treinta y tres[33]

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Vaiana
Es ist Nachmittag, die Sonne scheint trotz der Kälte des Herbstes. Ich liebe den Herbst. Er ist bunt, tut, was er will und lässt sich nicht aufhalten. Er erinnert mich an Emilio, doch jeder hat Schattenseiten, auch der Herbst.
Stumm mustere ich den großen Garten vor mir und seufze. Mir ist langweilig, Emilio arbeitet seit drei Stunden durchgängig.

Mein Handy gibt einen Ton von sich, sofort nehme ich es zur Hand.
Eliza hat mir geschrieben, gefragt, ob ich Lust hätte sie und Finja im Park zu treffen. In unserem Park. Früher waren wir immer dort und haben gelacht, geweint oder gepicknickt.

Ich stimme dem Treffen schleunigst zu, stehe von unserem Bett auf und kämme mein Haar mit meiner Bürste.
Locker stecke ich es zusammen, dann packe ich mein Handy in meine Hosentasche und ziehe eine warme Jacke aus dem Kleiderschrank.
Flink ziehe ich sie an und verlasse währenddessen das Schlafzimmer, um Emilio Bescheid zu geben. Ich platze ohne Vorwarnung ins Büro, finde Nicolás, Asher und meinen Freund vor.
Drei Köpfe schießen zu mir.
Drei Augenpaare mustern mich skeptisch.

"Wohin willst du?", fragt Emilio, der gerade sehr angespannt wirkt.

"Ich treffe mich mit den Mädels im Park. Kann ich dein Auto nehmen?"frage ich und klimpere süß mit den Wimpern. Doch es bringt nichts.

"Nie im Leben fährst du allein, und erstrecht nicht meinen Schatz.
Ich informiere zwei Personenschützer, die dich fahren und beaufsichtigen"brummt Emilio und zückt sein Handy. Schnell wählt er eine Nummer, erklärt knapp das zwei Männer antreten sollen und legt auf.
Ganz der alte ...

"Im Hof warten sie. Pass bitte auf dich auf und antworte auf meine Nachrichten."brummt Emilio und steht auf. Er kommt zu mir, drückt mir einen Kuss auf die Stirn und schaut mich besorgt an. Er hat mitbekommen, wie schlecht es mir heute Mittag ging.

"Mache ich, Emilio. Danke"spreche ich und lächle dankend. Emilio winkt ab und schaut mir hinterher, wie ich das Büro verlasse, bis ihm etwas in den Sinn kommt.

"Ach, Vaiana. Pass wegen der Paparazzi auf!"ruft er mir hinterher und wartet auf eine Antwort. Grinsend schaue ich über meine Schulter und zwinkere ihm zu, während ich meine Hand aus der Tasche ziehe. An ihr befindet sich ein goldener Schlagring, den ich in einem Geheimfach für Emilios Waffen gefunden habe.

Emilio und die anderen zwei Männer holen scharf Luft, während ich in mich hinein lache und das Haus verlasse.
Im Hof angekommen erkenne ich sofort den schwarzen Audi und zwei breite Männer daneben stehen.

"Guten Tag, Miss Rodríguez..wohin sollen wir sie bringen?"spricht der Glatzkopf höflich, während der Andere mir steif zunickt.

"Centeral Park.. Autoschlüssel?"erkläre ich und halte meine Hand nach vorn.
Die Männer schauen auf meine ausgestreckte Hand, regen sich aber nicht.

"Ich will den Autoschlüssel oder sind sie schwerhörig..-"ich schaue auf seinen Anzug, an dem eine Zahl steht.."-Nummer 29?".

Nun schüttelt der Mann den Kopf und steigt selbst in die Fahrerseite, während der andere mit ein paar Haaren auf dem Kopf die hintere Tür des Wagens für mich öffnet. Schnaubend steige ich ein und knalle die Tür fest zu.

__
Der breite Lackaffe fährt mit brummendem Motor auf den großen Parkplatz des Centeral Parks von Spanien. Neugierige Blicke liegen auf dem Auto mit verdunkelten Scheiben, in dem ich sitze. Stumm schaue ich aus dem Fenster und suche nach meinen Freundinnen, die ich kurz darauf auf einer Bank sitzen sehe. Sie schauen sich um und quatschen nebenbei aufgeregt, diese Tratschtanten.

Lächelnd reiße ich die Autotür auf und springe aus dem Wagen, doch bereue es sofort. Mir wird schwindelig und ich muss kurz Husten. Sofort stehen mir beide Personenschützer zur Seite und halten mich mit zusammengezogenen Brauen fest. Ich warte kurz, dann richte ich mich wieder auf und schüttle die Hände der Männer ab.

Day and Night | Rodríguez Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt