Kapitel 25

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Jayden

Im ersten Moment wusste ich gar nicht was ich sagen sollte. In meinem Kopf herrschte komplette Lehre, sowas war mir bisher noch nie passiert, aber es passierte ja auch nicht jeden Tag das die Toten aus dem Grab heraus steigen um dich umzubringen.

"Hätt ich gewusst, dass ich einfach nur meine Maske hätte abnehmen müssen, damit du endlich deine Klappe hälst, hätt ich das schon viel früher getan."

Wie schön das sie die Situation so locker nahm.

"Und hätt ich gewusst dass du aus deinem Grab aufersstehst, hätt ich dich härter gefickt, mia bella und zwar so hart das du nicht mehr aus diesem Grab hättest rausklettern können."

Viktoria verdrehte mal wieder die Augen, woraufhin ich mir ein Lächeln verkneifen musste. Mein Kopf war immer noch wie leer gefegt und das Einzige was in mein Kopf schoss war Viktorias Familie.

"Weiß deine Mutter davon?"

Anscheinend nicht, denn wenige Sekunden später lag ich wieder unter ihr und hatte, Überraschung, ein Messer an der Kehle.

"Wag es dir irgendwem, irgendwas zu erzählen und du bist ein toter Mann, Jayden ."

Welche Ironie

"Wolltest du mich nicht eh töten?"

Mit dieser Frage schien sie sich noch garnicht auseinander gesetzt zu haben, denn der Druck an meinem Hals nahm ab.

"Könntest du das Messer vielleicht jetzt wieder wegpacken, jedenfalls solange bis du dich entschieden hast?"

"Wieso sollte ich das tun?", fragte sie.

"Weil es mich anmacht.", erwiderte ich.

Ich schien anscheinend eine Vorliebe für Frauen zu haben die mich töten wollen. Mehrmals.
V

iktoria verdrehte die Augen.

"Merda, come faccio a pensare sempre al sesso?"
(Scheiße, wie kann man immer nur an Sex denken?)

"Ditemi voi, bellina."
( Sag du es mir, Schöne.)

Anscheinend hatte Viktoria keine Lust auf Sex, denn letzten Endes verschwand das Messer an meinem Hals und leider auch sie von mir.
Ich setzte mich auf und fuhr mir durch die Haare, während ich Viktoria dabei beobachtete wie sie sich entspannt auf den Stuhl der an meinem Schreibtisch stand, fallen ließ. Dabei fiel ihr Blick auf die Akte, die ich vorhin dort liegen gelassen hatte.
Ohne um Erlaubnis zu bitten, griff sie danach und fing an dort herum zu blättern. An einer Seite blieb sie hängen. Es war die Seite mit den Namen der Frauen, die entkommen waren und die ich gefunden und zurück geholt hatte.
Ich war inzwischen aus dem Bett aufgestanden und hinter sie getreten.

"Du kennst sie oder?"

Viktoria zuckte zusammen und sah aus als hätt ich sie aus einer Erinnerung herausgerissen.

"Sorry, was?"

"Die Mädchen auf den Fotos. Du kennst sie, ist es nicht so?", wiederholte ich meine Frage.

Sie guckte nochmal auf die Bilder und schloss dann die Akte.

"Flüchtig.", war das Einzige was Viktoria sagte bevor sie die Akte auf den Tisch legte.

Ich lachte auf.

"Du willst mir doch nicht erzählen das du nur für flüchtige Bekannte so eine Aktion abziehst."

Viktoria hob eine Augenbraue als sie fragte: "Wer sagt denn das ich das alles für sie tu?"

Ich lachte erneut.

"Nicht? Hasst du etwa meine Familie, die überigens gleichzeitig auch deine ist, so sehr das du uns vernichten willst?"

Sie zuckte mit den Schultern.

"Vielleicht."

"Schade und ich dachte das mit uns hätte noch interessant werden können. Obwohl Hass kann leidenschaftlichen Sex herbei führen.Ein versuch ist es auf alle Fälle wert, oder nicht?"

Ich setzte mein schönstes Lächeln auf und Viktoria sah aus als hätte ich ihr grade angeboten einen sechs stündigen Vortrag über Steine zu halten.

Spielverderberin

"Mi sa che sto per vomitare."

"Na kotzen musst du ja nicht gleich, aber zum würgen kann ich dich gerne bringen, cara mia.", erwiderte ich.

Daraufhin musste Viktoria sich ein Lachen unterdrücken.

"Eher würde ich sterben.", lachte sie, eher als das sie es sagte.

"Ach, dann brauchst du dich bloß noch einmal auf mein Motorrad setzten.", antwortete ich.

Nun musste Viktoria wirklich lachen und auch ich grinste daraufhin.
So verbrachten wir die nächsten Minuten. Scherzend und lachend bis wir irgendwann beide kaum noch Luft bekamen.
Als wir irgendwann damit aufhörten, erhob sich Viktoria.

"Ich glaube ich sollte jetzt gehen."

Sie griff nach ihre Jacke, die sie irgendwann ausgezogen hatte.

"Erzähltst du mir vorher noch warum du wirklich unsere Läden in die Luft jagst."

Sie hielt in der Bewegung inne und schien zu überlegen. Irgendwann holte sie tief Luft und drehte sich in meine Richtung.

"Ich war selber eines dieser Mädchen. Mit 13 kam ich in eines eurer Establishments wie ihr es nennt. 3 Jahre und 4 Monate hat es gebraucht bis ich dort rauskonnte. 1217 Tage gehörte ich zum Personal das angeblich freiwillig dort war, obwohl ich jeden Tag missbraucht wurde. Ich kann mich an jedes einzelne Mal erinnern. An jedes Gesicht, jede Berührung und an jeden Schmerz. Und das Schlimmste ist danach hat es nicht einfach aufgehört. Ich hab Panikattacken bekommen, Depressionen und wollte mich auch schon umbringen aber ich hab's trotzdem irgendwie überlebt. Deswegen hol ich die Frauen da raus, denn sie alle tragen das gleiche Schicksal wie ich aber nur wenige schaffen es dort herauszukommen und noch weniger schaffen es mit den Erinnerungen klar zu kommen. Deswegen brenn ich eure Clubs runter und hab meinen Tod vorgetäuscht. Weil wir ein normales Leben verdienen. Verdient hatten."

Dio Mio, war das Einzige was ich dachte.


Hold me when we escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt