Kapitel 32

32 3 0
                                    

g e n u a
a u t   p u g n a

»«

„kneel or fight."

.

Senatorin Sen Graya hatte die Kapuze des Anoraks tief in ihr Gesicht gezogen. Das letzte was sie brauchte war, dass irgendjemand sie bei der Fremden sah. Mit schnell schlagendem Herzen tippte sie den Code der Tür ein und stieg in den Aufzug. Nervös zupften ihre Finger immer wieder an dem Zipfel ihres Kleides. Ihre größte Hürde war der Klon, welcher vor der Tür positioniert worden war. Unter normalen Umständen hätte sie ihre Kontakte spielen lassen, doch es waren nicht irgendwelche Klone sondern Republic Commando Klone. Spezialeinheiten die keinem Jedi unterstellt waren, sondern einzig und alleine der Republik. Dennoch hatte sie es geschafft, ein gutes Alibi zu bekommen.

„Ma'm?" Die Stimme des Soldaten riss sie aus ihren Gedanken und sie blickte auf. „Guten Tag, Sir. Mich schickte Senatorin Amidala und Botschafterin Kaida Robb. Beide sind Mitglied in dem Sonderausschuss - ich soll interne Ermittlungen führen. Sie können die Beiden gerne fragen." Adeera setzte ein Lächeln auf und blickte den Fremden erwartungsvoll an. Seufzend wandte sich dieser um und sie hörte, wie er etwas in sein ComLink sprach. Wenige Sekunden später drehte er sich um und ließ die junge Frau passieren.

Überrascht blickte Nari auf, als sich die Tür öffnete und sie die bekannten weißen Haare erblickte. „Prinzessin." Stellte sie unbeeindruckt fest und verschränkte die Arme vor der Brust. „Adeera, bitte." Ihre Mundwinkel zuckten leicht. „Ich muss mit Euch über etwas sprechen." Erklärte sie dann und ließ sich neben die junge Frau sinken. „Noch weitere Anforderungen?" Diese hob argwöhnisch die Augenbrauen. „Nein. Ich habe aus einigen Quellen erfahren, dass gegen Euch ein Komplott im Gange ist." Erklärte sie dann und irritiert runzelte die Gelehrte die Stirn. „Tatsächlich." Stellte sie dann fest und Adeera nickte. „Ich konnte es Euch nicht im Senatsgebäude sagen, die Wände haben Ohren. Meine Regierung führt geheime Ermittlungen gegen den Kanzler." Murmelte sie leise und schob ihr eine Datei zu: „Ich vertraue Euch. Bitte lasst es mich nicht bereuen." Die Senatorin richtete sich auf.

„Ich freue mich, dass Ihr so kooperativ seid. Hoffentlich werden die Missverständnisse bald geklärt." Mit diesen Worten deutete sie eine Verbeugung an. „Ich muss gehen. Auf Wiedersehen." „Auf Wiedersehen." Verdattert blickte Nari der Frau hinterher. Noch mehr Fragen spukten in ihrem Kopf umher. Diese Senatorin hatte ihr gerade alle Karten in die Hand gelegt, um sie zu vernichten.

Warum traute sie einer Fremden so sehr? War es wirklich, weil sie das selbe Schicksal teilten? Wollte sie verhindern, das dasselbe ihrem Planeten widerfuhr? Was für ein Komplott war hier im Gange? Verwirrt blickte sie auf den Umschlag in ihrer Hand. Es war auf Papier verfasst, ausgesprochen selten bei all den Technologien. Adeera wollte dem Anschein nach vermeiden, dass jemand auf ihrem Datapad mitlas. Sie warf einen misstrauischen Blick auf den Balkon - Sprinter stand mit dem Rücken zu ihr. Zögerlich richtete sie sich auf und verschwand ins Badezimmer. Ihre Hände zitterten, als sie den Umschlag vorsichtig öffnete und das Papier hervorzog. Es war eine Tabelle mit Ausgaben der Republik und es ging um den Krieg auf Geryan.

Der Kanzler hatte auffällig hohe Summen an verschiedene Konten überweisen lassen. Eigenartig war nur, dass dies vor dem Beginn des Krieges war. Hatte man den Krieg auf Geryan etwa künstlich manipuliert? Verstört blätterte sie auf die nächste Seite. Es waren aufgezeichnete Gespräche zwischen Mas Amedda und einem gewissen Pors Tonith. Sie alle handelten um Kredite und Ressourcen Diebstahl. Fassungslos starrte sie auf das Blatt Papier.

Woher hatte die Senatorin diese Informationen?

Es war ein schmutziges Geheimnis und es könnte ihren Tod bedeuten.

Plötzlich hörte sie, wie sich die Tür des Apartments öffnete und erschrocken zuckte sie zusammen. Panisch presste sie die Informationen zurück in den Umschlag und legte ihn unter die Duschmatte. Sie schloss die Augen und bemühte sich, einen klaren Gedanken zu fassen. Immer wieder atmete sie tief ein und wieder aus. Nachdem sie ihre Hose glatt gestrichen hatte, öffnete sie die Tür des Badezimmers und erlitt einen halben Herzinfarkt, als sie Commander Arctic vor sich erblickte. „Commander." Stellte sie atemlos fest und der Trooper wandte sich um. „Koshla Vaam." Bemerkte er und seine Mundwinkel zuckten kurz. „So atemlos von meinem Anblick?" „Eher erschrocken." Schoss sie zurück und der Klon verdrehte die Augen.

Er sah anders aus. Seine Haare waren kurzgeschoren, es brachte sein Gesicht besser zu Geltung und sie konnte einige, bereits verheilte, Schnittverletzungen auf seinem Schädel ausmachen. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, woher er diese hatte. „Wie geht es dir?" Wollte er dann wissen und lehnte sich an die Wand zurück. „Gut. Was wollt - willst du hier?" Entgegnete sie. „Erkundigen wie es dir geht. Ich hab gehört das man dich unter Quarantäne gestellt hat." Er schien sich über ihre Situation lustig zu machen - vielleicht weil er den Ernst der Lage nicht kannte. „Ich weiß nicht was man dir erzählt hat, aber Quarantäne würde ich das ganz bestimmt nicht nennen." Verächtlich schnaubte sie.

„Es tut mir leid. Ich habe das nicht kommen sehen." Sein Tonfall hatte sich verändert - er schien ernster zu sein. „Sonst bist du doch so vorausschauend und strategisch. Eigenartig, dass ausgerechnet hierbei diese Fähigkeiten ausgesetzt haben." Spottete Nari und schüttelte den Kopf: „Ich komm hier nicht weg. Ich habe keine Möglichkeit, Kontakt mit dem Palast in Cygnus aufzunehmen. Ich bin ganz alleine." „Erinnerst du dich noch an mein Versprechen?" Er richtete sich auf und trat auf sie zu. „Ja." Ihre Wut schien plötzlich in Luft aufgelöst.

„Verzeih mir, wenn ich es nicht halten kann."

Apatheia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt