Kapitel 18

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„Na komm.“ sanft strich Darek die Tränen von meiner Wange, nur um gleich meine Hand zu nehmen und mit mir zurück zum Haus zu gehen, wo wir uns zu Myles und Sofie auf die Couch setzten. „Du wurdest also festgenommen.“ „Myles, du siehst doch, dass es ihr nicht gut geht. Also gib ihr ein paar Minuten.“ es war klar, dass Myles von Dareks Worte alles andere als begeistert war.

„Sie hatte mehr als genug Zeit. Sie hat sich verdammt nochmal in einer Bar geprügelt.“ jetzt hatte ich wirklich genug davon, dass man nur mir die Schuld an der Sache gab. „Und du hast keine Ahnung wieso!“ fuhr ich ihn an. „Dich hat man ja nicht ohne Grund geschlagen. Ich habe mich lediglich gewehrt.“ irritiert runzelte Sofie ihre Stirn, während Darek meine Hand nahm und sie leicht drückte.

„Ich habe diesem Typen mehr als einmal eine Abfuhr gegeben, aber er hat einfach nicht locker gelassen und dann kommt seine Freundin und verpasst mir eine Ohrfeige. Ich lasse mir einiges gefallen, aber das bestimmt nicht und auch nicht, dass du mir die Schuld gibst, obwohl du keine Ahnung hast was passiert ist!“ tief durchatmend entzog ich mich Dareks Hand und stand auf. „Diese ganze Scheisse wäre doch niemals passiert, wenn ich-“ kopfschüttelnd unterbrach ich mich und erntete gleich fragende Blicke von allen.

„Wenn du was?“ hakte Darek nach. Irgendwann hätten sie es sowieso erfahren und ehrlich gesagt war es mir lieber, wenn ich es ihnen erzählte, als mein mörderischer Bruder. „Wenn ich nicht bei Brody gewesen wäre.“ gab ich seufzend von mir. „Du wolltest mich danach anrufen.“ erinnerte mich Darek an mein Versprechen. „Mach mir jetzt bitte keine Vorwürfe. Ich komme sonst schon nicht damit klar, dass mich mein eigener Bruder umbringen wollte.“ kaum hatte ich die letzten Worte ausgesprochen, hörte ich von allen ein fassungsloses 'was?!'.

Wieder stiegen mir die Tränen in die Augen, worauf Darek gleich aufstehen wollte, aber ich deutete ihm sitzen zu bleiben und trat automatisch einen Schritt nach hinten. „Er hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er mich hasst. Er hat gesagt, dass ich ihm Willow genommen habe und schuld bin, dass Luna im Gefängnis ist. Dann hat er mir noch vorgeworfen, dass ich etwas mit dem Mann angefangen habe, der ihm seinen besten Freund genommen hat.“ leidend sah mich Darek an. „Aber Darek konnte doch nichts dafür.“ sagte Myles verständnislos. „Das weiss ich, aber Brody ist der festen Überzeugung, dass Darek schuld hat.“ ich ertrug es nicht meinen Freund so leiden zu sehen und wäre am liebsten zu ihm gegangen und hätte ihn in den Arm genommen, aber dieses Thema mussten wir später besprechen, wenn Sofie und Myles weg waren.

„Was hat er noch gesagt?“ fragte Sofie. „Er hat es den perfekten Plan genannt. Myles war bei Sofie und Joel bei seinen Eltern. Nur du missratene Schlampe warst wie geplant Zuhause, weil du schiss hattest dich auf deinen neuen Macker einzulassen.“ zitierte ich Brodys Worte. „Er hat das Feuer absichtlich gelegt um mich umzubringen, nur bin ich, ganz zu seinem Bedauern, von dem Rauch aufgewacht und habe die Feuerwehr gerufen. Wäre das nicht passiert, dann wäre niemand darauf gekommen, dass er das Feuer gelegt hat. Wie denn auch, denn ich war die Einzige, die ihn gesehen hat.“ mit jedem Wort das ich sprach, fiel es mir immer schwerer die Fassung zu bewahren.

Sofie und Myles sahen mich mit geöffneten Mund an und konnten wohl nicht glauben, dass Brody das wirklich gesagt hatte, während Darek immer wütender wurde. So wütend, dass er fluchend aufstand und die Treppe nach oben stürmte. „Das hat er gesagt?“ stumm nickte ich auf Myles Frage. „Das ist doch nicht Brody.“ ja, das hatte ich anfangs auch gedacht, bis mir klar wurde, dass er mir die ganze Zeit etwas vorgemacht hatte.

Mein Blick schoss zur Treppe, als ich ein lautes Poltern hörte. „Du solltest mit deinem Freund reden.“ das sah ich definitiv auch so. „Wir kommen morgen wieder vorbei, okay?“ schwach lächelnd nickte ich und umarmte Myles. „Kommst du klar?“ fragte er mich flüsternd. „Ich denke schon, ja.“ „Darek passt schon auf sie auf.“ kam es lächelnd von Sofie, die mich ebenfalls umarmte.

Eleanor - ein NeuanfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt