Kapitel 26

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~eine Woche später~

Jayden

Schleppend gehe ich in Richtung Essenszimmer und lasse mich regelrecht auf den Stuhl fallen.

Seit Tagen bekomme ich kaum Schlaf. Ich stehe zwischen den Fronten. Mein Vater macht mir immer mehr Druck, dass seine Umsätze immer mehr in den Keller gehen und wenigstens die renovierten Clubs sollen anfangen wieder zu laufen, doch geht das nicht, wenn die Frauen dafür fehlen, gleichzeitig sträubt sich in mir alles dagegen darin involviert zu sein.

Schon vorher war ich wenig davon überzeugt, die Frauen zurück in ihr trauriges Schicksal zu bringen, aber seit dem Viktoria aufgetaucht ist und mit einem Teil der Sprache rausgerückt ist, wird mir allein bei dem Gedanken schlecht.

Als letzte Woche mein Gehirn die Information erst eine Stunde, nachdem Viktoria gegangen war, verarbeitet hatte, musste ich mich sogar übergeben.

Ich wusste das es den Frauen in den Clubs nicht sonderlich gut ging und das auch einige Minderjährig waren, doch ich wusste nicht das es so schlimm war und sogar Kinder dort arbeiten mussten. Am schlimmsten war wahrscheinlich ,dass es wirklich Menschen gab, die daran Gefallen fanden.

Das alles hielt mich wach und wenn ich mal schlafen konnte, dann nicht wirklich gut. Viele beneideten uns wahrscheinlich wegen unseres Geldes und unserer Macht, doch das eine schmissen wir für unnötige Dinge raus und das andere nutzten wir für die falschen Sachen.

Auch wenn es sicherlich falsch ist, wünsche ich mir manchmal wir würden alle draufgehen und in der Hölle verrotten. Doch bis jetzt war das Glück nicht auf meiner Seite.

Einer unserer Bediensteten stellte mir eine Tasse mit Kaffee hin, wodurch ich wieder in die Realität zurückgeholt wurde.

Inzwischen kamen meine Brüder relativ gut mit Antonio und dem Rest der Familie klar und mein Vater war seitdem Mariah da war wie ausgewechselt. Er war immer noch so bestimmend und streng wie immer, aber die Kälte aus seinen Augen wich von Tag zu Tag.

Noch immer stand der "Tod" von Viktoria wie eine dunkle Wolke über uns, aber irgendwie wurde er einfach verdrängt. Besonders gut bekam das Viktorias Mutter hin, sie tat fast als hätte ihre Tochter nie existiert, aber jeder geht ja bekanntlich mit Schmerz anders um.

Mit Müh und Not aß ich ein Brötchen und schlürfte meinen Kaffee. Ich hörte den Gesprächen am Tisch zu, welche jedoch eher oberflächlich waren. Zu mehr wäre ich aber eh nicht fähig gewesen, da mein Körper immer mehr nach Schlaf verlangte.

Immer wieder nickte ich kurz weg. Mein Kopf mahlte sich schon aus, das ich irgendwann einfach auf dem Tisch einschlafe, doch wurde ich gottseidank rechtzeitig erlöst.

Ich redete noch kurz mit Koda, bevor ich mich wieder zurück in mein Zimmer schleifte.

Wieso zum fick war dieses Haus eigentlich so groß?

Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und ließ sie einfach offen. Ich hatte lediglich noch Energie mich in mein Bett fallen zu lassen und da war es mir vollkommen egal, ob die Tür nun auf war oder nicht.

Die Matratze fühlte sich wie eine Wolke an und das Kissen war unbeschreiblich. Ich war kurz davor den benötigten Schlaf zu bekommen, da wurde die Tür geschlossen.

Zwar leise, aber dennoch hörte ich es. Ich ignorierte es und probierte weiter zu schlafen. Es war sicherlich nur einer meiner Brüder.

Jeder einzelne von ihnen hätte die Tür so laut zugeschmissen das du aus dem Bett gefallen wärst. Das war keiner deiner Brüder.

Hold me when we escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt