treinta y nueve[39]

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Ich lege erneut einen kalten Lappen auf Emilios Stirn und schreie fast vor Erleichterung auf, als er beginnt sich zu regen. Langsam dreht er sich um, öffnet blinzelnd die Augen und stöhnt leise auf. Mein Kopf hängt genau über seinem, während ich seine Wange sanft betätschle.

"Wo sind wir?", fragt er rau, und bereitet mir Sorgen, weil er nur eine halbe Stunde ohnmächtig war. Ich schaue ihn dennoch vorsichtig an und lächle.

"Immer noch auf der Terrasse, du bist vor 30 Minuten ohnmächtig geworden..", murmle ich und schaue still in seine Augen, die sich langsam wieder mit Leben füllen. Emilio verweilt für einige Minuten still, bis er es zu verstehen scheint, und die Erinnerungen zurück sind.

Ruckartig setzt er sich auf, der Lappen fällt von seiner Stirn auf seinen Schoß.
Doch Emilio reagiert nicht, sondern öffnet den Mund weit, als ich langsam beginne zu nicken. Ich kann seine Ohnmacht schließlich nicht ganz verstehen. Freude oder Hass?

"Wir bekommen also wirklich ein-.. Kind?"versichert er sich, und schwingt die Beine von der Lounge.
Schwungvoll steht er auf, taumelt kurz, doch ignoriert es, während er mich sanft am Arm packt und ebenfalls auf die Beine zieht. Schneller als ich schauen kann, liege ich in seinen Armen und werde fest an seine breite Brust gedrückt, während Emilio uns im Kreis dreht und laut lacht. Mit funkelnden Augen schaut er auf mich herunter, hält an und küsst mein ganzes Gesicht, bis er vor meinen Lippen hält.

"Ich bin sprachlos..vor Freude, mi sol..
Wir werden Eltern"haucht er an meine Lippen und scheint es nicht fassen zu können. Vor knapp drei Monaten hat er mich entführen lassen, und nun wächst unser Kind in mir.

"Ich war es auch Emilio..vor allem als du herausgefunden hast, dass ich mit deiner Mutter beim Frauenarzt war.
Dort haben wir es erfahren"erkläre ich und kichere leise, was in einem lauten Gähnen endet. Es ist kurz vor 5 Uhr Morgens, und ich bin sowas von müde.

"Dann hat meine Vermutung also doch gestimmt..lass uns reingehen"

Emilio lächelt schief, während er mich dabei beobachtet, wie ich ins Haus gehe und unser neues Schlafzimmer betrete.
Im Ankleidezimmer ziehe ich mir ein Shirt von ihm aus dem Schrank und ziehe es über meinen nackten Körper, ehe ich mich wie ein Käfer mit dem Rücken zuerst in das kuschelig weiche Bett fallen lasse. Es dauert ein paar Minuten, dann legt Emilio sich in Boxershorts zu mir und zieht mich an seine Brust, während seine Hände langsam auf meinen Bauch fahren.
Im sanften Kreisen streichelt er meinen Bauch und legt seinen Kopf in meine Halsbeuge, während meine Augen immer schwerer werden. Schließlich schlafe ich ein und höre im weit entfernten Hintergrund ein leises:
"Ich liebe dich..-euch"

___
Zittrig wähle ich die Nummer von Finja und halte mir mein Handy vorsichtig ans Ohr. Emilio ist dabei unsere letzten Sachen von seinen Männern holen zu lassen, und ich bin draußen, um meinen Freundinnen zu erzählen, was passiert ist. Als Finja abhebt, atme ich tief durch, höre mir ihre glückliche Begrüßung an und erwidere.

"Vaiana,babe! Gehts dir besser?"fragt sie und klingt aufgeregt von mir zu hören.
Gingers Stimme ertönt leise im Hintergrund, ehe auch sie mich freundlich begrüßt.

"Vaiana, endlich!", ruft sie und ich kann förmlich sehen, wie sie strahlt. Ein nervöses Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, und ich bin froh, dass sie mich nicht sehen können.

"Hey ihr beiden, mir geht besser. Wie geht euch denn, was macht ihr schönes?", spreche ich und schaue nervös auf die strahlende Mittagssonne.
Das hier Herbst ist erkennt man nur an den teilweise nackten Bäumen oder bunten Laub auf dem Boden.

"Vaiana, was ist los?", fragt Finja sofort, nachdem ich zu Ende gesprochen habe. Sie beide merken sofort, dass etwas nicht stimmt.

"Äh, was soll sein?", murmle ich und atme stockend aus, was beide hören.
Kurz ist Stille, dann atmen beide Mädels angestrengt durch und scheinen sich in Stille anzusehen.

Day and Night | Rodríguez Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt