät, denn der Klan war schon weg. Hinterließ nichts außer Feuer und Asche, die von gezündeten Bomben kam.

Die Männer verstärkten die Sicherheit der Familie mehr,ließen jeden einzelnen Wachmann prüfen und zogen zusammen mit Familie und Kindern in eine ihrer Lagerhallen.

Für kurze Zeit war der gegnerische Klan still,und Ramon versuchte mit aller Macht den Anführer ausfindig zu machen,während die Eltern der Männer beerdigt wurden.
Totenstille war im Haus der Rodríguez.
Keiner traute sich ein Wort zu sagen,weil er Angst hatte in Tränen auszubrechen,oder einen Wutanfall zu bekommen.

Ein Monat war reinste Stille, niemand sprach ein Wort. Die Tage der großen Familie waren immer gleich.
Aufstehen,essen,arbeiten,essen,
arbeiten,essen,schlafen.

Doch dann,am ersten Tag des neuen Monates wurde ihr Bruder Roque tot vor die Tür der Lagerhalle geschmissen.
Sein kräftiger Körper war von Messerstichen übersehen,und seine Organe fehlten alle.
Der Klan hatte ihn entführt, gefoltert und umgebracht. Seine Organe geklaut und auf den Schwarzmarkt gebracht, um Geld zu bekommen.

Von da an wussten die Männer,das der Klan Geld und Macht wollte.
Egal was es für Folgen gab.

Am Tag von Roques Beerdigung lag ein Brief auf seinem Grab.
Sie drohten alles zu zerstören,wenn die Rodríguez nicht ihre Mafia auflösen würden.