Emilio
"Emilio, beruhige dich!", ruft mein Vater wütend, weil ich immer wieder murmelnd durch sein Büro laufe.
Wütend drehe ich mich um und schaue ihn finster an."Beruhigen. Wie verfickt nochmal soll ich mich beruhigen, wenn bald die ganze Welt weiß, wer wir sind?"brülle ich ihn rücksichtslos an. Ignoriere meinen Bruder und Nicolás, die mich stumm bittend ansehen.
"Setz dich hin und warte, bis deine Onkel mit dem Rest kommen", befiehlt mein Vater knapp und schenkt sich erneut Whiskey ins Glas.
"Ich mache mir Sorgen um Madre und Vaiana!", brülle ich und sehe ihn wütend an. Ist er denn nicht besorgt wegen Madre, seiner Frau?
"Ich habe auch Angst um deine Mutter. Trotzdem bringt dein nerviges Rumgelaufe keine Vorteile!"zischt er mich an, dann dreht er sich von mir weg und beginnt erneut jemanden anzurufen. Doch als es klingelt, verlasse ich das Büro fluchtartig und reiße die Haustür auf. Meine Mutter und Vaiana tragen Reitsachen, doch dafür haben wir jetzt keine Zeit.
"In Vaters Büro", befehle ich den beiden kurz gebunden und wage es nicht in die besorgten Gesichter zu schauen.
Stattdessen mustere ich die vielen Autos, die gerade in unsere Auffahrt rollen. Mercedes, Ferrari, BMW.
Alles ist dabei.Meines Onkels, Tanten und Cousins steigen aus den Autos und hechten unter Schutz der Security ins Haus.
Ich lotse sie ins Büro meines Vaters, knalle die Haustür zu und gehe wütend hinterher. Wachen und Securitys sehen mich an, doch sagen kein Wort. Sie wissen, dass sie nun ihren Job verlieren können.Im Büro meines Vaters steht inzwischen die ganze Familie. Alle 26 Personen sitzen oder stehen aufgeteilt im Raum, warten, bis mein Vater beginnt zu erklären, was hier los ist. Er hat vor 10 Minuten einen Notruf durch die Handys der Familienmitglieder gesendet.
Ohne Erklärung. Nichts.Ich stelle mich zu Vaiana, die neben meiner Mutter steht. Nahe an meinem Vater, der eine qualmende Zigarette im Mund hat. Er ist Stressraucher.
"Was ist hier los, Emilio?
Wer hat euch gefunden?"fragt Vaiana leise als ich einen Arm um sie lege."Mein Vater erklärt alles den hier Anwesenden und auch dir.
Das ist meine Familie"erkläre ich und ziehe sie an mich. Meine Madre ziehe ich rechts in meinem Arm, um auch sie bei mir zu haben."Familie. Ich habe den Notruf, der für absolute Notfälle benutzt wird, betätigt.
Denn wir haben einen Notfall, der unser freies Leben kosten könnte."beginnt mein Vater und steht von seinem Stuhl auf. Die Frauen der Familie atmen tief durch und auch Vaiana nur atmet stockend weiter."Sie haben uns gefunden. Unsere Gesichter erkannt und aufgedeckt.
Die Welt hat herausgefunden, wer die Mafia españa ist. Wir leben nun in der Gefahr, dass jeden Moment Menschen vor unseren Häusern stehen könnten.
Konkurrenten mehr Infos über uns herausfinden,um uns zu erledigen.
Wir sind nicht mehr unauffällig oder unterirdisch, sondern für die ganze Welt zu sehen. In den Nachrichten wird über uns geredet, auf den Straßen stehen Leute und kleben Poster an die Laternen und Reporter wollen Interviews mit uns."erklärt mein Vater und schaltet den Fernseher gegenüber seines Schreibtisches an. Wir drehen uns um und starren auf den Bildschirm, auf dem eine Frau mit Mikro zu sehen ist."Heute Mittag wurden uns Informationen eines zutraulichen Informanten gegeben.
Die Mafia españa,die größte Mafia der Welt,hat nun ein Gesicht.
Die mutmaßlichen Chef's des ganzen sind dieser Mann,Ramón Rodríguez und seine Frau,Balenciaga-Juana Rodríguez.
Mit seinen zwei Söhnen Emilio und Asher Rodríguez leitet er die Mafia,die in ganz Spanien die Finger spielen lässt.
Doch auch seine Brüder mit Söhnen und Frauen sollen mit in der Mafia beteiligt sein. So die Angaben."redet die Nachrichtensprecherin laut und deutlich. Erzählt Informationen über uns und unser Leben, während Bilder von uns eingeblendet werden. Doch Vaiana ist zum Glück nicht zu sehen.Als mein Vater den Fernseher wieder ausschaltet ist Totenstille im Raum.
Ein leises Piepen eines Telefons ist zu hören, doch mehr nicht. Jeder einzelne in diesem Raum ist geschockt und weiß nicht, wohin mit dem Gesagten der Frau."Was machen wir jetzt,Ramón?"fragt Rogelio und wirkt angespannt.
Verständlich,seine Frau und Kinder wurden der Welt gezeigt."Ich weiß es nicht,Rogelio.
Wir müssen den geheimen Informanten finden, nehme ich an"murmelt mein Vater und setzt sich in seinen Stuhl. Er ist sprachlos."Das wäre dumm, weil dann automatisch vermutet wird, dass wir es waren. Sie wissen nicht, dass Männer unsere Arbeit übernehmen"spricht Dorian, Sohn von Rogelio, laut.
"Wir müssen so tun, als wäre nichts, ganz einfach"spricht Asher und schaut zu mir. Er will, dass ich etwas sage, weil er weiß, dass ich Lösungen habe. Doch ich habe keine.
Diesmal nicht."Emilio, sag was dazu"fordert mein Vater mich auf etwas zu sagen. Jeder im Raum schaut mich an, doch die Blicke schweifen zu Vaiana, die immer noch in meinem Arm steht.
"Die Lösung ist Ignoranz.
Wir müssen ignorieren, was gesagt wird. Interviews ablehnen, Menschen auf den Straßen ignorieren und Reporter abweisen. Wenn wir versuchen würden was zu unternehmen, führt das zu mehr Unruhe."erkläre ich fest und schaue hinunter zu Vaiana, die mich stumm ansieht. Unauffällig leicht nickt sie und teilt mir mit, dass sie der gleichen Meinung ist."Er hat recht, Ramón. Ignorieren und mehr Personenschützer sind das einzig Richtige. Wir sind jetzt berühmt, mehr kann man da nicht machen"spricht Nicolás ruhig und schaut mir von der anderen Seite aus in die Augen. Wir nicken uns kaum merklich zu.
"Dann ist es wohl so. Ich werde mehr Bodyguards aufsuchen und sie härter trainieren lassen. Ich ordne an, jeder unerfahrenen Frau dieser Familie das Schießen beizubringen. Waffen und andere Kampfutensilien sind immer mitzunehmen. Danke, ihr könnt gehen"spricht mein Vater mit fester Stimme, blickt jedem einmal in die Augen und schaltet seinen Computer an. Dass jetzt viel Arbeit auf uns zukommt, nervt mich.
Als auch die letzte Person das Büro meines Vaters verlassen hat, geht Madre auf ihn zu und setzt sich auf seinen Schoß. Asher und Nicolás verschwinden still und auch Vaiana nehme ich mit nach draußen.
"Emilio"murmelt Nicolás,der plötzlich vor mir steht und schaut mich an.
"Wir müssen reden, ich weiß. Komm ins Büro"erwidere ich leise und sage Vaiana, dass sie schonmal ins Bett gehen soll. Heute wird nichts mehr passieren und sie soll sich ausruhen, um für morgen bereit zu sein.
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Day and Night | Rodríguez
Storie d'amoreNew Generation of: Mafia españa|Rodríguez [Kann ohne den ersten Teil gelesen werden] Triggerwarnung: Erwachseneninhalt Nicht überarbeitet _______ Vaiana Greco. Eine junge Frau voll Gefühle und Gedanken. Doch jeder Mensch hat Geheimnisse, und hinter...