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Julia wacht erholt auf und hört Magnus bereits in der Küche. Sie steht auf und geht zu ihm. "Guten Morgen!" - "Guten Morgen, Julia. Gut geschlafen?" Magnus reicht ihr eine Tasse Kaffee. "Ja, sehr gut. Danke!" - "Julia ... wegen gestern ... ich wollte nicht so schroff sein" - "Nein, es ist okay, Magnus. Ich werde mich heute noch bei Matteo melden. Und bei Mira auch. Ich wollte einfach nur weg und hab nicht nachgedacht, Magnus. Ich bin froh, dass ich hier bleiben konnte ... aber ich muss das mit Matteo klären" - "Weisst du ... ich versteh ihn. Er will doch nur, dass dir nichts passiert. Erst recht, wenn du die Zielscheibe und in Gefahr bist, weil du seine Partnerin bist. Da kann ein Mann schon mal Grenzen überschreiten" - "Hmm", macht Julia nachdenklich, dann schaltet sie ihr Handy ein. Ein paar Nachrichten trudeln ein, verärgerte von Kolleginnen, besorgte von Matteo und neugierige von Mira. Bei der letzten stutzt sie - Mira schreibt, dass ihr Vater Julia sucht. Sofort wählt sie Miras Nummer. Der Anruf geht leider auf die Mailbox und so versucht sie es bei Matteo.

"Weißt du, ich bin grad unschlüssig, ob ich wütend sein soll, dass du abgehauen bist, froh, dass du dich meldest oder besorgt, weil du allein bist", knurrt Matteo ins Telefon und Julia schluckt. "Ich wünsch dir auch einen schönen guten Morgen", antwortet sie mit fester Stimme. "Ich sitz im Flieger, wir landen in zwei Stunden in Kristiansand. Hast du jemanden der dich zum Flughafen bringen kann?" - "Ich kann auch allein ..." - "NEIN! Julia, al diavolo tutto! Kannst du einmal machen, was ich von dir verlange?! Du läufst nicht alleine durch die Stadt, verstanden?" Julia hält ihr Handy an die Brust. "Kannst du mich später zum Flughafen bringen, Magnus?" - "Klar, ich hab Spätdienst, kein Problem" - "Danke! ... Matteo?" - "JA" - "Motz mich nicht so an, sonst kannst du gleich wieder umdrehen!" Matteo schliesst kurz die Augen und atmet tief durch. "Schatz, bitte ... ich bin erst wieder ruhig, wenn ich dich in den Armen halten kann. Also, kommst du zum Flughafen oder sollen wir dich abholen?" - "Magnus begleitet mich, okay?" - "Ja, das ist okay. Gib ihn mir mal ... bitte". Julia hält Magnus ihr Handy hin, der fragend die Augenbrauen nach oben zieht. "Er will mit dir reden", sagt sie schulterzuckend und er nimmt das Gespräch an. Immer wieder wirft er einen Blick zu Julia, die aus dem Fenster im Wohnzimmer schaut und von dem Telefonat nichts mitbekommt. Als er fertig ist, geht er zu ihr und gibt ihr das Handy zurück. "Ich hoffe, er hat dich nicht bedroht?" - "Was? Nein!" Magnus lacht leise. "Er hat mir nur klar gemacht, wie viel du ihm bedeutest und dass ich auf seinen grössten Schatz aufpasse, Julia. Dieser Mann liebt dich. Und er würde alles für dich tun! Vergiss das nie!"

Gut zwei Stunden später schickt Matteo ihr eine Nachricht, dass er vor dem Flughafen auf sie wartet. Julia und Magnus steigen in sein Auto und er fährt zügig los, trotzdem dauert die Fahrt fast eine halbe Stunde und Matteo dreht fast durch. Als Magnus dann endlich parken kann, stürmt er sofort los, stoppt aber abrupt, als ein Mann hinter Julia auftaucht und ihr eine Waffe an die Schläfe hält. "Lange nicht mehr gesehen, Matteo" - "Adamo". Matteo geht langsam auf sie zu, er sieht die Angst in Julias Augen, Magnus wird von einem weiteren Mann im Schwitzkasten gehalten und drei andere scheuchen Schaulustige davon. Matteo steht seinem Schwager ganz allein gegenüber. "Was willst du Adamo?" - "Du hast etwas, was mir gehört, Matteo!" - "Es gehörte deiner Schwester, meiner Frau und ist jetzt in meinem Familienbesitz" - "Es gehört nicht den Contis, und das weisst du!" - "Adamo ... lass die beiden da raus. Das ist eine Sache zwischen uns beiden". Matteo sieht eine Träne über Julias Gesicht laufen und er presst seine Kiefer zusammen. Adamo schaut zu Julia und schmunzelt. "Nun ... ich denke, das wird ein fairer Tausch. Ich habe deine Frau und du das Erbstück. Du hast drei Tage Zeit, dir zu überlegen, was dir mehr bedeutet. In diesen drei Tagen wird es ihr an nichts fehlen ... danach? Wir werden sehen ..." Adamo legt seinen Arm um Julias Schulter und drückt ihr die Waffe mit der anderen Hand in die Seite. Jetzt laufen ihr die Tränen ungehindert über die Wangen, während sie verzweifelt zu Matteo schaut. "Ich hol dich da raus, amore mio. Ti amo, vita mia", sagt er tonlos und ballt die Fäuste. Matteo fängt Magnus auf, der zu ihm geschubst wird, wehrlos müssen die Männer zusehen, wie Julia in einen Wagen gezerrt wird und dieser davonbraust.
"Gehts dir gut?", fragt Matteo Magnus. Da dieser nickt, holt er sein Handy raus und ruft Gio an, der kurzerhand in München alle zusammentrommelt. "Willst du mitkommen?" - "Nein, ich kann meine Patienten nicht im Stich lassen. Oder glaubst du, ich bin in Gefahr?" - "Nein ... Er hatte die Chance dich mitzunehmen. Du bringst ihm nichts" - "Okay. Melde dich, wenn ihr sie habt!" - "Ja, das werden wir. Danke für deine Hilfe, ich schulde dir was" - "Bring Julia sicher und gesund heim, das ist mir genug!" - "Das werde ich, Magnus, das werde ich!"

Cara MiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt