a e t e r n u m
v a l e.»«
farewell, forever.
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Der Sonnenuntergang läutete den Beginn des Abends an und zeitgleich den Start ihrer Reise. Der Trooper war bereits wach und beäugte kritisch seine Waffen - welches Nari argwöhnisch beobachtete. Wozu er die brauchen würde? Sie wusste es nicht. Vielleicht würde er sie auch einfach erschießen, wenn sie das Ziel erreichten.
Sie schulterte die Tasche und trat vor den Fremden, welcher aufblickte.
Seine dunklen Augen zeigten keine Emotionen, seine Körperhaltung verriet nichts über seine Gefühlslage. Es war anstrengend, nicht zu wissen was der Gegenüber dachte.
„Bereit?" Wollte sie wissen und er nickte. „Dann los." Sie öffnete die Tür und warmer Wüstenwind stob ihnen entgegen. Im Vergleich zu den Mittagsstunden war es deutlich kühler, doch für Außerirdische vermutlich noch immer zu warm. Spöttisch warf sie einen Blick auf die Rüstung des Mannes. Dadrin zu laufen war, wie einen Heizkörper mitzunehmen. Doch sie wusste, dass ihre Ratschläge sinnlos waren - sie sprach gegen eine Wand.
Der Boden knirschte unter ihren Schuhen, ihr Blick war auf die Sterne in der Ferne gerichtet und sie suchte nach den zwei Nordsternen. Würden sie sich in dieser Richtung halten, würden sie die Stadt zeitnah erreichen. Der Weg war nicht ungefährlich, aber vermutlich war der Soldat neben ihr schlimmeres gewohnt.
Entschlossen setzte sie einen Fuß vor den Anderen und so kämpften sie sich schweigend ein Weg durch das erbarmungslos Habitat des Planeten.
Ein zarter Wind strich durch ihr Gesicht und spielte mit dem dünnen Tuch. Nachdenklich sah sie zurück und musterte den Fremden unauffällig.
Sichere, zielstrebige Schritte die einen militärischen Unterton besaßen. Wie lange war er wohl Mitglied in der Armee, dass sein Verhalten so eingeübt — beinahe angeboren schien? Seine Anpassungsfähigkeit war beeindruckend und zugleich beunruhigend. Er war bestimmt ein guter Soldat.
Seufzend blieb sie stehen und wartete bis der Fremde zu ihr aufgeschlossen war. „Wir müssen diese Hügelkette passieren. Es gibt einen alten Schleichweg, jedoch ist es das Brutgebiet der Taиvė. Wir müssen vorsichtig sein." Erklärte sie. „Taive?" Ahmete er ihre Worte nach und ein kurzes Schmunzeln huschte über ihr ernstes Gesicht: „Raubtiere. Eigentlich sind sie friedlich, aber fühlen sie sich bedroht greifen sie an." „Meine Scanner registrierten keine Lebensformen auf dem Planeten." Entgegnete der Trooper und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann sind Eure Scanner wohl kaputt." Kommentierte Nari trocken und hörte den Fremden schnauben.
Sie ignorierte seine respektlose Art und zog eine kleine Flasche hervor. „Das neutralisiert unseren Körpergeruch. Streicht es über Eure Rüstung." Zögerlich nahm der Soldat die Flasche in die Hand und ließ zwei Tropfen der Flüssigkeit in seine Hand fallen. „Sicher das es klappt?" Wollte er wissen und sie nickte: „In den Büchern funktioniert es." Sie sah wie der Mann innehielt. „In den Büchern? Ihr habt also keine praktische Erfahrung mit dem Zeug?"
Sie hörte den Hohn in seiner Stimme und ihre Lippen verzogen sich zu einem Strich. „Ich laufe diese Strecke nicht jeden Tag, es ist das erste Mal seit Jahrzehnten das jemand auf dem Planeten eine Bruchlandung hinlegt." Spottete sie trocken und ignorierte den tödlichen Blick, den sie selbst durch seinen Helm spüren konnte. „Na schön." Gab er nach und begann, die Flüssigkeit auf den Platten zu verteilen: „Ich hoffe das funktioniert." „Ich hab kein Interesse daran, Eure Leiche durch die Wüste zu schleppen." Kommentierte sie bissig und schnürte den Rucksack wieder zu. „Sicher." Seine Stimme triefte nur so vor Ironie und wieder einmal kämpfte sie gegen das Verlangen, ihn einfach zurückzulassen.
Stunden verstrichen und langsam machte sich Müdigkeit in ihren Knochen bemerkbar. Erschöpft blickte sie in Richtung des Horizonts und sie konnte erste Lichtstrahlen ausmachen, welche den Tagesanbruch ankündigten. Sie würden noch zwei Stunden haben, bis die Hitze unerträglich werden würde.
„Wir sollten uns einen Unterschlupf suchen." Erklärte Nari und setzte einen weiteren Schritt nach vorne. „Jetzt schon?" Erklang die Stimme des Mannes und sie verdrehte die Augen. Keine Spur der Erschöpfung, wie Ausdauernd war er bitte?
„Ja." Ihr Tonfall duldete keinen Widerspruch und schweigend folgte er ihr durch die Berglandschaft. Aus dem Augenwinkel erkannte Nari einen kleinen Spalt - einen Höhleneingang. Zielstrebig steuerte sie auf diesen zu und entflammte einen der Äste. Vorsichtig pustete sie den Rauch in den Höhleneingang und wartete. „Was tut Ihr da?" Hörte sie die irritierte Stimme ihres Weggefährten. „Ich prüfe, ob die Höhle sicher ist." Erklärte sie stumpf. „Interessant." Bemerkte der Soldat trocken. „Sehr sogar." Entgegnete sie im selben Ton und betrat dann den Eingang.
„Sie ist unbewohnt." Stellte sie fest. „Das hat Euch der Rauch gesagt?" Stichelte der Trooper und genervt wandte sie sich um. „Wäre hier eine Lebensform gewesen, hätte sie sich gezeigt. Hat sie das? Nein." Zischte sie und setzte sich hin. Müde lehnte sie ihre heiße Stirn gegen das kühle Gestein und schloss die Augen. Dieser Mann raubte ihr noch den letzten Nerv.
Sie hörte, wie der Fremdling den Helm absetzte und warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Sein Gesichtsausdruck war wie immer unlesbar. Genervt schloss sie wieder die Augen. Wieso musste er ausgerechnet dann Bruchlanden, wenn sie mit der Patrouille dran war? Und wieso hätte er nicht einfach ein unattraktiveres Gesicht haben können?
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Apatheia
Научная фантастика„Selbst wenn ich den Willen hätte zu fliehen - ich wüsste nicht wohin." Weit entlegen der Galaxis und fernab von jeglichen Karten der Republik liegt ein Planet. Geprägt von endlosen Sandwüsten und Wasser nur tief unter der Erde fließend. So karg und...