v i v a m u s
m o r i e n d u m
e s t»«
let us live,
since we must die..
Als er erwachte, war es dunkel. Seine Brust hob und senkte sich unnatürlich schnell und mit einer Hand fuhr er sich durch das schweißnasse Gesicht. Diese Albträume waren beinahe noch schlimmer, als seine derzeitige Lage. Es war ungewöhnlich kühl und ein leichter Windstoß trieb den Sand über die karge Landschaft. Seine provisorische Schlafstätte schien unberührt und dies beruhigte den Soldaten ein wenig.
Langsam richtete er sich auf und begann, seine Habseligkeiten zurück in den Rucksack zu packen, ehe er den Helm überstülpte und mit schmerzverzogenem Gesicht weiterzog. Er lief eine ganze Weile, bis ihm plötzlich etwas ins Auge stach. War das eine Feuerstelle? Mit großen Schritten steuerte er auf diese zu und tatsächlich fand er eine kleine Stelle im Boden, in die ein Loch gegraben worden war und Asche. Hier war jemand gewesen, jemand der intelligent genug war um ein Feuer zu entfachen.
Hoffnung flammte auf. Vielleicht war doch nicht alles verloren! Vorsichtig strich er über den Boden und versuchte die hinterlassenen Spuren zu lesen. Leichte Einsenkungen, wie von einem Gefährt. Er konnte nicht identifizieren, was für eines aber es motivierte ihn, diesem zu Folgen. Wer auch immer hier gewesen war, musste ja irgendwohin gegangen sein. Vielleicht war eine Siedlung ganz in der Nähe? Konzentriert folgte er den Reifenspuren und merkte schnell, dass diese tief in das Land hineingingen. Zögernd blieb er stehen und warf einen Blick zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Sollte er dieses Risiko wirklich eingehen? Andererseits wäre es sein sicherer Tod, würde er beim Schiff bleiben und es wäre ein qualvoller Prozess. Er wusste, wie grausam der Hungertod sein konnte - oder Verdursten. Er hatte es oft genug an anderen gesehen.
Dies war Antrieb genug, um seine Zweifel über Bord zu werfen und er ließ das Wrack hinter sich. Wenn er jemals zurück finden wollte, musste er dieses Risiko eingehen.
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Er hatte aufgehört, die Stunden und Tage zu zählen und langsam merkte er, wie seine Kräfte schwanken. Auch wenn er optimiert worden war, geriet er an seine Grenzen. Müde lehnte er sich an den Felsvorsprung. Die Verletzungen schmerzten fürchterlich. Er hatte sie notdürftig versorgt, dennoch laugten sie ihn aus. Den Helm platzierte er neben seine Tasche und vorsichtig schälte er sich aus der Rüstung. Der hautenge, schwarze Anzug könnte dringend eine Wäsche gebrauchen und er selbst würde ebenfalls für eine Dusche töten. Ja, er vermisste sogar den grässlichen Kantinenfraß den man ihnen in der Militärbasis aufgetischt hatte. Seine Augenlider wogen gefühlte Tonnen und er gab den Forderungen seines Körpers nach. Langsam driftete er wieder einmal in einen unruhigen Schlaf.
„13!" Die schneidende Stimme des Ausbilders hallte in der Trainingshalle wider und genervt blickte der Trooper auf. „Sir?" Er salutierte und nahm Haltung an - blickte seinem Gegenüber in die Augen. „Ich hörte, es kam zu Komplikationen auf Vexis." Der Unterton in der Stimme seines Vorgesetzten ließ nichts gutes vermuten. „Vexis, Sir?" Er verstand nicht ganz. Was hatte Vexis mit ihm zu tun?
„Es gab Zeugen -" Eine lange Pause folgte und der Trooper benötigte keine weiteren Ausführungen, um zu verstehen wie sein Auftrag lautete.
Unschuldiges Blut!
Panisch schnellte er hoch und blickte sich um. Er war nicht in der sterilen Einrichtung auf Coruscant und auch die eiskalten Augen des Generals bohrten sich nicht durch ihn hindurch. Nein, er war noch immer im Nirgendwo und auch wenn er sich selber dafür verabscheute, empfand er kurzzeitig Erleichterung.
Mörder.
Flüsterte sein Gewissen und um sich von diesen Gedanken abzulenken, widmete er sich seinen Verletzungen. Das Verband musste gewechselt werden und die Schusswunde Desinfiziert. Es tat weh, aber er hatte schlimmeres durchgestanden. Nachdem er die schmerzhafte Prozedur abgeschlossen hatte, brach er wieder auf.
Immer und immer weiter, tiefer in die schier endlose Wüste. Alleine mit seinen Dämonen.
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Apatheia
Science Fiction„Selbst wenn ich den Willen hätte zu fliehen - ich wüsste nicht wohin." Weit entlegen der Galaxis und fernab von jeglichen Karten der Republik liegt ein Planet. Geprägt von endlosen Sandwüsten und Wasser nur tief unter der Erde fließend. So karg und...