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Matteo hat nicht zuviel versprochen - er war nur mit ihr unterwegs. Als erstes ging er mit ihr in eine Boutique, um ihr ein paar Abend- und Cocktailkleider zu kaufen. Julia war erst zögerlich, aber er konnte sie mit dem Hinweis, dass ihre Kleidung bei Galas einen Rückschluss auf seine Großzügigkeit geben würde, ködern. Danach waren sie im Englischen Garten, wo sie die Plätze ihrer gemeinsamen Erinnerungen aufsuchten, im Monopterus die Aussicht genossen und im Mini-Hofbräuhaus gegessen haben. Jetzt schlendern sie Hand in Hand zurück Richtung Residenz, wo Sandro mit einem Wagen auf sie wartet, um zur Villa zurückzufahren.

"Was hältst du davon, den Nachmittag am Pool zu verbringen?" - "Klingt gut" - "Perfekt. Abends führ ich dich zum Essen aus". Julia richtet sich ein wenig auf und dreht sich zu Matteo. "Musst du gar nicht arbeiten?" Er greift nach ihrer Hand. "Nein. Ich hab mir heute ganz bewusst Zeit für uns genommen" - "Ja, und viel zu viel Geld ausgegeben". Jetzt grinst er spitzbübisch. "Tesoro, Geld spielt keine Rolle, wenn mans hat. Ich persönlich finde die Zeit, die wir zusammen verbringen, viel wichtiger. Ich will jetzt nicht überheblich wirken, aber ... das Geld ist nun mal da, warum sollte ich es nicht ausgeben? Und du siehst wunderbar aus in den Kleidern und wirst der strahlende Mittelpunkt jedes Abends sein ... und ich weiß genau, dass nur ich sehen darf, welch atemberaubende Frau darin steckt. Nimm es an, Julia, genieß es - du musstest lange genug zurückstecken". Liebevoll drückt er ihr einen Kuss auf den Handrücken. "Wohin gehen wir?" - "Heute Abend?" - "Mhm" - "Das wird eine Überraschung, cara mia" - "Hm". Julia schaut zu Matteo, der genau weiß, dass sie Überraschungen gar nicht mag und deshalb schmunzelnd aus dem Seitenfenster sieht, aber sich dann doch zu Julia wendet. "Du wirst es lieben, tesoro, ganz bestimmt!"

Nachdem sie den Nachmittag am und im Pool verbracht haben, steht Julia frisch geduscht vor ihrem Kleiderschrank. "Matteo?" - "Ja?" - "Was soll ich anziehen?" Sie zuckt erschrocken zusammen, als er sie auf die nackte Schulter küsst. "Nimm das neue, dunkelrote". Sie dreht sich zu ihm um. "So nobel?" Matteo grinst sie an. "Ja. Ich liebe es, wenn du Kleider trägst" - "Naja, Hosen sind bequemer", murmelt Julia, "und figurtauglicher". Jetzt wird sein Blick finster. "Das hatten wir schon, oder? Du siehst toll aus, egal was du trägst. Ich mag Jeans und Hoodies genauso an dir wie Stoffhosen und Blusen. Aber Kleider an dir ... machen mich verrückt, Schatz. Und unglaublich stolz. Stolz darauf, dass ich dich an meiner Seite haben darf. Ich glaube, dir ist gar nicht bewusst, welche Wirkung du auf Männer hast. Glaub mir, cara mia, du ziehst die Blicke nur so an". Er verschliesst ihren Mund mit einem innigen Kuss. "Und jetzt zieh dich an. Ich warte unten auf dich!"


Julia schaut erstaunt zu Matteo, als Sandro vor dem Fernsehturm anhält. "Ich dachte, der ist wegen Sanierung geschlossen?" - "Für uns wird heute noch geöffnet ... aber ja, normalerweise ist er schon geschlossen", zwinkert Matteo ihr zu, steigt aus und öffnet ihr galant die Türe. Er nimmt ihre Hand und legt sie auf seinen Arm, um gemeinsam mit ihr die Stufen zum Eingang hinaufzugehen und mit dem Aufzug nach oben zu fahren. Sie werden zu einem Tisch gebracht, von dem sie im Moment noch den Sonnenuntergang betrachten können. Matteo hat bereits im Vorfeld ein Drei-Gänge-Menü geplant und sieht immer wieder liebevoll zu Julia.

"Komm", sagt er nach dem Dessert und zieht sie vom Stuhl, geht ein paar Schritte und stellt sich neben sie, um über die Lichter der Stadt zu schauen. Julia lehnt sich an ihn. "Das ist so schön", sagt sie leise und Matteo gibt ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Weißt du, welcher Tag heute ist?" Julia überlegt und schüttelt dann den Kopf. "Heute vor 36 Jahren hatten wir unsere erste Verabredung" - "Das weißt du noch?" Ungläubig starrt sie Matteo an, der schmunzelt. "Ja ... und heute lege ich dir symbolisch München und die ganze Welt zu Füssen. Julia ..." Matteo dreht Julia zu sich und geht dann vor ihr auf die Knie. Ihre Augen weiten sich, aber sie bleibt ganz ruhig, während er nach ihren Händen greift.
"Julia, cara mia, ich habe lange auf dich warten müssen und ich will nicht mehr länger warten. Ci sono solo due volte che voglio stare con te. Adesso e per sempre. Du bist mein Leben, meine Seele, mein Herz. Sei l'amore della mia vita. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen, amore mio. Mi vuoi sposare, Julia?" Eine einzelne Träne kullert Julia über die Wange, doch sie beginnt zu strahlen. "Ja, Matteo. JA!" Sie beugt sich zu ihm, nimmt sein Gesicht in ihre Hände und küsst ihn sanft. Matteo steht auf und zieht sie fest an sich, ohne den Kuss zu unterbrechen. Schliesslich lösen sie sich voneinander und er holt eine schwarze Schmuckschatulle aus seiner Jackentasche. "Nonna wollte immer, dass DU den bekommst". Er öffnet die Schatulle und nimmt den Ring heraus, der darin steckt. Es ist ein Art Deco Verlobungsring aus Gold mit einem größeren Solitär und acht kleinen Diamanten, die in Platin eingefasst sind. "Es war ihr Verlobungsring und er soll uns genauso viel Glück und Liebe bringen wir ihr und meinem Großvater". Sanft nimmt er ihre Hand und schiebt ihr den Ring über den Finger. Dann küsst er sie innig und flüstert "Ti amo, amore mio" in den Kuss, bevor er über ihre Schulter blickt. "Lasst uns feiern!", sagt er laut und nach einem überraschten Blick zu ihm dreht sich Julia um. Hinter ihr stehen Mira und Max, Luca, Alessio und Magnus, die alle ein Glas Champagner in der Hand halten und mit den beiden anstossen wollen. Sandro, Vito und Daniel stehen in der Nähe der Tür, in der Rolle der Leibwächter, aber Julia weiß, dass sie auch als Freunde hier sind. "Mama!" Mira läuft zu ihr und nimmt sie fest in die Arme. "Es ist schön, dich so strahlen zu sehen. Er tut dir gut!" Sie wendet sich zu Matteo. "Pass gut auf sie auf!" - "Das werde ich, Mira. Das werde ich!"

Cara MiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt