Part 12

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Ich schaute Neytiri ängstlich an.
"Neytiri, sag es mir bitte." Flehte ich sie an.
"Ni'an, wenn du dich mit dem heiligen Baum verbindest, solltest du nur tolle Erinnerungen oder tolle Dinge sehen die bald geschehen werden, doch das du solche Reaktionen zeigst ist nicht normal. Jeder vor uns der oder die sich mit Eywa verbinden haben nicht so eine Reaktion..." Sie stoppte kurz.
"Ni'an, solche Reaktionen bzw schon Visionen sind gefährlich. Sie bedeuten nie etwas Gutes. Du sagtest du hättest deinen Bruder rufen gehört, doch nicht gesehen. Du bist nicht die erste der das passiert. Wenn man solch eine Vision hat ist man in Gefahr.." Sagte sie.
"Okay, aber Neytiri, da ist nicht alles oder?" Hinterfragte ich ihre Aussage.
"Nein!" Sagte sie kurz.
"Bitte, sag es mir."
"Gut, irgendwann wirst du es eh erfahren. Wenn du so etwas siehst, dann bedeutet das, dass diese Person..." Sie stockte. 
"Ja?"
"Das bedeutet das diese Person die du hörst sterben wird." Sagte Neytiri und schaute traurig zu Boden.
"Peú,'úpe!? (Was!?)" Schrie ich auf.
"Nein, nein, nein das kann doch nicht wahr sein."
"Ni'an, es tut mir leid." Sagte Neytiri.
Ich stand auf und rannte weg.
"Ni'an, warte." Rief mir Neytiri noch hinterher, doch ich wollte es nicht hören.
Ich rannte zum Strand und rief mein Ilu.
Zusammen mit ihm schwamm ich weg.
Weit weg.

Neytiris Pov:
Ich wollte Ni'an noch sagen, dass sie auf keinen Fall mehr sich mit dem Seelenbaum verbinden darf, doch sie war schon weg.
Es tat mir so leid, aber ich konnte ihr nicht weiter helfen.
Schließlich ging ich zurück zu Jake, der mittlerweile zu essen anfing.
"Ma Jake..." Fing ich an, doch wusste nicht wie ich es ihm sagen sollte.
"Neytiri, was ist los?" Fragte er.
"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Es geht um Ni'an."
Plötzlich kam Neteyam angerannt.
"Was ist mit ihr? Wo ist sie?" Fragte er.
"Neteyam, bitte setzt dich hin." Sagte ich.
"Es ist kompliziert. Ni'an kam vorhin zu mir, als du sie weg geschickt hattest."
"Ich weiß, es tut mir leid." Sagte Jake.
"Egal jetzt. Ni'an kam zu mir und hat mir von ihrer Vision erzählt. Aber diese Vision bedeutet nichts Gutes." Sagte ich.
"Was ist es!?" Fragte Neteyam geschockt.
"Neteyam, solch eine Vision bedeutet, dass man die Person die man hört verlieren wird. Sie wird sterben." Mir stockte wieder der Atem.
"Warte was? Ni'an wird ihren Bruder verlieren!?"
"Ja Neteyam." Sagte ich.
"Wo ist sie?" Fragte Jake.
"Ich konnte sie nicht aufhalten. Sie ist raus geschwommen mit ihrem Ilu." Sagte ich.
"Wir müssen sie suchen." Sagte Neteyam und stand auf.
"Nein, es ist zu gefährlich." Entgegnete ich.
"Ich kann doch nicht hier rum sitzen und nichts tun!" Sagte er.
"Neteyam, hör was deine Mutter sagt."
"Ja, Sir."
"Geh bitte zu Lo'ak und erklär es ihm. Und dann geht ihr schlafen." Sagte ich und schaute Neteyam an.
"Ja Mutter, ich gehe."
Neteyam ging zu Lo'ak und ich blieb bei Jake.
"Ma Jake, was ist wenn sie wieder zum Seelenbaum schwimmt und sich verbindet? Sie wird sterben wenn sie das wieder tut." Sagte ich den Tränen nahe.
"Ich weiß. Aber sie ist ein vernünftiges Mädchen. Sie wird das nicht tun." Sagte Jake.
"Ich hoffe es."

Mittlerweile war ich weit weg vom Strand.
Ich war irgendwo bei den Felsen angelangt.
Tsireya meinte wir dürfen dort nur hin in Begleitung eines Erwachsenen hin , aber mir war das egal.
Ich hatte gerade die Nachricht bekommen, dass mein Bruder sterben muss.
Ich wollte einfach nur alleine sein.
Morgen werde ich zu La'nu gehen und es ihm sagen.
Doch wie?
Ich kann nicht einfach hin gehen und sagen: Hey du, ja du wirst sterben.
Wie klingt das denn?
Es klingt nach einer Gefühl losen, egoistischen Idiotin.
Und ich war alles andere als gefühlslos.
Schließlich beschloss ich doch wieder zurück zu schwimmen.
Es war nicht gerade die beste Entscheidung einfach so abzuhauen, doch ich hätte nicht länger bleiben können.
Ich näherte mich wieder dem Strand und es war so still wie lange nicht mehr.
Ich löste die Verbindung und lief aus dem Wasser.
Ich wollte nicht zu meinem Zelt, also blieb ich am Strand sitzen.
Irgendwann war ich so müde, dass mir meine Augen zu vielen und ich einschlief.

Langsam wurde es wieder heller.
Ich lag immer noch am Strand und wurde von den Wellen geweckt.
Ich setzte mich auf und betrachtete die Ilus die zusammen spielten.
Plötzlich kam jemand angerannt. Ich stand auf und drehte mich um.
Es war Neteyam.
Er kam auf mich zugerannt und umarmte mich.
"Ni'an, ich hin so froh das du wieder da bist." Sagte er und umarmte mich.
Zuerst fühlte ich mich unsicher, doch dann entgegenete ich die Umarmung. 
"Neteyam, es tut mir leid. Ich wollte nicht weg laufen." Sagte ich und fing an zu weinen.
"Sschhh, alles gut." Er umarmte mich fester.
"Es muss dir nicht leid tun. Mutter hat es mir erzählt. Und glaub mir, ich lass die nie allein damit. Wann auch immer was ist, komm zu mir, ich höre dir zu. Egal wann, wo und wie lange." Sagte er.
"Irayo Neteyam." Ich drückte meinen Kopf gegen seine Brust.
Wir lösten uns aus unsere Umarmung und setzten uns hin.
Nun kamen auch Jake und Neytiri zu uns.
"Ni'an ist alles in Ordnung?" Fragte Neytiri besorgt.
"Ja, es ist alles gut. Es tut mir leid das ich einfach so abgehauen bin. Ich wollte nicht weg laufen." Sagte ich immer noch mit Tränen in den Augen.
"Es muss dir nicht leid tun. Alles okay." Sagte Neytiri und umarmte mich auch.
"Ni'an."
"Jake?"
"Es tut mir leid, das ich dich gestern Abend so angeschrien hatte." Sagte er.
"Ja ist okay. Macht nichts." Sagte ich.
"Wir lassen euch dann mal alleine." Sagte Neytiri und ging zusammen mit Jake zurück zu den Zelten.
"Wo sind eigentlich Tuk und Kiri?" Fragte ich.
"Sie sind zusammen mit Lo'ak fischen. Sie werden bald zurück sein."
"Okay..." Ich stockte kurz bevor ich weiter sprach.
"Neteyam, kannst du bitte später mit mir gehen wenn ich es La'nu sage?" Fragte ich und schaute ihn dabei in die Augen.
"Ja klar kann ich mitgehen. Wir gehen einfach wenn du dich bereit dazu fühlst." Sagte er.

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