Eleanor - ein Neuanfang

Kapitel 12

„Ich habe dir jetzt schon tausend Mal gesagt, dass ich nicht mehr darüber reden möchte.“ „Aber du kannst ihm doch nicht ewig aus dem Weg gehen.“ widersprach mir Sofie. „Lass mich überlegen: ich ignoriere seit drei Tagen seine Nachrichten und Anrufen, mache ihm die Tür nicht auf und bediene ihn nicht, wenn er hier ist. Also doch: ich kann ihm aus dem Weg gehen.“ gab ich übertrieben lächelnd von mir, worauf meine beste Freundin nur ihren Kopf schüttelte.

Vielleicht verhielt ich mich nicht erwachsen, wenn ich Darek so offensichtlich aus dem Weg ging, aber wieso sollte ich mit ihm reden? Er hatte mir all die Zeit nur etwas vorgespielt, also gab es für mich keinen Grund noch einmal mit ihm darüber zu reden. Ich wollte einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben.

„Jeder sieht doch, dass er dich mag.“ „Er ist ein guter Schauspieler.“ ja und wie gut er war, wenn ich darauf reinfiel. „Myles und ich haben ihn gestern getroffen. Es geht ihm beschissen, Elly. Rede doch einfach mit ihm.“ wieso konnte sie nicht verstehen, dass sich dieses Thema erledigt hatte? „Dir geht es doch genau so wie ihm. Ich sehe dir an, wie sehr du unter der Situation leidest.“ das eine hatte überhaupt nichts mit dem anderen zu tun.

Mir ging es nur so schlecht, weil mein verdammtes Herz Darek an sich rangelassen hatte. Ich hatte Gefühle für dieses Arschloch entwickelt, obwohl mein Kopf mir die ganze Zeit sagte, dass ich ihn abblocken sollte. Scheinbar hatte mein Herz gewonnen, oder wie sollte ich mir sonst erklären, dass ich von Dareks Verhalten so enttäuscht war.

„Tisch vier!“ kam es von Joe. „Das ist meiner. Kümmern du dich lieber um die neuen Gäste.“ lächelnd zwinkerte mir Sofie zu, nahm die Teller und ging rüber zum Tisch. Seufzend stiess ich mich vom Tresen ab und ging zu den neuen Gästen um sie zu begrüssen. Ich blieb aber gleich auf halbem Weg stehen, als ich sah, dass es niemand anderes als Darek und Mark war.

Sofort sah ich zu Sofie, aber sie bemerkte meinen stummen Hilferuf nicht, sondern redete weiter mit den Gästen und so blieb mir keine andere Wahl als zu den zwei Detectives zu gehen. „Na, Schönheit.“ genervt verdrehte ich meine Augen auf Marks Worte und deutete auf den Tisch neben uns. „Hör auf sie so zu nennen.“ blaffte Darek seinen Partner an. „Hör auf dich so aufzuspielen. Ich kann mich selbst verteidigen.“ giftete ich Darek gleich an. Als ob ich seine Hilfe brauchte um mit so einem Idioten klar zu kommen.

Verzweifelt sah mich Darek an und wollte etwas sagen, aber ich deutete nur auf den Tisch, worauf er enttäuscht seinen Kopf schüttelte und sich gegenüber von Mark auf den Stuhl setzte. „Was kann ich euch bringen?“ „Deine Nummer.“ spöttisch sah ich Mark an, der ein dreckiges Grinsen im Gesicht hatte. „Ich habe dir schon mehr als einmal gesagt, dass ich kein Interesse an dir habe. Ausserdem weisst du, dass ich einen Freund habe.“ was nicht stimmte, aber das hatte ihn ja nichts anzugehen.

Kurz sah ich zu Darek, der Mark finster anblickte und ging zum Tresen um die Getränke vorzubereiten, die sie nicht bestellt hatten. Mittlerweile waren sie so oft hier, dass ich genau wusste, was sie haben wollten. War auch nicht sonderlich schwer zu erraten, denn sie bestellten jedes Mal das Selbe.

„Kopf hoch.“ Sofie hatte leicht reden. Sie hatte es ja nicht mit einem schmierigen Typen zu tun und einem, der ihr Herz gebrochen hatte. Mit den Getränken ging ich zu ihnen und stellte die Gläser auf den Tisch. „Lasagne und Cheeseburger?“ fragte ich sie, gab die Bestellung aber bereits in mein Tablet ein. „Du kennst uns wirklich gut.“ ohne dass ich es wollte, lachte ich bitter auf. „Ich kenne euch überhaupt nicht.“ dieses Mal mied ich den Blick zu Darek und ging gleich zurück um die Bestellung in die Kasse einzugeben.

„Wie geht es Myles?“ fragte ich Sofie, als sie an mir vorbei lief. „Besser als dir. Er ist dir übrigens unheimlich dankbar, dass du ihm Geld gegeben hast.“ „Ich weiss, er hat mir tausendmal geschrieben, aber für mich ist es selbstverständlich. Er bleibt also bei dir?“ lächelnd nickte Sofie auf meine Frage.