p u l v i s e t
u m b r a s u m u s»«
we are dust and shadows.
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„Mörder." Flüsterte eine dumpfe, animalische Stimme. „So viel Blut an deinen Händen ja — ja." Ein hysterisches Kichern. „Blut —" Abgehakte, verzerrt. Alles drehte sich, er hatte das Gefühl in einem Karussell zu sein. Mit letzter Kraft versuchte er sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Die Dunkelheit presste ihn nieder. „Mörder." Die verzerrte Fratze eines Gran erschien vor ihm. „Nein.." Flüsterte der Klon und wich nach hinten. „Ich bin kein Mörder." Murmelte er und schloss krampfhaft die Augen, „Mörder!" Nein.
Ein harter Schlag beförderte den Soldaten zurück in die Gegenwart und als er benommen die Augen öffnete, erblickte er das bekannte Gesicht von Nari. Er hätte nie gedacht, dass er froh sein würde ihr mürrisches Gesicht zu sehen. Sie hatte sich schützend über ihn gebeugt, ihre Augen blickten ihn besorgt an. Der Rest ihres Gesichtes war verschleiert, vermutlich um sich vor dem Sand zu schützen. „Was habt Ihr getan, dass sich böse Geister so auf Eure Seele stürzen?" Hörte er ihre weiche Stimme. Dann wandte sie sich ab, ging auf die Knie und legte die Hände in den Sand.
„Kam'aari sin kewyń — kam'aari sin deadiń. Lovėrīm sin feereōn.
Inrea... inrea ovudim."Die Luft schien mit einem Mal leichter zu werden und die Finsternis begann sich zu lichten. Überrascht blickte der Klon auf die Einheimische. Der heiße Wüstenwind zerrte an ihrer Kleidung. Er sah die Erschöpfung in ihrem Blick, die Gesichtszeichnungen wirkten blass. „Wir sollten zurück und warten bis der Sturm vorübergezogen ist, dann bringe ich Euch zu einem Schiff und Ihr könnt den Planeten verlassen." Brachte sie kraftlos hervor und versuchte sich aufzurichten, sackte jedoch wieder auf ihre Knie. „Was habt Ihr getan damit sie verschwinden?" Vorsichtig trat der Klonkrieger auf die junge Frau zu und kniete sich hin. „Ich habe Gott angefleht, euch Eure Sünden zu vergeben." Antwortete sie. „Und was hat Euer Gott geantwortet?" Interessiert hob er die Augenbrauen. „Er wird nicht mir antworten, sondern Euch." Erklärte sie und Arctic neigte dein Kopf zur Seite. „Verstehe." Er richtete sich auf und reichte Nari die Hand. „Wir sollten zurück." Meinte er leise und Verwunderung schimmerte in den Augen der jungen Frau. „Danke." Hauchte sie, als er sie auf die Beine zog.
„Ich muss Euch danken." Der Soldat legte ihren Arm stützend über seine Schulter."Wie kommen wir zurück zum Haus?" Wollte er wissen und die Einheimische zeigte mit der Hand in Richtung Norden. „Ihr seid nicht besonders weit gekommen." Witzelte sie leise und Arctic zuckte mit den Schultern. „Ich wurde von einigen, nicht besonders freundlichen Dämonen begrüßt." Er hörte wie sie lachte und musste selber schmunzeln, auch wenn sie es unter seinem Helm nicht sehen konnte.
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Als sie das kleine Haus betraten, überkam den Soldaten beinahe ein Gefühl wie Freude. Er hätte nie gedacht, dass ihm die einfachen vier Wände jemals fehlen würden. „Wie habt Ihr mich überhaupt gefunden?" Er nahm seinen Helm ab und blickte sie interessiert an. „Ich hab auf meine Instinkte vertraut." Sie zwinkerte ihm zu und er verdrehte die Augen. „Ich bin eine gute Fährtenleserin, der Sand hat vieles zu erzählen wenn man nur gut genug hinhört." Erklärte sie schließlich und erhielt einen skeptischen Blick.
„Ihr sprecht mit dem Sand?" Hakte er verständnislos nach. „Ich lausche ihm." Entgegnete sie. „Und was hat er so zu sagen?" Erkundigte sich der Soldat argwöhnisch. „Das ein starrköpfiger Krieger eine irrsinnige Idee hatte und sich in einer Notlage befindet." Zog sie ihn auf. Entgegen ihrer Erwartung, schien ihr Spott ihn nicht zu erzürnen. Er nahm es hin und wenn sie genauer hinblickte, konnte sie sogar ein amüsiertes Schmunzeln auf Arctics Lippen ausmachen.
„Ich schulde Euch etwas." Meinte er bloß und sie wank ab. „Tut ihr nicht." Sie richtete sich auf. „Es ist ein Teil meiner Aufgabe für Eure Sicherheit zu sorgen. Als ich Euch gehen ließ, vernachlässigte ich diesen Auftrag." Erklärte sie und strich sich durchs Gesicht. „Dennoch, Ihr habt Euer Leben riskiert." Ein anerkennender Ausdruck lag in seinen Augen. „Schwachsinn." Dementierte sie seine Aussage und schüttelte den Kopf. „Ich hab mein Leben nicht riskiert." Langsam ließ sie sich auf eines der Kissen nieder. „Anscheinend könnt Ihr kein Lob annehmen." Stellte der Krieger fest und erhielt einen feindseligen Blick. „Ungerechtfertigten Lob." Korrigierte sie ihn und Karan seufzte ergeben. „Ihr solltet Euch ausruhen." Riet er ihr vorsichtig. „Ich halte Wache." Er lehnte sich zurück und musterte die junge Frau, welche seinen Vorschlag dankbar annahm. „Wenn Ihr eine Pause braucht, weckt mich." Meinte sie und verließ das Wohnzimmer.
Als Nari die Augen aufschlug, lauschte sie für einige Minuten dem Sand, welcher gegen die Fenster trommelte. Müde richtete sie sich auf. Sie strich sich durchs Gesicht und blickte still in die Leere. Es war so viel passiert. Dieser Fremde verwirrte sie. Er machte ihr Angst, aber gleichzeitig weckte er ihre Neugier.
Woher kam er? Wie waren die Planeten, von denen er kam? Wenn es im Unterricht um Allgemeine Galaxie ging, hatte sie selten wirklich zugehört. Zu sehr waren sie und ihre beste Freundin auf andere Dinge konzentriert — ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Sie waren keine besonders hervorragenden Schüler gewesen, sehr zum Misfallen ihrer Eltern.
Sie strich sich durch ihr dunkles Haar, ehe sie es zu zwei hohen Zöpfen flocht und nach oben steckte. Nachdem sie den Schleier um ihren Kopf gelegt hatte, verließ sie ihr Zimmer und überlegte, wie sie Arctic möglichst schnell in ihre Heimatstadt bringen konnte.
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Apatheia
Science Fiction„Selbst wenn ich den Willen hätte zu fliehen - ich wüsste nicht wohin." Weit entlegen der Galaxis und fernab von jeglichen Karten der Republik liegt ein Planet. Geprägt von endlosen Sandwüsten und Wasser nur tief unter der Erde fließend. So karg und...