Kapitel 40

20 3 0
                                    

„Elly?“ „Und Myles.“ rief ich, während ich die Haustür schloss und meine Schuhe auszog. „Und, wie war euer Ausflug?“ gespannt sah uns Sofie an, die neben Darek auf der Couch sass. „Sehr toll.“ gezwungen lächelnd sah ich sie an und setzte mich neben Darek, obwohl ich am liebsten einfach nur gehen wollte. Ich hatte wirklich keine Lust auf den Streit, der mit ziemlicher Sicherheit gleich entstehen würde.

„Das klingt aber nicht so gut. Ist etwas passiert?“ wie immer machte sich Darek zu grosse sorgen, oder ich war wohl einfach eine schlechte Lügnerin, wenn er mich sofort durchschaute. „Das wüsste ich auch gerne. Elly hat uns einiges zu erklären.“ auffordernd sah mich Myles an, wobei Sofie und Darek überhaupt nicht verstanden um was es hier überhaupt ging.

Einen Moment schloss ich meine Augen, ehe ich tief durchatmete und sie wieder öffnete. „Myles und ich haben einen Ausflug gemacht.“ „Habt ihr schon erzählt. Ihr seid zum Bowling gefahren.“ leidend sah ich Darek an und schüttelte meinen Kopf. Ich hatte keine andere Wahl, als mich diesem Gespräch zu stellen. „Myles hat im Wagen gewartet, während ich mit Brody geredet habe.“ „Wie bitte? Du warst bei Brody?“ Sofie entglitten sämtliche Gesichtszüge, aber ich beachtete sie überhaupt nicht weiter, sondern sah zu Darek, der sichtlich mühe hatte nicht gleich auszurasten.

„Du warst also bei Brody.“ unsicher nickte ich. „Und was hat er so erzählt?“ Darek war für meinen Geschmack zu ruhig. Sein Gesicht sagte mir deutlich, dass er mich am liebsten umbringen würde und seine Stimme wart völlig emotionslos. „Er hat gesagt, dass er den Brand nicht gelegt hat, mich nicht umbringen wollte und in zwei Tagen rauskommt.“ „Und das glaubst du ihm?“ wollte Darek auch gleich wissen. „Ich weiss es nicht.“ „Wieso kommt er in zwei Tagen raus?“ das hatte ich doch gerade gesagt. „Weil Brody den Brand angeblich nicht gelegt hat.“ kam es angespannt von Darek. „Bist du wirklich so dumm und glaubst ihm das?“ „Ich weiss nicht, was ich noch glauben soll und was nicht.“ wieso hätte ich sie auch anlügen sollen. In meinem Kopf herrschte gerade das reinste Chaos.

„Brody hat gesagt, dass er zu dem Zeitpunkt nicht beim Haus war und das auch verschiedene Überwachungskameras beweisen können. Er kommt doch nicht umsonst raus.“ „Da ist was dran.“ gab Myles nachdenklich von sich. „Und wieso hat er es dann gestanden?“ seufzend stiess ich die Luft aus. „Das konnte er mir nicht sagen. Ich treffe ihn in zwei Tagen.“ „Das kannst du vergessen!“ kam es gleich von Darek. „Unter keinen Umständen triffst du dich mit ihm!“ „Das hast du nicht zu entscheiden.“ ich liess mir doch nicht vorschreiben, mit wem ich mich treffen durfte.

„Doch, denn falls du es vergessen haben solltest, ist Alex hinter dir her und Brody wollte dich umbringen.“ „Er hat es nicht getan.“ ich hatte keine Ahnung, wieso ich meinen Bruder verteidigte, obwohl ich bis vorhin noch zweifel hatte, ob Brodys Geschichte wirklich stimmte. „Wieso bist du so bescheuert? Er hat zugegeben, das Haus in Brandt gesteckt zu haben, weil er dich umbringen wollte!“ „Und wieso kommt er dann raus?“ Darek öffnete seinen Mund um mir zu antworten, wurde aber gleich von Myles davon abgehalten. „Wir kommen alle erst einmal runter.“ versuchte er uns zu beruhigen und stand von der Couch auf.

„Ich lasse es nicht zu, dass du dich mit ihm triffst.“ spöttisch verdrehte ich meine Augen. „Du hast mir rein gar nichts zu sagen, schon vergessen? Und ausserdem kannst du mich nicht daran hindern. Was willst du machen? Mich einsperren, oder was?“ ich sagte doch, dass dieses Gespräch nicht gut enden würde. „Ich habe darauf echt keinen Bock.“ kopfschüttelnd stand ich auf und wollte gehen, aber Darek hielt mich gleich an meiner Hand fest. „Du triffst dich nicht mit ihm.“ wenn ich so ein weinerliches Mädchen gewesen wäre, die sich von einem Mann einschüchtern liess, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich eingeknickt, aber zum Glück liess ich mir von niemandem etwas sagen.

Es war mir völlig egal, dass Darek so dicht vor mir stand, dass kein Blatt zwischen uns passte und auch, dass er mich so bedrohlich ansah, wie noch nie. Nein, er provozierte mich damit nur. Ich hatte ihm gesagt, dass er mit seinem Machoverhalten und dem Befehlston nicht weit kam, aber trotzdem war er jetzt wieder so. Auch wenn ich es niemals zugeben würde, zweifelte ich doch langsam an dieser Beziehung.

Eleanor - ein NeuanfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt