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Matteo steht bereits in der Dusche, als sich Julia zu ihm stellt. Er dreht sie mit dem Rücken zu sich und beginnt damit, sie sanft einzuseifen. Sie schliesst die Augen und geniesst seine Hände auf ihrem Körper und in ihrem Haar, während er sie überall mit leichtem Druck massiert. "Du warst heute eine wahre Donna, mia cara!", sagt er leise, "ruhig, besonnen, zupackend ... und mutig genug, mich in die Schranken zu weisen". Er schlingt seine Arme um ihren Bauch und küsst sie auf die Schulter. "Darf ich dich was fragen?" Überrascht sieht Julia über die Schulter zu ihm. "Ja?" - "Du hast vorher zu Robert was gesagt ..." - "Was meinst du?" - "Dass du in Berlin gearbeitet hast ... Vergangenheit ..." Julia lächelt ihn an. "Ich dachte, du willst mich vielleicht lieber hier bei dir haben? Aber ich kann mir das auch nochmal üb..." Schnell versiegelt Matteo ihre Lippen mit einem Kuss, dann strahlt er sie an. "Du machst mich grade sehr, sehr glücklich, tesoro". Er dreht das Wasser ab und greift nach den Duschtüchern, die in Reichweite auf einem Regal liegen. Er wickelt sich eines um die Hüften, mit dem zweiten trocknet er Julia zärtlich ab. "So gern ich das jetzt weitermachen würde ... ich muss zurück ins Büro", seufzt er. "Das ist okay, Matteo". Julia streckt sich ein wenig und gibt ihm einen keuschen Kuss. Doch bevor sie sich zurückziehen kann, zieht er sie mit einem Ruck an sich und vertieft den Kuss. "Ich beeile mich". Matteo lässt sie widerstrebend los und geht ins angrenzende Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Dann sieht er noch nach Alessio und verlässt das Haus mit den Männern, die ihn her begleitet haben.

Julia kontrolliert Alessios Werte, die im Normbereich liegen, ohne ihn zu wecken. Vito bleibt weiterhin bei ihm, Daniel folgt ihr nach unten in die Küche, wo sie sich ein Glas Wasser holt und nachdenklich in den Garten schaut. "Woran denkst du?", unterbricht er irgendwann ihre Gedankenspirale. "Ist das oft so? Dass er nie da ist und dann blutverschmiert auftaucht?" - "Dazu kann dir Sandro mehr sagen, der ist schon lange bei ihm. Ich erst seit drei Jahren ... aber so was wie heute hab ich noch nie erlebt. Eigentlich sorgt er dafür, dass es ohne Blutvergiessen geht, auch bei unseren Gegenspielern. Und seit du da bist, ist er anders geworden". Julia dreht sich zu ihm um. "Anders? Inwiefern?" - "Er ist ... hmm ... weicher geworden. Obwohl das das falsche Wort ist. Mir kommt er eher so vor, als ob ihn das alles nerven würde" - "Hm" - "Vielleicht will er ja mehr Zeit mit dir verbringen?" Daniel zwinkert ihr zu. "Du bist eine tolle Frau, wo habt ihr euch kennengelernt?" Überrascht sieht sie ihn an. "Ich dachte, ihr wisst Bescheid? Wir kennen uns von früher, waren vor 30 Jahren schon ein Paar. Leider war ich für seinen Vater nicht gut genug". Julias Blick geht zu Boden. "Ich lebte lange in Berlin, bis meine Mutter starb. Ich war eigentlich nur zur Beerdigung hier und wollte an einem Abend einfach mal vergessen ... und landete, ohne es zu wissen, in Matteos Club, wo er mich erkannte" - "Woah ... DAS ist ja mal ne Geschichte. Dann habt ihr viel nachzuholen. Ich finde, ihr passt perfekt zusammen" - "Danke, Daniel".
Sie stellt ihr Glas in die Spüle und verschwindet im Lesezimmer, wo sie Matteo schlafend findet, als er nach Hause kommt. Ein Lächeln gleitet ihm übers Gesicht, als er ihr vorsichtig das Buch aus den Händen nimmt und sie dann hochhebt. Julia kuschelt sich an seine Brust und er trägt sie in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Julia wacht nicht richtig auf, als er ihr hilft sich zu entkleiden, dann zieht er sich schnell selber aus und schmiegt sich an sie, seine Arme fest und schützend um sie geschlungen.

Am nächsten Morgen wecken Julia sanfte Küsse im Nacken und auf ihren Schultern. Schlaftrunken dreht sie sich in Matteos Armen um. "Guten Morgen", murmelt sie. "Guten Morgen, cara mia". Zärtlich und innig sind die Küsse und Streicheleinheiten, die sie austauschen, doch Matteo hält inne. "Ab wann bist du hier?" - "Hm?" Julia ist immer noch nicht ganz wach. Er streichelt liebevoll ihr Gesicht. "Wann ziehst du bei mir ein?" - "Ich glaube, ich war die letzten Tage und Wochen schon eingezogen, oder?" Matteo grinst. "Irgendwie schon ... aber nicht offiziell. Wann räumen wir deine Wohnung in Berlin?" - "Die Wohnung wird so übernommen wie sie ist, ich hab schon eine Nachmieterin, die meine persönlichen Sachen gepackt hat. Ich muss sie nur holen" - "So schnell?" - "Wohnraum ist knapp" - "Ja, das stimmt wohl. Lass uns frühstücken und dann den Tag geniessen" - "Ach?" - "Ja". Matteo wirft die Decke von sich und geht ins Bad, während Julia sich nochmal einkuschelt und die Augen schliesst. 'Es wäre so schön, wenn er einen normalen Beruf hätte", denkt sie, wird aber schnell aus ihren Gedanken geholt, als er ihre Decke wegzieht und sie fast aus dem Bett kugelt. "Aufstehen, Liebes, wir haben heute viel vor" - "Haben wir?" - "Ja ... lass dich überraschen", fängt er an zu singen und Julia bekommt einen Lachflash, was auch ihn zum lachen bringt und er lässt sich neben sie aufs Bett fallen. "Es ist so schön mit dir ... gemeinsam lachen, ernst sein, Gespräche führen, sich nah sein, zu wissen, dass du da bist, wenn ich heimkomme", sagt er leise, als sie sich beruhigt haben. Julia dreht sich zu ihm und fährt seine Gesichtskontur mit einem Finger nach. "Ich liebe dich, Matteo, und ich werde alles dafür tun, dass es so harmonisch bleibt zwischen uns". Matteo fängt ihre Hand ein. "Tu sei il mio sole, la mia luna e tutte le mie stelle, cara mia. Ti amo".

Cara MiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt