Ich sehe nur dich (Fred Weasley ff)

Kapitel 11 - Tanzstunde mit Folgen

Ich saß nun seit einer knappen halben Stunde auf einem Bett im Krankenflügel und Madame Pomfrey war immer noch dabei meine Wunden zu desinfizieren, einzucremen und zu verbinden. Außerdem hatte sie den Dreck in meinem Gesicht, an meinen Händen und Beinen weggewischt und mir leichtes Schmerzmittel gegeben. Allgemein sah ich jetzt mit den Verbänden ein wenig aus wie eine auferstandene Mumie, aber auch ziemlich draufgängerisch. 

,,Professor Snape und Professorin McGonnagall erwarten sie bereits in Dumbledores Büro", teilte mir Madame Pomfrey mit, nachdem sie dann fertig war. 

Ich nickte und machte mich auf den Weg nachdem sie mir noch sagte, das wenn ich meine Wunden jeden Abend regelmäßig mit der Creme einschmieren würde, die sie mir noch in die Hand gedrückt hatte, würde man am Abend des Weihnachtsballs nichts mehr von meinen Verletzungen sehen. Also machte ich mich auf den Weg.

Als ich an die Tür des Schulleiters anklopfte kam direkt ein "Herein" aus dem Büro. Ich trat ein und sah die beiden Lehrer schon ernst neben einander stehen. Wahrscheinlich hatte Hagrid ihnen von meinem kleinen Ausflug in den Verbotenen Wald und den Verletzungen schon erzählt, denn McGonnagall schaute ein wenig besorgt. 

,,Miss Pierce sie wissen warum wir sie hergebeten haben?", find Snape nun an.

,,Ja. Ich bin in den Verbotenen Wald gelaufen", sagte ich.

,,Genau und das alles während meiner Aufsicht. Sie wissen das das Konsequenzen mit sich bringt nicht wahr Pierce?", machte Snape weiter.

Sind wir hier beim Verhör oder was!? fragte meine Innere Stimme.

,,Severus bitte", flüsterte McGonnagall ihm nun zu und wendete sich dann wieder in einer normalen Lautstärke an mich, ,,sie werden ausgewählten Schülern in dieser restlichen Woche von 14:00 Uhr bis 14:30 Uhr pro Tag das tanzen weiter beibringen, auch schon heute. Also Nachhilfeunterricht geben."

,,Außerdem werden Gryffindor 10 Punkte abgezogen", pflichtete Snape ihr bei.

Ich nickte und durfte dann das Büro verlassen und machte mich auf den Weg.

Als ich die Tür öffnete sah ich zwei Jungen aus Slytherin, ein Mädchen aus Hufflepuff, drei Mädchen aus Ravenclaw und drei Jungen aus Gryffindor.

,,Hallo!", begrüßte ich sie fröhlich bis erkannte das einer der Jungen aus Gryffindor Fred war. Innerlich war ich wütend und traurig doch ließ es mir nicht anmerken. 

,,Also ich werde euch für die restliche Woche das Tanzen näher beibringen, also sucht euch schonmal einen Partner und stellt euch zu ihm", erklärte ich ihnen.

Da er eine ungerade Anzahl an Schülern war blieb einer der Jungen übrig. Natürlich war es Fred was bedeutete das ich mit ihm tanzen musste. Ach wie schön trällerte meine Innere Stimme sarkastisch.

 Ich stellte mich zu Fred und sagte ich ihm schroffer als beabsichtigt:,, Wir werden den anderen die Schritte vortanzen also streng dich an."

,,Ai ai Captain!", flüsterte Fred mir zu.

Als dann die Musik ertönte und ich meine Hand auf seine Schulter legte überkam mich wieder dieses Kribbeln. 

,,Was hast du an deinen Händen gemacht?", fragte er mich. Er konnte die Verbände gut sehen denn die eine Hand lag in seiner und die andere Hand auf seiner linken Schulter. Ich wollte es ihm nicht sagen, denn dann würde er weiter nach fragen und das wollte ich unbedingt umgehen weshalb ich seine Frage ignorierte. Auch seine Versuche mit mir zu reden ließ ich scheitern. Ich brauchte Abstand von ihm. Das ich ihm gerade so nah war, mir aber bewusst war das er für mich nicht so empfand wie ich für ihn und das er Angelina so sehr mochte das er sie auf den Ball eingeladen hatte quälte mich. Anscheinend merkte er das es mir nicht gut ging denn er guckte mich traurig. Wahrscheinlich nicht nur deswegen, auch weil ich nicht mit ihm redete.

Als die Stunde dann endlich vorbei war hatte ich zwar bei den anderen viele Fortschritte gesehen, machte mich aber trotzdem schnell fertig um zu gehen. Als ich schon fast die Treppen erreicht hatte wurde ich festgehalten. Ich drehte mich um und sah in Freds Gesicht.

,,Was ist denn los?", fragte er.

,,Nichts", gab ich kurz zurück.

,,Lüg mich nicht an. Du benimmst dich komisch in letzter Zeit. Hab ich irgendwas falsch gemacht?", wenn er wüsste. Ich guckte nur auf den Boden, denn hätte ich ihm noch länger in seine wunderschönen Augen geguckt hätte ich wohl geweint. Ich hätte mir niemals ausgemalt das es so wehtun könnte einen Menschen so sehr zu wollen ihn aber nicht haben zu können.

,,Was hab ich denn gemacht? Du distanzierst dich doch so sehr von uns", meinte er.

,,Was!?", nun guckte ich ihn doch wieder an, ,,wer trifft sich denn nur noch mit Angelina?"

Ich merkte nicht wie sich die Tränen wieder in meinen Augen sammelten. Ich war viel zu verwirrt.

,,Das hat doch gar nichts mit ihr zu tun!", versuchte er mein Argument abzustreiten.

,,Auf jeden Fall!", langsam schrie ich, ,,würde sie sich nicht immer so an dich ran machen oder sich zwischen euch quetschen wäre ich Diejenige die so viel Zeit mit euch verbringt wie sie kann. Du bist doch wirklich blind. Merkst du nicht das ich-", an dieser Stelle unterbrach ich mich selbst. Hätte ich weiter geredet hätte ich ihm meine Gefühle gestanden. Würde ich das vor haben, dann definitiv nicht so. Denn ich hatte schon wieder geweint während ich in angeschrien hatte.

Ich riss mich aus seinem Griff los und stürmte die Treppe im letzten möglichen Moment hoch. Bevor er mir auf die Treppe folgen konnte bewegte sie sich schon weiter. Ich blickte kurz zu ihm zurück und sah kurz wie er sich umdrehte und wieder zurück ging.

Ich saß gerade saß gerade bei Lisa und sie erzählte von ihrem Tag. Ich sollte ihr besser zuhören, doch im meinem Kopf spielte sich die Situation an den Treppen immer wieder ab. Ich kämpfte gegen die Tränen an.

Als sie mich zu erst fragte ob ich morgen auch mit shoppen kommen wollte verneinte ich und versuchte mich raus zu reden. Natürlich merkte sie das irgendwas nicht stimmte weshalb sie fragte ob alles in Ordnung war. Ich zuckte nur mit den Schultern. Anlügen wollte ich sie auf keinen Fall. Sie fragte weiter und ob es mir wegen Fred nicht gut gehen. Bestimmt hatte sie mit bekommen das ich in ihn verliebt war obwohl ich es immer abgestritten hatte.

,,Fred begleitet Angelina auf den Ball", schluchzte ich und die Tränen bahnten sich wieder ihren Weg über meine Wangen. Sie umarmte mich daraufhin und flüsterte:,, Hey, alles ist gut. Er will dich bestimmt nur eifersüchtig machen, weil er auch in dich verliebt ist." Ich guckte sie zweifelnd an und redeten dann weiter. Sie versuchte mir Ratschläge zugeben die in meiner Situation nicht wirklich helfen würden.

,,Und wie wäre es wenn du ihm einfach deine Liebe gestehst?", fragte sie. Nicht sie auch noch.

,,Das bringt jetzt doch eh nichts mehr", meinte ich.