Part 22

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"Es ist schwer zu erklären. Ich weiß nicht ob ich es sagen kann, oder wie." Sagte Jake traurig.
"Ma Jake, wir können es nicht mehr ändern, wir müssen es ihnen sagen, dass ist ihr Recht!" Sagte Neytiri laut.
"Mein Söhne, meine Töchter, eure Mutter und ich, wir müssen zurück in den Wald. Unser Volk wird angegriffen und wir müssen kämpfen." Sagte Jake.
"Wir kom..." Setzte Lo'ak an.
"KEHE, kehe, kehe. (NEIN, nein, nein.) Ihr bleibt alle da. Tuk, Kiri, du und auch Neteyam. Und auch du Ni'an. Wir wollen nicht das euch etwas passiert. Tonowari und Ronal werden auf euch aufpassen und Neteyam, auch du Ni'an ihr seid die ältesten. Ihr werdet auf Lo'ak, Kiri und Tuk zusätzlich aufpassen. Wenn ihr euch den Forderungen widersetzt, dann werdet ihr des Volkes verband." Sagte Jake streng.
"Aber Vater, ich bin ein Krieger genauso wie du!" Flehte Neteyam seinen Vater an.
"NEIN, ihr bleibt alle hier. Das ist ein Befehl! Wir werden noch heute Abend zurückkehren." Sagte Jake.
"Euer Vater will euch nur beschützen, glaubt ihm." Sagte Neytiri.
Wir alle schauten traurig zu Boden.
"Die Besprechung ist zu Ende, ihr dürft gehen." Sagte Jake. 
Tuk und Kiri gingen gemeinsam zurück zu den Ilus.
Lo'ak ging zu Tsireya und Neteyam stand auf und ging ans Wasser.
Erst dachte ich, ich lasse ihn am besten inruhe, aber musste dann schließlich doch hinterher gehen.
"Neteyam warte."
Er blieb kurz stehen.
"Was ist?"
"Nichts, ich wollte nur sicher gehen, dass alles okay ist."
"Ich weiß nicht weiter..."
"Péu,'épe!? (Was!?)" 
"Ja, weißt du. Mein Vater meint wir sind nicht bereit zum kämpfen, aber das sind wir. Ich bin ein Krieger und bereit mein Volk zu beschützen!"
"Neteyam, da hast du Recht, aber du hast doch gehört was dein Vater gesagt hat. Wenn wir die Regeln brechen, werden wir ausgeschlossen."
"Das ist es, Vater droht immer aber passieren tut eh nichts, ich hab die Schnauze voll davon!" Sagte Neteyam und setze sich ein paar Meter weiter in den Sand.
Ich stand kurz sprachlos da und wusste nicht recht wie ich darauf reagieren sollte.
Ich ging vor zu ihm.
"Neteyam, bitte. Du musst hier bleiben. Was soll ich denn ohne dich machen. Ich brauch dich an meiner Seite." Flehte ich ihn an.
"Du kannst auch ohne mich leben."
"Hallo! Jetzt werd mal nicht unglaubwürdig. Das glaubst du doch selbst nicht. Du weißt was mir uns versprochen haben. Außerdem sind wir auf immer vereint und das vor Eywa. Wieso sollte ich dann ohne dich leben wollen? Also jetzt komm."
Neteyam stand auf und schaute auf mich hinab.
Er lächelte mich an.
"Du hast recht. Es war dumm von mir sowas zu sagen."
Er hielt mir seine Hand hin und half mir hoch.
Er nahm mich in den Arm und umarmte mich.
Wir küssten uns und gingen wieder zurück.

Mittlerweile war es Abend geworden und Jake und Neytiri waren fast fertig und packten noch ihre letzten Sachen.
Sie nahmen nicht sonderlich viel mit.
Jake nahm sein Maschinengewehr mit und seine Monition.
Neytiri war die perfekte Bogenschützin.
Sie nahm ihren Bogen, welchen sie von ihrem Vater bekommen hatte, mit und unzählige Pfeile.
Außerdem nahmen beide ihre Messer mit, die sie immer in ihren Halterungen mit sich trugen.
Sie gingen gemeinsam mit Tonowari, Ronal und den anderen zum Strand, wo sie von dort aus los flogen.
"Mengati kame Ronal, Tonowari. (Ich sehe euch, Ronal und Tonowari) Wir danke euch sehr, das wir unsere Kinder hier lassen können. Wir wissen das ihr stehts auf sie aufpassen werdet. Wir werden jetzt los fliegen. Wann wir zurück kommen ist nicht sicher, ob wir überhaupt zurückkommen weiß keiner." Sagte Jake.
Uns stockte der Atem. 
"Die Hoffnung stirbt zuletzt." Murmelte ich in mich hinein.
"Eywa sei mit euch." Sagte Tonowari.
"Eo ayoeng lu txana tìkawng. (Eine böse Zeit kommt auf uns zu.) Doch wir werden zurück kommen!" Sagte Jake hoffnungsvoll.
Tuk fing an zu weinen.
"Txopu rä'a si, ma Tuk. (Hab keine Angst, Tuk.) Ich verspreche dir, wir werden zurück kommen." Sagte Neytiri und nahm Tuk kurz in den Arm.
Sie setzte sie wieder auf den Boden und Tuk gab Kiri die Hand.
Lo'ak stand zusammen mit Tsireya bei mir uns Neteyam.
Jake und Neytiri kamen nochmal zu uns Vieren her.
"Ma sempul, ma sa'nok... (Vater, Mutter)." Sagten Lo'ak und Neteyam gleichzeitig.
"Meine Söhne, passt gut auf euch auf und auf eure Freunde. Bitte macht keinen Unsinn und benehmt euch gut." Sagte Jake mit ein paar Tränen in den Augen.
"Tuk, Kiri, bitte passt auf euch auf." Sagte Neytiri die auch mit den Tränen zu kämpfen hatte.
Beide gingen langsam zu ihren Ikranen.
Neytiri drehte sich mehrmals um doch schließlich stiegen sie auf.
"Kivä ko! Fayvrrtep! Tìyerkup skxawng! (Los geht's! Diese Dämonen! Der Idiot wird sterben!)" Schrie Jake voller Kraft und alle anderen Metkayina taten es ihm gleich.
"Oh jaaa, tìyerkup skxawng!!!" Murmelte ich erneut in mich hinein.
Jake und Neytiri schauten ein letztes Mal zu uns, bevor sie abhoben und davon flogen.
Lo'ak und Neteyam waren sehr traurig, auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen wollten, doch man sah es in ihren Augen.
Die Angst, ihre Eltern kommen nie mehr zurück.
Die Befürchtung, sie jetzt das letzte Mal gesehen zu haben.
Die Leere in ihren Augen.
Sie taten mir so leid.
Als auch Tuk anfing so weinen, musste ich auch los weinen.
Ich drehte mich um und vergrub mein Gesicht in Neteyams Brust.
Ich bemerkte wie er mich umarmte, so als wolle er mich nie wieder los lassen.
Im Augenwinkel sah ich, dass Lo'ak Tsireya im Arm hatte und ihnen ebenfalls die Tränen die Wangen hinunter liefen.
"Wir müssen stark bleiben Ni'an. Mutter und Vater kommen zurück. Sie werden zurück kommen!" Sagte Neteyam.

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