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"Im Moment leben sie, beide". 

"Beide", wiederholte ich die Aussage meiner Mutter.

Diese nickte sie sah mir tief in die Augen und in ihrem Blick sah ich einen Ausdruck den ich zuvor noch nie gesehen hatte.

"Neteyam ist Schwanger", verkündete sie.
Ich traute meinen Ohren kaum, Neteyam war schwanger. Auch die um stehenden Angehörigen teilten meinen Zustand. Neytiri hatte sich eine Hand vor den Mund gelegt und lächelte auf ihren Sohn hinab. Jack und Lo'ak verstanden die Welt nicht mehr.  Kiri lehnte sich gegen Roxto und Spider stand mit weit geöffneten Mund neben an.
"Ich entnehme deiner Reaktion vorher das du das zweite Elternteil und Erzeuger dieses Kindes bist", sprach meine Mutter.
Ich nickte. "Ja wir haben miteinander geschlafen in der Nacht in der wir uns verbunden haben. Aber ich wusste nicht das es passieren kann, wie ist das möglich."
Nun meldete sich mein Vater zu Wort. "Mein Sohn es kommt nicht oft vor aber seit den Tagen der ersten Lieder gab es immer wieder Erzählungen das Eywa einem Gleichgeschlechtlichen Paar ein Kind schenkte. Sie muss sehr zufrieden mit euer Verbindung gewesen sein."

Ungläubig streichelte ich Neteyamsbauch. Da drinnen befand sich unser Baby ich konnte nicht anders als bei diesen Gedanken zu lächeln. Neteyam wärst du nur jetzt wach und bei mir dann währe das wohl der schönste Moment in meinem Leben.
" Wird er wieder gesund", fragte ich Mutter. 

Sie seufzte. "Auch wenn Neteyam selber höchstwahrscheinlich noch nichts von der Schwangerschaft weiß reagiert sein Körper wie bei jeder anderen Mutter. Er steckt seine ganze Kraft in die Sicherheit und Entwicklung eures Kindes.
Alles was wir tun können ist abwarten."

Die nächsten Tage dauerten unendlich lange die Stunden, Minuten und sogar Sekunden schienen nicht vergehen zu wollen. Drei Mal täglich kam Mutter um ein Stärkungsritual durch zu führen und den Verband der Wunde neu zumachen.

Jede Nacht hatte ich Angst davor einzuschlafen in der Angst aufzuwachen und zu hören das Neteyam es nicht geschafft hatte.

"Ma Neteyam ich bitte dich komm zurück zu mir, wir werden Eltern kannst du dir das vorstellen du trägst unser Kind in dir." Ich streichelte zart über sein Gesicht und küsste ihn kurz.
"Ich bitte dich werd schnell gesund, wir brauchen dich."

Ich war so in meine Gedanken vertieft das ich gar nicht merkte das jemand ins Zelt gekommen war.
Lo' ak stand hinter mir und legte seine Hand auf meine Schulter. Wir waren nie die besten Freunde gewesen doch dieser Vorfall schien uns raus aus unserer Komfort Zone zu locken und und lies uns die früheren Differenzen vergessen.
"Das ist alles meine Schuld, wenn ich ihn nicht dazu überredet hätte Spider zu holen wäre das nie passiert."
"Du kennst deinen Bruder, wenn er dich das sagen hören würde. Würde er dir sagen das es nicht deine Schuld war und er weiß das du nicht wolltest das so etwas passiert."
Lo'ak erzählte mir von dem Streit bevor er los war um Payakan zu retten und das er ihn nicht mal seinen Bruder genannt hatte.
"Ich bereue es so unheimlich, jetzt bekomme ich vielleicht nie wieder die Gelegenheit ihn meinen Bruder zu nennen. " 

Tsireya war hinter uns auf getaucht und zog uns in eine liebevolle Umarmung. Es vergingen weitere zwei Tage. Ich erzählte Neteyam gerade ein paar Neuigkeiten aus dem Dorf und drückte dabei leicht seine Hand. Im ersten Moment dachte ich mein Gehirn spielte mir einen Streich und der Wunsch das Neteyam aufwachte täusche meinen Verstand. Doch dann verspürte ich es ein zweites Mal er drückte leicht meine Hand. Es war nur eine ganz leichte Bewegung doch sie ließ mein Herz tausendmal schneller schlagen. Ich löste meinen Blick von unseren Händen und sah in sein wunderschönes Gesicht. Seine Augenlider zuckten leicht und dann geschah es endlich sah ich es wieder das strahlende Gelb seiner Augen.

Von meinen Gefühlen überwältigt brach ich in Tränen aus. "Du bist wach Ma Neteyam." Dieses Glück welches ich fühlte lies sich nicht in Worte fassen.

"Wie geht's dir", Fragte ich ihn. "Müde", antwortete er  mir schlapp. "Sehr sehr Müde." Lächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf die Stirn. Er lächelte bevor sich sein Gesicht wieder entspannte und er einen gleichmäßigen Atmen verfiel offensichtlich war er wieder eingeschlafen. Ich lief sofort aus dem Zelt und berichte Mutter von diesen Neuigkeiten. In dieser Nacht bekam ich zum ersten Mal wider mal vernünftig Schlaf ab und wurde nicht von Alpträumen geplagt.

(Tadaaaaaaaaa da ist ein kleines Baby in Neteyamsbauch 🥰 )

Neteyam x AonungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt