Kapitel 27: Traumwelt

248 12 1
                                    

~Reader~

Ich fand mich unter einem blühenden Kirschbaum wieder. Die Blüten strahlten in Rosa-weiß, flogen durch den leicht wehenden Wind und legten  sich auf den Boden nieder.

Ich drehte meinen Kopf und sah mich um. Der Kirschbaum, unter dem ich stand, befand sich auf einem Hügel, was darunter lag wurde mir duch eine Art Nebel verborgen.

Ein Wind ließ meibe Haare in mein Gesicht wehen und verweigerte mir für einen Moment die Sicht. Ich strich mir die Strähne aus dem Gesicht und steckte sie mir hinter's Ohr.

Bei dieser Aktion bemerkte ich, dass meine Hand klein war, was mich dazu bewegte, sie mir genauer anzusehen. Sie sah so aus, wie die Hand eines vierjährigen Kindes.

Ich sah nach vorn und erblickte einen Tropfen, welcher vor dem Hügel fiel. Die Zeit stoppte kurz und ich erblickte meine Reflexion.

Ich befand mich in meinem vierjährigen Körper.

„Y/N!“, rief eine mir wirklich gut bekannte Stimme entgegen.

Ich zuckte, doch realisierte sofort, wem diese Stimme gehörte. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der ich die Stimme wahrnahm.

Ein großer Junge lief entspannt auf mich zu. Seine schwarzen Haare, die gerade so seine Ohren bedeckten wehten leicht mit dem Wind nach hinten. Er trug ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht und hatte den Oberarm aufgerichtet um mir zu winken.

„Bruderherz!“, hauchte ich aus, als ich ihn sah.

Mein Bruder ging vor mir auf die Knie, sodass er nur noch ein Kopf größer als ich wirkte. Seine Hand strich mir über den Kopf als er mich weiterhin anlächelte.

„Was machst du denn hier so ganz allein? Und dazu noch in einem Kleid.“, sagte er wärend er sich seine Strickjacke auszog.

Er warf sie mir über die Schultern und ich ließ meine Arme in die Ärmel gleiten. Die Ärmel waren mindestens 20cm zu lang und die Jacke diente mir wie eine Art Umhang, welcher mir bis zu den Füßen ging.

„Ich will ja nicht, dass du dich erkältest.“, sagte er und kicherte.

Er zog mich näher und umarmte mich fest, als ob er mich niemals wieder loslassen wollte.

Ich sorge dafür, dass du gesund und sicher bleibst. Das verspreche ich dir,   
Y/N.“

Ich spürte, wie Tränen meine Wangen hinunter rollten und auf meine Brust hinabfielen. Ich presste meine Augen zusammen und fügte mich der Umarmung.

Auf einmal spürte ich nur noch Leere. Die Wärme meines Bruders und sein fester Griff um mich war plötzlich verschwunden.

Ich spürte mich leehr. Das einzige, was mich füllte, waren die Tränen, die weiterhin von meinem Gesicht liefen und die Einsamkeit, die in mir aufkam.

Langsam öffnete ich wieder meine Augen als ich realisierte, dass das alles nur ein Traum gewesen war. Ein grelles Licht blendete mich, was meine Augen zum verengen brachte.

Ich setzte mich gerade auf und bemerkte, dass ich mich in einem Krankenhaus befand und an einem Messgerät, sowie an einer Infusion hing.

„Du bist schon wieder wach?“, fragte eine kratzige Stimme hinter mir.

Es war Herr Aizawa, welcher auf einem Stuhl neben dem Fenster saß und zu mir auf blickte.

„Du hast dich überlastet, nicht war?“, fragte mich eine neutrale, weibliche Stimme.

Nyx stand mit verschrenkten Armen vor einer Ecke des Raumes und musterte mich kühl. Verschämt sah ich weg von beiden und kniff die Decke zwischen meiner Hand zusammen.

„Ich hätte mehr von dir erwartet, als eine solch kindische Aktion auszuführen.“, meinte Nyx harsch.

Ihre Worte stichen wie Messer auf mich ein. Nicht nur war es der eisige Ton in dem sie sprach, sondern auch die Art und Weise, wie sich ihne kühlen Blicke in mich bohrten.

„Langsam frage ich mich, ob es wirklich eine solch gute Idee war, dich nach Japan zu lassen.“, seufzte Nyx kaltherzig.

Ich frohr ein. Ich konnte mich weder bewegen, noch sprechen. Es war so, als hätte sie mir einen Speer direkt durch die Brust gejagt.

Ihre Schritte hallten durch den todstillen Raum. Nyx schob die Tür auf und machte sich nicht mal die Mühe sich umzudrehen oder über ihre Schulter zu sehen.

„Wenn du dich weiterhin so verhälst, lässt du mir keine Wahl als dich zurück nach Deutschland zu bringen.“, drohte Nyx bevor sie den Raum endgültig schloss.

Ich zitterte noch immer am ganzen leibliche. Mein Puls raste, was das Messgerät mit einem lautem Signal verkündete.

Mein Stress löste sich mit einmal, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich snappte einmal nach Luft bevor ich meinen Kopf zur Seite drehte und Aizawas Hand auf meiner Schulter sah.

„Nimm es dir nicht zur Herzen. Nyx übertriebt gerne mal mit ihrer Ausdrucksweise.“, versuchte mich Herr Aizawa zu trösten.

Ich nickte leicht, doch sah ihm noch immer nicht in die Augen. Ich konnte es einfach nicht. Dafür schämte ich mich zu sehr.

Ich spürte, wie sich seine Hand auf meine andere Schulter legte und mich an seine Brust zog. Mit meiner Schulter an seiner Brust rieb Aizawa meinen Arm tröstend, was er warscheinlich tat, weil noch immer Tränen aus meinen Augen flossen.

„Was ist mit Katsuki?“, fragte ich leise und schaute Herr Aizawa dabei weiterhin nicht an.

„Er hat dich hier her gebracht und wurde dann von den Ärzten nach Hause geschickt.“, erklärte mir mein Klassenlehrer.

Ich nickte leicht und war erleichtert, dass Katsuki in Ordnung war. Ich erinnerte mich kurz an den Traun zurück, den ich gerade hatte, und bemerkte, dass mein Bruder und Katsuki ein ähnliches Lächeln hatten.

Ein Mal habe ich Katsukis sanftes Lächeln bereits gesehen und es war dem meines Bruders sehr ähnlich. Auch wenn sie sonst nichts gemeinsam hatten, tröstete mich dieser Fakt etwas und ich glaube, dass ich, wenn ich gewusst hätte wie, jetzt gelächelt hätte.

Etwas andere Liebe || Katsuki Bakugo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt