Gesagt, getan.
Ich fokussierte meine ganze Vorstellungskraft und hoffte, dass ich so meine Kräfte kontrollieren konnte. Angestrengt schloss ich dabei die Augen und versuchte mich noch etwas mehr zu konzentrieren. Nach einigen Augenblicken fingen meine Freunde an zu jubeln und ich öffnete erschöpft die Augen. Tatsächlich befand sich genau vor meinen Augen ein Portal. Ein Portal, das uns ohne Probleme in die Unterwelt bringen konnte.
Minho's These hatte sich somit als wahr erwiesen und es war ein Leichtes, die Kontrolle über meine Kräfte zu erlangen. Ich wusste zwar noch nicht, was ich so alles konnte, aber das würde die Zeit zeigen. Nun wollte ich erst einmal in der Hölle nach dem Rechten sehen und unsere Freunde wiederholen.
Mutig schritten wir Einer nach dem Anderen durch das Portal, das wie schwebendes Wasser wirkte und von einem schwarzen Schimmer durchzogen wurde. Meine Freunde würden mitkommen können, da ich es mir so vorgestellt hatte. Außerdem war ich jetzt Herrscher über die Hölle. Ihnen könnte also nicht mehr wirklich viel passieren. Die Krone auf meinem Kopf war ja der Beweis. Da sie meine Kräfte verstärkte und meine Position deutlich machte, hatte ich mich dazu entschieden, sie zu tragen.
In der Hölle angekommen, staunte ich nicht schlecht. Kein Chaos, keine Aufstände, kein Krieg. Alles wirkte friedlich und ich konnte die Diener friedlich arbeiten sehen. Sollte es hier nicht eigentlich drunter und drüber gehen? Hatte sich jemand in meiner Abwesenheit darum gekümmert?
Wir betraten das große Anwesen, in dem Satan regiert hatte und sahen uns um. Tatsächlich konnten wir den Verursacher der Situation schnell finden. Asmodeus, Leviathan und Luzifer saßen bequem auf den Stufen, die zum Thron führten und beschäftigten sich mit verschiedenen Dingen. Asmodeus schärfte einige kleine Messer, Luzifer polierte eine schwere Kette und auch Leviathan beschäftigte sich mit irgendeinem silbernen Schmuckstück. "Habt ihr hier für Ordnung gesorgt?", hinterfragte ich das Offensichtliche. "Ihr wurdet doch eures Amtes enthoben...", sagte auch Minho und starrte die drei Dämonen verwundert an. Luzifer schnaubte verächtlich und hob seinen Kopf. Die Kette legte er behutsam beiseite und stand auf. Er blickte mir direkt in die Augen. Ich konnte Freude in ihnen aufblitzen sehen, wusste aber nicht wieso.
"Sicherlich weißt du, dass es in letzter Zeit einige Aufstände gab. Allerdings wirst du nicht wissen, dass wir sie angeführt haben. Niemand weiß das. Nicht einmal Satan wusste es. Wir haben im Hintergrund die Fäden gezogen... Seine Untergebenen haben ihn verachtet. Es gab immer mehr Gefangene, da er diesen nervtötenden Pakt mit dem Himmel eingegangen war. Die Hölle brauchte dringend einen neuen Herrscher", erklärte Asmodeus gelangweilt. Er hatte gesprochen, bevor Luzifer auch nur dazu ansetzen konnte. Dementsprechend hetzte dieser ihm direkt einen seiner schlimmsten Flüche auf den Hals. Der schwarze Blitz zuckte schnell durch den Raum und traf den ehemaligen Fürsten. Dieser wehrte ihn aber geschickt ab und ließ ein kehliges Lachen hören. "Du weißt, dass deine kleinen Tricks bei mir nicht funktionieren", lachte er und schmunzelte.
"Jetzt mal zurück zum Thema. Ihr unterstützt Hyunjin also als euren neuen Herrscher? Wollt ihr keine Gegenleistung? Gibt es keine Bedingungen?", fragte Chan. Noch immer stützte er mich, da ich entsprechend schwach war. "Wir stehen aktuell auf seiner Seite und unterstützen ihn. Allerdings hängt das davon ab, was er in Zukunft für Entscheidungen treffen wird. Als Gegenleistung wollen wir nur, dass er die Hölle gut regiert. Wir wollen, dass es hier wieder so zugeht, wie es sollte. Eine wirkliche Bedingung gibt es dabei nicht", erklärte nun auch Leviathan. "Also wollt ihr eure Plätze als Fürsten der Hölle gar nicht zurückhaben?", fragte Jisung. "Diese Plätze sollten an Leute vergeben werden, denen euer Freund bedingungslos vertraut. Er muss sich sicher sein, dass sie ihn nie hintergehen werden", sagte Leviathan. Jetzt verstand ich es erst. Satan hatte ihnen einst vertraut und sie ausgewählt. Allerdings hatten sie das Vertrauen in ihn verloren und versucht, ihn von seinem Thron zu stoßen. Deshalb hatten sie uns damals auch geholfen...
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Bloody Moon | Hyunlix
FanfictionDer Blutmond. Er war atemberaubend schön und trotzdem kannten ihn nur die Wenigsten. Hyunjin würde lebendig durch die Hölle wandern, einen Engel verärgern, Satan selbst herausfordern oder sogar sein eigenes Leben geben, um sein Ziel zu erreichen. N...