quince [15]

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Vaiana
Ein leises Klopfen an der Tür weckt mich aus meinem unruhigen Schlaf.
Verwirrt setze ich mich auf, ziehe mir die Decke bis zur Brust und bitte die Person herein. Dabei hoffe ich das es nicht Emilio ist, denn er ist der Letzte den ich gerade sehen will.

Als ein dunkler Haarschopf im Türrahmen erscheint, beginne ich leicht zu lächeln, denn es ist Nicolás, der zu gute Laune hat. Grinsend tanzt er zu meinem Bett, verbeugt sich lachend und bittet mich königlich aus dem Bett.
Ich greife nach seiner zu mir ausgestreckten Hand und stehe aus dem hohen Kingsize-Bett auf.

"Guten Morgen, der Herr"lache ich leise und blicke Nicolás an.

"Meine Majestät, wären Sie bereit sich anzukleiden, um danach mit mir zu frühstücken?", fragt er lachend und zaubert einen Kleiderstapel hinter seinem Rücken hervor.
Verwirrt grinsend nehme ich die Klamotten in die Hand und stelle fest, dass es komplett neue Sachen sind, die ich noch nie zuvor gesehen habe.

"Wem gehören die?", frage ich und deute auf die Klamotten in meiner Hand.

"Ich hab die vor ungefähr 3 Stunden gekauft. Ich hoffe, sie passen"lächelt er unschuldig, dann deutet er auf das Badezimmer und dreht sich grinsend um.

"Ich bitte Sie, meine Hoheit, sich bereit für den heutigen Tag zu machen."lacht er und setzt sich auf das ungemachte Bett, in dem ich vor wenigen Minuten noch lag.

"Ich gehe auf ihre Bitte ein, Butler", erwidere ich und lache bei Nicolás gespielt empörten Blick.
Dann verschwinde ich schleunigst ins Badezimmer und schließe sicherheitshalber ab, um mich kurz zu duschen.

Während ich mich fertigmache, denke ich über Nicolás nach.
Vorgestern Nacht hatte ich noch Angst vor ihm, und jetzt albern wir zusammen umher und lachen uns schlapp.
Ich mag ihn, aber brüderlich.

Nach der Dusche wasche ich meine Unterwäsche, die Nicolás, zum Glück, nicht auch noch gekauft hat und ziehe sie an. Danach mustere ich lächelnd die schwarze Lederhose mit der passend weißen Bluse.

Dass die Klamotten perfekt an meine etwas abgemagerte Figur passen, lässt mich leise lachen und ich frage mich, was Nicolás für ein Stalker ist.
Dann aber föhne ich meine nassen Haare trocken und putze meine Zähne mit einer Zahnbürste, die ich aus dem Badschrank ausgegraben habe.

Halbwegs zufrieden mit mir lege ich mein aufgeplustertes Haar etwas zurecht und hoffe, dass meine lila Augenringe nicht zu sehr beachtet werden, dann verlasse ich das Badezimmer und blicke geradewegs auf eine Frau, die versucht sich mit Nicolás zu unterhalten und nebenbei das Bett macht.

Ich bleibe im Türrahmen stehen und mustere sie von weiten.
Dabei stelle ich fest, dass sie wohl eine Haushälterin ist, denn sie trägt eine Uniform mit Schürze und hochgebundenem Haar.
Ihre schlanke Figur passt perfekt in die schwarze Hose und das weiße Oberteil, das ihre großen Brüste weiter nach oben pusht. Das dazu passend blonde Haar und die hellblauen Augen lassen sie wie ein Engel wirken, der definitiv nicht vom Himmel gefallen ist.

"Zum letzten Mal, Elena. Mach das Bett und halt den Mund"knurrt Nicolás leise, laut genug, damit ich es höre, und wendet den Blick von ihren schmollenden Schlauchbootlippen ab.

Eingeschnappt, macht sie sich weiter an die Arbeit und schüttelt Kissen und Decke aus. Gerade als sie ins Badezimmer laufen will, erkennt sie mich im Türrahmen stehen, zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen und kneift die Augen misstrauisch zusammen.

"Emilios Schlampen bleiben nicht länger, als der Fick geht. Hau ab, oder soll ich dir die Tür zeigen?"zischt sie mich boshaft an und schubst mich aus dem Türrahmen, um das Badezimmer zu betreten.

Mit hochgezogenen Brauen drehe ich mich zu Nicolás, der leise zischt und mich am Arm zu sich zieht.

"Vaiana ist keine Schlampe, sondern ein Gast. Sie wurde von Emilio hier hingebracht, also halt die Klappe und arbeite professioneller, Elena"knurrt Nicolás gefährlich in ihre Richtung, dann zieht er mich aus dem Zimmer und knallt die Tür hinter uns zu.

Day and Night | Rodríguez Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt