Kapitel 21

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Jayden

Endlich hatte ich wieder Ruhe und konnte mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Ich ging erneut die Hinweise die wir bis jetzt hatten durch. Leider las ich zum tausendsten Mal das Selbe und ich bekam auch nicht die gewünschte Erleuchtung die ich mir erhoffte.

Ich wollte gerade erneut aufgeben, als ich eine neue Nachricht von meinem Onkel auf meinem Handy erhielt. Mein Onkel schickte mir selten irgendetwas, weswegen ich davon ausging das es wichtig sein müsse und ich öffnete es direkt.

Wir haben Aufnahmen von einer Straßenkamera bekommen. Vielleicht hilft's dir. Datei im Anhang.

Das war mal interessant. Bis jetzt wurde jedes Überwachungsvideo immer gelöscht oder irgendwie manipuliert.

Ich schloss mein Handy sofort an meinen Computen an und zog mir die Datei rüber um eine größere Ansicht zu bekommen.

Mein Onkel hatte recht. Das Video half tatsächlich. Es zeigte wie jemand aus dem Gebäude, einem unsere Clubs, rauskam. Blut war überall über denjenigen verteilt und auch über dem Schwert das die Person hielt.

Wenn ich nicht schon vorher gewusst hätte das unser Killer unsere Männer gerne mit dem Schwert absticht, hätte es mich wahrscheinlich geschockt. Ich unterbrach das Video und schaute mir das Schwert genauer an. Es handelt sich um ein Õdachi, ehemals getragen von den Samurai. Unser Killer scheint also wirklich ein Profi zu sein.

Ich widmete mich dem Träger. Meine Vermutung bestätigte sich, es handelt sich um eine Frau, jedoch konnte ich durch den Mantel und der dunklen Kleidung nicht viel mehr erkennen.

Ich ließ das Video weiterlaufen und beobachte wie weitere Personen aus dem Gebäude kamen. Diese waren aber ,im Gegensatz zu unseren Männer im Inneren, unverletzt. Ich vermutete deshalb das es sich dabei um die Huren handelte.

Sie gingen ohne sich noch ein Mal umzudrehen und waren kurze Zeit später aus dem Bild verschwunden.

Die Killerin jedoch blieb und stellte den Kanister, den sie in der anderen Hand gehalten hatte, ab. Das Schwert kam zurück in die Scheide, welche auf dem Rücken der Frau befästigt war. Dann holte sie eine Streichholzpackung aus einer Tasche ihres Mantels, zündete es an und schmiss es in die Richtung des Gebäudes.Wenige Momente später stand es in Flammen.

Die Person schmiss noch den Benzinkanister hinterher und wandte sich dann ab. Leider konnte ich noch immer kein Gesicht ausfindig machen oder irgendwas was mir nähere Informationen brachte. Doch Fehlanzeige. Es war zwar durch das Feuer deutlich heller geworden, doch ihr Gesicht war noch immer verdeckt.

Die Frau ging am brennenden Gebäude entlang und verschwandt dann aus dem Bild. Ich wollte meinem Onkel schon antworten, doch dann nahm ich eine weitere Bewegung in dem Video war.

Ich spulte zurück und guckte mir den Abschnitt noch einmal an. Ich hatte recht. Unsere Killerin hatte ihre Kleidung gewechselt und fuhr nun auf einem Motorrad an dem Gebäude vorbei, wohin auch immer.

Ich spielte die Szene noch einmal ab und pausierte es dann, um das Kennzeichen zu erkennen. Nach mehreren Minuten die ich mit vergrößern und scharfstellen verbrachte, hatte ich endlich das was ich brauchte.

VC 31218

Kaum hatte ich mir das Kennzeichen notiert, schickte ich es an meinen Bruder. Collan hatte ein paar Verbindungen zu den richtigen Ämtern und konnte mir ohne große Arbeit den Halter sagen.

Wie ich es erwartet hatte bekam ich die Information in wenigen Minuten.

Celeste Russo

Den Namen hatte ich noch nie gehört. Ich versuchte es in verschiedenen Suchmaschinen und Datenbanken aber es kam nichts. Ich erwartete aber auch nicht dass dies mein Durchbruch sein würde. Russo hieß jeder zweite hier mit Nachnamen und ich war mir ziemlich sicher dass das nicht der echte Name unserer Killerin war.

Nur der Name Celeste kam mir irgendwie bekannt vor, nur fiel mir nicht ein woher. Ich ging nochmal die Namen der Frauen die ich wieder auftreiben durfte durch, aber auch da fand ich keine Anhaltspunkte. Ich musste diese Spur wohl oder übel vorerst auf's Eis legen.

Ich beschäftigte mich wieder mit den Clubs. Die erste Zeit waren die Angriffe wahllos ohne bestimmten Zeitmuster. Mal kam 3 Wochen gar nichts und dann wurden 3 Gebäude an einem Abend abefuckelt. Doch das hatte sich geändert. Seit knapp 2 Wochen wurde alle 3 Tage ein Gebäude zu Asche.

Zufälligerweise war heute wieder einer dieser 3 Tage und da nur noch 2 Establishments zur Verfügung standen, wählte ich einfach eins aus und entschied dort heute Abend mal etwas rumzufahren. Vielleicht hatte ich mal Glück und die Killerin und ich dachten gleich.


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Ich schrieb meinem Vater das ich heute nicht zum "Familienessen" da sein würde und ihn schien die Begründung das ich an dem Fall arbeiten würde zu genügen. Gottseidank.

Ich saß deutlich lieber mit Fastfoodessen in meinem Auto in irgendeiner Gosse, als mir zum hunderttausendsten Mal anzusehen wie wir alle uns irgendeinen Mist vorheuchlen.

Ich guckte erneut auf die Uhr.

23.56 Uhr

Anscheinend hatte ich heute doch kein Glück. Ich wollte grade wieder losfahren und suchte meinen Autoschlüssel. Kaum hatte ich ihn irgendwo im Fußraum  gefunden, gab es einen riesigen Knall und die Nacht wurde erleuchtet.

"Merda si."

Heute war wohl doch mein Glückstag. Ich ließ den Schlüssel einfach stecken und stieg aus dem Wagen. Ich lehnte mich entspannt gegen die Motorhaube und beobachte das Geschehen.

Das Gebüde brannte lichterloh, deswegen ging ich davon aus das der Teil mit dem Töten und Freilassen schon vorrüber war, was eigentlich Schade war, da ich gerne live gesehen hätte wie ein paar von unseren Männern in den Arsch getreten wurde. Denn einige von ihnen hatten es verdient, wenn nicht sogar schlimmeres.

Meine Killerin stand wie erwartet noch vor dem Gebäude mit dem Kannister in der einen und dem Õdachi.

Ich wartete bis das Schwert in seiner Scheide verschwand, bevor ich mich langsam von der Motorhaube abstieß und auf den Weg zur anderen Straßenseite machte.

Ich achtete darauf das ich direkt hinter der Person lief, sodass sie mich nicht schon vorher entdeckte. Sie schmiss gerade den Kanister in die Flammen. Ich zog meine Waffe und entsicherte sie, was die Frau mitbekam und sich umdrehte, die Hand an dem Schwertgriff, doch da ich die Waffe schon auf sie gerichtet hatte brachte das wenig.

"Das würd ich lassen, ich bin mir ziemlich sicher ich bin schneller," erklärte ich mit einem Grisen.

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Schönen 4. Advent euch:)

Hold me when we escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt