Kapitel 2

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Viktoria

Mit verschränkten Armen saß ich zwischen den Gorillas.

Durch den Sport, den ich täglich machte, war ich gerade so, dünn genug, um nicht von den Beiden eingequetscht zu werden. Doch trotzdem war es nicht gerade bequem in dem Auto.

Das die 4 Dreck am Stecken hatten, konnte man ihnen ansehen. Und spätestens bei dem Wagen den sie fuhren wusste jeder Bescheid.

Die Fahrt, wo auch immer es hin ging, dauerte sehr lange.

Ich war froh das mein Handy immer auf lautlos war, denn so würden sie, es sei denn ich sollte meine Schuhe ausziehen, es nie finden.

Den Tick habe ich seitdem ich 13 war.

Mein Bruder hatte mir mein Handy immer weggenommen und die Schuhe waren der einzige Ort, wo er nie nachgeschaut hatte.

Das Einzige was schlecht daran war, war dass ich keine Ahnung hatte, wie spät es war.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich stillschweigend das Auto bewunderte, wie lange ich darüber nachdachte, warum mir die Unbekannten so bekannt vorkamen oder wie lange ich den Messertypen inspizierte. Denn hässlich war er nicht. Das musste ich mir wohl oder übel eingestehen.

Umso länger wir fuhren, umso müder wurde ich. Und auch wenn es mal wieder selten dämlich war, schloss ich die Augen und schlief dann ein.

Jayden

Von Zeit zu Zeit schaute ich ab und zu in den Rückspiegel. Ich beobachte sie gerne, denn sie hatte irgendetwas an sich, dass sie besonders machte.

Deswegen hatte ich sie auch mitgenommen. Die, die bis jetzt immer da waren, hatten nicht das gewisse Etwas.

Sie waren alle hübsch, doch sie hatten Angst, waren teilweise dämlich und leicht zu beeinflussen.

Das Mädchen im Auto nicht. Sie hatte vor uns keine Angst und dämlich war sie erst recht nicht. Die Hilflosen Nummer hätte sie wirklich aus der Situation bringen können, doch dieses kleine Funkeln in ihren Augen hatte sie verraten.

Meine Brüder hätten nichts bemerkt, doch ich war schon immer der Schlauere gewesen.

Clay bog in unsere Straße und wenig später kamen wir vor dem Anwesen zum Stehen. Wie immer fand ich es zu protzig, aber da ich was sowas anging, relativ wenig zu entscheiden hatte, musste ich damit leben.

Die kalte Nachtluft umfing mich, während ich ausstieg. Automatisch ging mein Blick nach oben, zu einem der Fenster im zweiten Stock, an dem wie immer meine Nonna stand.

Sie wartete jedes Mal bis wir alle wieder gesund und munter zurückkamen. Sie wollte sich gerade abwenden, da hielt sie inne und ihr Blick fixierte einen Punkt hinter mir. Ich drehte mich ebenfalls um und guckte wieder in die eisblauen Augen.

Nur diesmal spielten sie mir kein verängstigtes Mädchen vor, sondern leuchteten verräterisch. Innerlich machte ich mich auf ihre schlagkräftigen Sprüche gefasst, während ich mir selbst keinen verkneifen konnte.

"Wie schön, Prinzessin ist aus ihrem Schönheitsschlaf aufgewacht?"

Viktoria

Am liebsten hätte ich meine Augen verdreht, doch ich fixierte die Frau am Fenster. Das kalte Metall des Wagens bescherte mir eine Gänsehaut, als ich mich dagegen lehnte und die Frau genauer betrachtete.

Sie kam mir ebenfalls bekannt vor und es nervte mich ungemein, dass ich nicht wusste woher. Aus Provokation hob ich eine Hand und bewegte leicht meine Finger, so dass sie sie sehen konnte.

Hold me when we escapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt